Träger, Elisa (2008). Bioprospektion und indigene Rechte: Der Konflikt um die Nutzung von Bioressourcen. Masters thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Für Jahrhunderte waren, auch in der europäischen Heilkunde, die Bioressourcen - hierbei besonders pflanzliche Produkte - die wesentlichen Mittel, die dem Arzt oder dem Heiler zur Verfügung standen. Diese kamen einerseits aus den heimischen Regionen, wurden jedoch schon seit der Antike auch aus fernen Ländern bezogen. Mit der Kolonialzeit kamen nun mehr "exotische" Produkte hinzu - ein Beispiel wäre das Chinin. Obgleich besonders im 19. und in den folgenden Jahrhunderten die organische Chemie - und damit auch die synthetische Herstellung von Medikamenten - eine rasante Entwicklung nahm, so war dennoch die nun entstandene Pharmaindustrie weitgehend auf "Naturprodukte" angewiesen, aus denen die Grundelemente extrahiert wurden, um sie für die Synthese neuer Medikamente zu nutzen. Bei der besonders seit Ende der 1980er Jahre verstärkten Suche nach unbekannten chemischen Verbindungen in wildwachsenden Arten - meist aus außereuropäischen Ländern - bediente man sich nicht nur der Botaniker, welche die Prospektion in den Urwaldgebieten, Wüstensteppen und Hochgebirgsregionen vornahmen, sondern befragte die dort lebenden Menschen, die seit jeher Pflanzen bzw. deren Bestandteile als Heilmittel verwandten. War dies noch vor einigen Jahrzehnten für die Pharmakonzerne kein wesentliches Problem, so stellte sich bald die Frage, wem eigentlich die Bioressourcen gehören und wer demnach die Rechte zur Ausbeutung und Nutzung des Wissens und der Produkte hat; dies nicht zuletzt auf Grund der teilweise enormen Summen, die durch die Herstellung und Vermarktung neuer Medikamente (aber auch Kosmetika etc.) verdient wurden. An diesem Gewinn wurden die jeweiligen Länder, besonders aber die Personen oder Gemeinschaften, die über das Wissen um die Heilwirkung verfügen, nicht beteiligt. In ihrer Magisterarbeit hat sich Elisa Träger speziell diesem wichtigen Thema gewidmet. Sie analysiert sowohl die Vorgeschichte der heutigen Bioprospektion als auch die neueren Entwicklungen sachkundig und umfassend. Dabei geht sie unter anderem der zentralen Frage nach den Zugangs- und Nutzungsrechten nach, um die seit einigen Jahren zahlreiche indigene Ethnien in Zusammenarbeit mit unterstützenden Organisationen kämpfen. Auch wird die Problematik der Patentierung von Medikamenten und Bioressourcen beleuchtet sowie internationale Abkommen und Deklarationen zu der komplexen Thematik vorgestellt und erörtert. Dieser theoretische Hintergrund wird von Elisa Träger schließlich in vier verschiedenen Fallbeispielen aus Zentral- und Südamerika exemplifiziert.

Item Type: Thesis (Masters thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Träger, Elisam.boeck@uni-koeln.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-24805
Series Name at the University of Cologne: Kölner ethnologische Beiträge
Volume: 29
Date: 2008
Language: German
Faculty: Faculty of Arts and Humanities
Divisions: Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 4: Außereuropäische Sprachen, Kulturen und Gesellschaften > Institut für Ethnologie
Subjects: Customs, etiquette, folklore
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Heilpflanzen , Pflanzenressourcen , Ressourcennutzung , Indigene Rechte, MagisterarbeitGerman
Medicinal Plants , Plant Resources , Resource Utilization , Indigenous Rights , MA thesesEnglish
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/2480

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