Scholz, Katrin (2017). Vorurteil und soziale Identität: Einstellungen zu homosexueller Partner- und Elternschaft. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die Eheöffnung für Homosexuelle und ein gemeinsames Adoptionsrecht für diese Paare sind in Deutschland emotional diskutierte Themen. Obwohl die Befürwortung der Eheöffnung gestiegen ist, wird dem Thema homosexueller Elternschaft weiterhin eher ablehnend begegnet. So liegt ein Missverhältnis zwischen liberalen Einstellung gegenüber homosexuellen Partnerschaften einerseits und Vorurteilen gegenüber homosexueller Elternschaft andererseits vor. Das Forschungsziel dieser Dissertation ist es, diese Diskrepanzen zu erklären: Ist die ablehnende Haltung gegenüber der gemeinsamen Adoption durch die Theorie der sozialen Identität (SIT) zu erklären? Oder ergibt sich ein konzeptionelles Problem durch sozial erwünschte Antworten? Theoretische Hintergründe bilden neben der SIT und dem Konzept Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit v.a. die Vorurteilsforschung. Über den Rassismus und Sexismus hin zur Homonegativität werden moderne Formen homonegativer Einstellungen untersucht. Datengrundlage bildet eine eigene Online-Erhebung aus dem Jahr 2014 (N=488). Die Ergebnisse legen nahe, dass die Diskrepanz zwischen der Zustimmung zur Eheöffnung, dem Adoptionsrecht und weitere Abstufungen in den Einstellungen zu Homosexualität durch die SIT erklärt und begründet werden können. Die Gleichstellung Homosexueller im Adoptionsrecht wird als eine Bedrohung des eigenen Gruppenstatus aufgefasst und zeigt sich empirisch in einer ablehnenden Haltung gegenüber der Adoption bei gleichzeitiger Befürwortung der Eheöffnung. Offenkundige Vorurteile werden von den Befragten nicht unterstützt, dafür aber moderate subtile Vorurteile. Die hohe Zustimmung zur Eheöffnung ist kein Effekt sozial erwünschter Antworten. Sobald es um homosexuelle Elternschaft geht, werden Bedenken um das Kindeswohl und die Entwicklung der Kinder geäußert, die mit der Ablehnung der Elternschaft und einer Möglichkeit, seine eigene heterosexuelle Identität gegenüber Homosexuellen abzugrenzen, verknüpft sind.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-82515 | ||||||||
Date: | 22 March 2017 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Management, Economy and Social Sciences | ||||||||
Divisions: | Weitere Institute, Arbeits- und Forschungsgruppen > Institute of Sociology and Social Psychology (ISS) | ||||||||
Subjects: | Social sciences | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 14 June 2017 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/8251 |
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