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In Gerste existieren über 30 rassespezifische Resistenz-Spezifitäten gegen den Gerstenmehltau Blumeria graminis f. sp. hordei, die dem Mla-Locus zugeordnet werden. An diesem außergewöhnlich polymorphen Locus befindet sich eine Vielzahl von Genen aus drei entfernt verwandten Familien, die Sequenzen mit hoher Homolgie zu bekannten Resistenzgenen (Resistance gene homologs RGH) beinhalten.. Bisher isolierte Mla-Gene kodieren für Proteine mit einem ungefähren Gewicht von 105 kD, die eine bemerkenswert hohe Ähnlichkeit in Struktur und Sequenz (über 90% identische Aminosäuren) zeigen. Die Proteine besitzen eine N-terminale coiled-coil-Struktur (CC), eine zentrale Nukleotidbindestelle (NB), eine Leucine-rich repeat-Region (LRR) und eine C-terminale nicht-LRR Region (CT). Ein Teil der Mla R-Gene benötigt Sgt1 und Rar1um zu funktionieren. Intrazelluläres SGT1 und RAR1 assoziieren physisch und haben möglicherweise eine co-chaperone-ähnliche Aktivität. Es wurde vermutet, dass andere Mla-Resistenzspezifitäten, zu den bisher bekannten, Mla1 und Mla6, eng verwandt sind. Eine Cosmidbibliothek, die von einer Mla12 enthaltenden Gerstelinie erstellt worden war, wurde verwendet, um mit Hilfe von molekularen Sonden von Mla1 Cosmide mit Kandidaten für Mla12 zu isolieren. Rassenspezifische Resistenzaktivität der Mla12-Kandidaten gegen AvrMla12-enthaltendes Bgh-Isolat wurde durch Überexpression mittels transienter Einzelzellgenexpression in abgetrennten Blättern festgestellt. So und durch die Identifikation von Punktmutationen in anfälligen mla12-Mutanten, wurde demonstriert, dass der Kandidat tatsächlich Mla12 ist. Überexpression von Mla12 mittels transienter Einzelzellgenexpression zeigte, dass die langsame Mla12-Immunantwort zu einer schnellen, Mla1/6-ähnlichen Resistenz umgewandelt werden kann und die Entwicklung des Pilzes vor der Ausbildung des Haustoriums, im Stadium der Zellwandpenetration gestoppt wird. Das deutet an, dass die Sekretion des korrespondierenden AvrMla12-Produkts vor dem �Umschalten von oberflächlichem zu invasivem Wachstum stattfinden muss. Resistenz, die durch Überexpression von Mla12 vermittelt wird, bleibt Rar1 abhängig. Eine Abhängigkeit der Mla12-Resistenz von Sgt1 wurde durch transiente dsRNAi-silencing-Versuche aufgedeckt. Eine Serie von wechselseitigen Domänenaustauschexperimenten zwischen MLA1 und MLA6 identifizierte in jedem Protein die Domäne, die für die Erkennung der zugehörigen Effektormoleküle aus Mehltau (kodiert von AvrMla1 und AvrMla6) notwendig ist. Diese Domänen lagen in verschiedenen, aber überlappenden Teilen der LRR- und der CT-Region. Das stimmt mit Hinweisen überein, dass diversifizierende Selektion in der LRR- und CT-Region angreift. MLA-Chimären, die die spezifische Erkennung von AVRMLA6 vermitteln, zeigten unerwarteterweise eine ausgesprochen unterschiedliche Abhängigkeit von Rar1. Darüber hinaus wurde durch Entkopplung der MLA6-spezifische Erkennung von RAR1 auch die Abhängigkeit von SGT1 entkoppelt. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der unterschiedliche Grad der RAR1 Abhängigkeit verschiedener MLA-Resistenzen, eine intrinsische Eigenschaft der verschiedenen MLA-Varianten ist und platziert die Aktivität von RAR1/SGT1 hinter und/oder zusammen mit mutmaßlichen R-Protein enthaltenden Komplexen. Bisherige Studien haben gezeigt, dass Rar1 loss-of-function Mutanten von Gerste und Arabidopsis in der Akkumulierung von MLA1 beziehungsweise RPM1 NB-LRR Proteinen in gesunden Pflanzen in stark beeinträchtigt sind. In dieser Studie wurde gezeigt, dass die Co-Exprimierung von RAR1 und MLA1 oder MLA6 in Hefe nicht ausreicht, um stationäre Proteinmenge an MLA zu erhöhen. Dies lässt vermuten, dass RAR1 MLA Proteine indirekt stabilisiert, z.B. durch andere Wirtsfaktoren, die Teil eines/von MLA enthaltenden Erkennungskomplexes/n sein könnten. Yeast 2-Hybrid Screening wurde für die Identifizierung von potentiellen Wirtsfaktoren eingesetzt, die an der MLA-vermittelten Resistenz beteiligt sind. Mehrere potentielle MLA-Interaktoren wurden für einzelne oder überlappende Domänen von MLA1 oder MLA6 Proteinen identifiziert. Unter diesen Interaktoren ist das SGT1-Protein, das für die Funktion von vielen NB-LRR-Proteinen in verschiedenen Pflanzenarten notwendig ist, gefunden worden. Andere MLA-Interaktoren zeigen hohe Sequenzverwandschaft zu Carboanhydrase (CA), zu Proteinen mit Homologie zu Formin (FH), HvSGT1 und zu einem WRKY Transkriptionsfaktor. Interessanterweise wurde zuvor in Tabak gezeigt, dass Carboanhydrase für die Aktivierung einer effizienten Zelltodantwort nach rassespezifischer Erkennung des Pseudomonas syringae Effektors AVRPTO durch das R Gene Pto notwendig ist. Die funktionelle Signifikanz der identifizierten Interaktoren für die Mla-vermittelte rassenspezifische Resistenz gegen Bgh muss noch bestätigt werden, z.B. durch dsRNAi-Experimente mittels transienter Einzelzellgenexpression. | German |
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Uncontrolled Keywords: |
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Resistenz gegen Pflanzenkrankheiten, Resistenzgene, Gerste, Mla, Mehltau | German | Plant disease resistance, Resistance genes, Barley, Mla, Powdery mildew | English |
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