Heiermann, Liesel Anna Maria (2018). Quellenidentifikationsleistung in variierenden Befragungskontexten. Instruktionen zur Verbesserung kindlicher Erinnerungsleistung bei Zeugenaussagen. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
In der vorliegenden experimentellen Feldstudie mit N = 105 Kindern (M = 9,81 Jahre) wurde überprüft, wie sich variierende Instruktionen, welche die Zuverlässigkeitsmotivation manipulieren, auf die Aussagegenauigkeit und Quellenidentifikationsleistung auswirken. In Weiterführung von Roebers, Moga und Schneider (2001), welche die positive Wirkung von Belohnung auf die Aussagegenauigkeit nachweisen konnten, wurde in der vorliegenden Untersuchung die Relevanz von Strafe in Kombination mit einer freien und einer forcierten Antwortbedingung untersucht. Dabei wurde verbal und bildlich präsentiertes Material in einer Originalsituation mit einer siebentägigen Latenz abgefragt. Es wurden vier Befragungsbedingungen realisiert, welche sich durch hohe oder niedrige Schwellen der Zuverlässigkeitsmotivation unterscheiden. Dies wurde über die Möglichkeit einer „Ich weiß nicht“ (IWN)-Antwortoption realisiert (Faktor FORCIERUNG). Es wird davon ausgegangen, dass damit Kooperationseffekten entgegengewirkt und das Gedächtnismonitoring erleichtert wird (Hughes & Grieve, 1980; Koriat & Goldsmith, 1996; Roebers et al., 2001). Des Weiteren wurde eine Bestrafung falscher Antworten im Sinne der operanten Konditionierung vorgenommen (Faktor STRAFE), welche die negativen Konsequenzen von Falschaussagen repräsentieren soll. Als abhängige Maße wurden die numerische Anzahl erinnerter Items im freien Bericht und traditionelle Maße der Quellenidentifikationsleistung erhoben. Es wurde festgestellt, dass durch eine obligatorische Antwort die akkuratesten Aussagen resultieren, die Bestrafung hingegen keinen Einfluss hatte. Die Bereitstellung einer IWN-Antwortoption zeigte keine positiven Effekte auf die Aussagequalität hinsichtlich Itemrekognition und Quellenidentifikation. Die Befunde stehen zunächst im Gegensatz zu den Arbeiten von Roebers et al. (2001) und legen die Vermutung nahe, dass Prozesse des Gedächtnismonitorings im Sinne von Koriat und Goldsmith (1996) bei Kindern der untersuchten Altersstufe noch nicht stattfinden. Eine weitere Erklärung zur Entstehung der inkonsistenten Ergebnisse könnte in der unvollständigen Kreuzung der Faktorstufen bei Roebers et al. (2001) zu verorten sein.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-93253 | ||||||||
Date: | August 2018 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Human Sciences | ||||||||
Divisions: | Faculty of Human Sciences > Department Psychologie | ||||||||
Subjects: | Psychology | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 13 December 2018 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/9325 |
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