Schulze, Erika (2003). Urbane Lebenswelten. Lebensformen, -stile und welten im multikulturellen städtischen Raum. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Diese Dissertation fokussiert die lebensweltliche Dimension des städtischen Lebens. Anknüpfend an eine theoretische Reflexion gesellschaftlicher Transformationsprozesse innerhalb der Postmoderne, die zugleich den Interpretationsrahmen des empirischen Materials absteckt, wird am Beispiel Köln-Ehrenfelds das Zusammenleben im Quartier unter den Bedingungen hoher Diversität herausgearbeitet. Entlang des des Materials wird rekonstruiert, wie sich das Alltagsleben der Menschen gestaltet, wie sie sich mit ihren differenten Lebensstilen und -formen positionieren, wie sie mit der lebensweltlichen Diversität umgehen und in welches Verhältnis sie zueinander treten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Stellenwert der Multikulturalität für das Zusammenleben im Quartier. Sichtbar wird, wie sich die Individuen auf ihre je spezifische Weise im Quartier verorten, sich das Viertel im Alltagsleben aneignen, ihre lebensweltlichen Nischen und Wir-Gruppen innerhalb und außerhalb des Stadtteils suchen und finden. Aus dieser Perspektive präsentiert sich der Stadtteil als ein unzusammenhängendes, aber oftmals selbstverständliches Nebeneinander zahlreicher Lebensstile, Lebensstilgruppen und Milieus, ja sogar ganz unterschiedlicher individueller 'Soziosphären', wie Martin Albrow es bezeichnet. Die Multikulturalität des Quartiers manifestiert sich auf eine Weise, die es notwendig macht, den engen ethnisch zugespitzten Begriff zu erweitern. Kulturelle Differenz in ihrer 'ethnischen' Bedeutung relativiert sich somit zu einer Differenzlinie unter zahlreichen anderen. Darüber hinaus wird deutlich, dass der städtische Alltag weitaus reibungsloser funktioniert, als die 'Verfallssemantik' suggeriert, die den stadtsoziologischen und besonders auch öffentlichen Diskurs zunehmend bestimmt und nicht selten die EinwanderInnen und ein durch sie importiertes Zuviel an Fremdheit als Problem markiert. Denn die lebensweltlichen Orientierungen sind nicht zuletzt auf der Basis der funktionalen Ausdifferenzierung weitgehend zur Privatsache geronnen. Der alltägliche Umgang miteinander ist dabei weitgehend durch das geprägt, was sich in Anknüpfung an Georg Simmel als 'Reserviertheit' des Städters kennzeichnen lässt. Die allgemeine Fremdheit, die das urbane Leben kennzeichnet, wird von den Menschen häufig in großer Selbstverständlichkeit gehandhabt und es manifestiert sich eine Form urbaner Kompetenz, die in ihrer Bedeutung herausgearbeitet wird.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Schulze, ErikaErika.Schulze@uni-koeln.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-13721
Date: 2003
Language: German
Faculty: Ehemalige Erziehungswissenschaftliche Fakultät
Divisions: Ehemalige Fakultäten, Institute, Seminare > Erziehungswissenschaftliche Fakultät > Seminar für Sozialwissenschaften
Subjects: Social sciences
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Migration, Multikulturalität, Stadt, Pluralisierung, IndividualisierungGerman
Date of oral exam: 21 July 2004
Referee:
NameAcademic Title
Bukow, Wolf-DietrichProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/1372

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