Roth, Georg (2008). GEBEN UND NEHMEN. Eine wirtschaftshistorische Studie zum neolithischen Hornsteinbergbau von Abensberg-Arnhofen, Kr. Kelheim (Niederbayern)[in IV Bänden]. PhD thesis, Universität zu Köln.

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  • GEBEN UND NEHMEN. Eine wirtschaftshistorische Studie zum neolithischen Hornsteinbergbau von Abensberg-Arnhofen, Kr. Kelheim (Niederbayern)[in IV Bänden]. (deposited 27 Apr 2011 12:06) [Currently Displayed]
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Abstract

Südöstlich von Abensberg-Arnhofen wurde während der Jungsteinzeit (5.550 - 2.200 v. u. Z.) sog. Hornstein, ein kieseliges Gestein das dem Feuerstein vergleichbar ist, im Untertagebau bergmännisch gewonnen. Das ehemalige Bergwerk - von dem heute obertägig nichts mehr sichtbar ist - gehört mit einer Fläche von ca. 40 ha zu den größten prähistorische Bergbauen Mitteleuropas. In ihrer Gesamtheit stellt die hier vorgelegte Dissertation die erste umfassende Studie zu allen Aspekten eines jungsteinzeitlichen Bergbaus in Mitteleuropa dar. Dabei lassen sich die einzelnen Bände auch als Einzelstudien lesen und erfordern nur für Details die Lektüre der jeweils anderen Bände. Band I beschäftigt sich mit dem Bergwerk, Band II mit der Hornsteinverarbeitung und die Bände III und IV mit der Hornsteinweitergabe. Eine vollständige Zusammenfassung aller Ergebnisse findet sich am Ende von Band IV (S. 911 ff.). Band I beinhaltet die Analyse der Bergwerksausgrabungen von 1998 - 2001. Die ausgegrabenen Flächen datieren höchstwahrscheinlich in das 43. Jh. v. u. Z. in den Zeitraum der Münchshöfener Kultur. Die Analyse der Schachtverteilungen mit räumlich-quantitativen Methoden (Triangulation und Punktfeldstatistik) führte zu einem Modell der Bergbauorganisation, nach dem jungsteinzeitliche Siedler aus benachbarten Ansiedlungen den Bergbau nur wenige Wochen im Jahr als Nischentätigkeit neben ihrem bäuerlichen Leben betrieben und dabei pro Arbeitsgruppe nur wenige Gruben pro Jahr anlegten. Eine geostatistische Analyse (Dichteschätzung mit Kriging und anschließende Rasterkartenkalkulationen) des in den Bergbauhaldenschichten eingelagerten Schlagabfalls bestätigte das Bild der Abbauorganisation. Abschließende geostatistische Analysen der Lagerstätte und Hochrechnungen zu den Fördermengen erbrachten Informationen zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit prähistorischen Bergbaus. Band II enthält die Merkmalsanalyse von 1104 Hornsteinartefakten vom Bergwerk (vermutlich 43. Jh. v. u. Z.) und weiteren 5051 Silexartefakten aus alt- und mittelneolithischen (ca. 5.300 - 4.750 v. u.Z.) Siedlungen sowohl der unmittelbaren Bergwerksumgebung als auch einer weit entfernten Abnehmersiedlung. Die vergleichende Merkmalsanalyse ergab, dass im gesamten Zeitraum keine Nachweise für eine vollzeitspezialisierte Hornsteinverarbeitung vorliegen. Im Gegenteil ist davon auszugehen, dass die Verarbeitung ebenso wie der Abbau eine nur wenige Tage bzw. Wochen umfassende Nischentätigkeit im bäuerlichen Arbeitszyklus darstellte. Während sich für die linearbandkeramischen Inventare Hinweise auf eine Weitergabe des Hornsteins im - für diese Zeit schon mehrfach beobachteten - Tausch von Hand zu Hand ergaben, weisen die mittelneolithischen Merkmalsverteilungen auf eine andere Form der Weitergabe. Band III behandelt zunächst theoretische Erwägungen zur quantitativen räumlichen Analyse prähistorischer Güterverbreitungen. Anschließend wird die linearbandkeramische Verbreitung des Hornsteins mittels Interpolation (Minimum Curvature) geschätzt und mit Mitteln der GIS-Rasterkartenanalyse untersucht. Hier zeigt sich, dass die altneolithische Weitergabe in der bereits erwähnten Form des Tausches von Hand zu Hand erfolgte. Die Einbeziehung von Bevölkerungsdichteschätzungen ergab eine vollständige Erfassung der wirtschaftlichen Bedeutung des Arnhofener Hornsteins zu dieser Zeit. Band IV untersucht mit den gleichen Mitteln die (früh-)mittelneolithische Verbreitung des Arnhofener Hornsteins (ca. 4.950 - 4.750/4.700 v. u. Z). Zu dieser Zeit wird der Hornstein durch eine Form des prähistorischen Handels verbreitet, dem sog. zielgerichten Handel. Dabei reisten die Abnehmer aus Regionen vom Rhein bis zur Moldau in die Bergwerksumgebung nach Niederbayern und tauschten dort vor allem die plattenförmige Hornsteinvariante ein. Diese verarbeiteten sie nach ihrer Rückkehr in ihren Dörfen. Auch diese Aktivitäten können aufgrund der Quantitäten nicht mit vollzeitspezialisierten Händlern verbunden werden, sondern sind ausweislich einer Kostenoberflächenanalyse ebenfalls als wenige Wochen umfassende Nischentätigkeit anzusehen. Die wiederum mit Bevölkerungsdichteschätzungen in Bezug gesetzten Mengen geben einen Einblick in die Versorgungskapazitäten vermeintlich primitiver Wirtschaftsorganisationsformen. Abschließend wird die Nutzung des Arnhofener Hornsteins vom späten Mittel- bis zum Ende des Endneolithikums beschrieben (4.700 - 2.200 v. u. Z.).

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Roth, Georggeorg.roth@fu-berlin.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-41769
Date: 2008
Language: German
Faculty: Faculty of Arts and Humanities
Divisions: Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 2: Archäologie, Altertumskunde und Kulturen des Mittelmeerraums > Institut für Ur- und Frühgeschichte
Subjects: Economics
Geography and travel
History of ancient world
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Neolithikum, Jungsteinzeit, Bergbau, Hornstein, Tausch, PunktfeldstatistikGerman
Neolithic, mining, chert, exchange, point pattern analysisEnglish
Date of oral exam: 21 May 2008
Referee:
NameAcademic Title
Zimmermann, AndreasProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/4176

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