Universität zu Köln

Pasternack, Vera (1985). Zum Leben und Wirken des Lyrikers Na-Lan Hsing-Te (1655 - 1685). Masters thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Na-lan Hsing-te /Nalan Xingde (chinesisch) bzw. Nara Singde (mandschurisch) war ein Lyriker der frühen Qing Dynastie in China. Er war und ist sehr berühmt wegen seiner Gedichte mit meist melancholischer Grundstimmung. In der vorliegenden Arbeit, die am Ostasiatischen Seminar der Universität zu Köln unter der Leitung von Prof. Martin Gimm entstand, wird versucht, auf der Basis chinesischer Biographien, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen, eine Vorstellung über den Menschen Nalan Xingde zu bekommen. Die Arbeit, abgefasst im Jahr 1985, stellt im Deutsch-sprachigen Raum eine der ersten Abhandlungen zu diesem Thema dar, motiviert durch die Übersetzung einer Anzahl von Gedichten des Lyrikers durch Prof. Gimm ins Deutsche. Die Arbeit zeigt, dass Nalan Xingde in einer wohlhabenden mandschurischen Aristokratenfamilie mit engen Kontakten zum Kaiser in einer Zeit relativ großer politischer Stabilität aufwuchs. Die Herkunft seiner Familie, die Ausbildung, die berufliche Tätigkeit als Leibwächter des Kaisers, seine Frauen und Freunde und seine Reisen werden diskutiert und es wird auf eine Anzahl von Widersprüchen in der Literatur hingewiesen. Ein Überblick über Nalan Xingdes Werke wird gegeben. Seine melancholische Grundhaltung wird hauptsächlich auf seine persönlichen tragischen Erlebnisse zurückgeführt. Insbesondere wird aufgezeigt, dass seine Biographie ein interessantes Zeugnis für Akkulturation, nämlich für die schnelle Akkulturation mandschurischer Aristokratie an das eroberte China darstellt.