Iungareva, Iordanka (2009). Grenzüberschreitende Gesundheitsnetzwerke im Lichte der EG-Grundfreiheiten und des europäischen Wettbewerbs-, Beihilfe- und Vergaberechts. Eine neuinstitutions- und evolutionsökonomische Analyse des Managements transnationaler Gesundheitsnetzwerke. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die Gestaltung eines einheitlichen europäischen Gesundheitsbinnenmarkts mit einem liberalisierten und diskriminierungsfreien Austausch von Versorgungsressourcen und einer uneingeschränkten Patienten- und Leistungserbringermobilität ist eine relevante Bestrebung in der Integrationspolitik der Europäischen Gemeinschaft. Das europäische Sozialmodell und das supranationale Konzept des Gewährleistungstaats sind tragende Bestandteile dieses Vorhabens und sollen die dauerhafte Funktionsfähigkeit des europäischen Binnenmarkts sicherstellen. Der europäische Binnenmarkt als ein "Raum ohne Binnengrenzen, in dem der freie Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Personen und Kapital ...gewährleistet ist", wird als eine "ordnungspolitische Querschnittaufgabe der EU" konzipiert. Zu seiner Sicherstellung sollen nationale Handelshemmnisse und Schranken mittels des Instrumentariums der positiven und negativen Integration beseitigt werden. Wesentliche Mechanismen für die Realisierung der wirtschaftlichen und sozial-politischen Integrationsbestrebungen der Europäischen Gemeinschaft sowie für die Entfaltung des funktionalistischen binnenmarktzentrierten EU-Wettbewerbsregimes als eine offene soziale Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb sind insbesondere die primärrechtlichen Grundfreiheiten und das europäische Kartellrecht im Sinne des europäischen Wettbewerbs-, Vergabe- und Beihilferechts. Diese supranationalen Regulierungskomplexe prägen entscheidend das Sozialrecht der Mitgliedstaaten und modifizieren stark die Organisation, Finanzierung und Weiterentwicklung ihrer Gesundheitsssysteme. Das Sozialversicherungsrecht der Gesetzlichen Krankenversicherung unterliegt ebenfalls den Rückwirkungen der Gemeinschaftsrechtsvorgaben insbesondere im Lichte aktueller Wettbewerbsreformaktivitäten im Kontext des Reformkonzepts der solidarischen Wettbewerbsordnung. Die Transformationsintensität des deutschen Gesundheitssystems in Richtung einer tendenziellen Transnationalisierung, Marktöffnung und Wettbewerbsausrichtung und die Metamorphose nationaler Rechts- und Versorgungspraxis und Steuerungsmodi infolger der binnenmarktzentrierten und binnenmarktgetriebenen Gemeinschaftsrechtsvorgaben spiegelt zugleich den EU-Rechtskompatibilitätsgrad des Versorgungssystems. Ein Instrument für die Synchronisierung supranationaler und nationaler Interessen und für die Herstellung von ausreichender EU-Rechtsvereinbarkeit stellt das transationale Netzwerkkonzept dar. Angesichts der für die Arbeit relevante Problematik der Suche nach adäquaten Formen für die Absorption der internationalen und supranationalen Einflussfaktoren seitens der Sozialbetriebe sowie nach passenden Referenzmustern der Evolution des institutionellen Steuerungssettings des Gesundheitssystems, die sowohl europarechtskompatibel als auch sozialpolitisch konform und gesellschaftsakzeptabel sind, wird der Fokus der Untersuchung auf das Management der transnationalen Gesundheitsnetzwerke aus der Perspektive der Neuen Institutionsökonomik und der Evolutorischen Ökonomik gerichtet und entsprechende Lösungsmodelle entwickelt.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Iungareva, Iordankai.iungareva@yahoo.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-26205
Date: 2009
Language: German
Faculty: Faculty of Management, Economy and Social Sciences
Divisions: Faculty of Management, Economics and Social Sciences > Social Sciences > Multidisciplinary Social Sciences > Social Policy and Cooperative System > Professorship for Social Policy and methods of qualitive Social Research
Subjects: Social sciences
Date of oral exam: 20 January 2009
Referee:
NameAcademic Title
Schulz-Nieswandt, FrankProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/2620

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