Schäfer, Felix F. (2004). Das praetorium in Köln und weitere Statthalterpaläste im Imperium Romanum. Eine baugeschichtliche Untersuchung und eine vergleichende Studie zu Typus und Funktion. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Gegenstand der Dissertation sind die römischen praetoria. Mit diesem Begriff konnten in der Antike verschiedene Arten von Unterkunftsgebäuden bezeichnet werden, von denen die Statthalterpaläste eine Sondergruppe bilden und die daher näher untersucht wurden. Angesichts einer bislang vielfach unkritischen und hypothetischen Übertragung dieses Begriffes auf archäologische Ausgrabungsbefunde versucht die Arbeit, charakteristische Eigenschaften herauszuarbeiten, um ein besseres Verständnis und daraus resultierend eine zuverlässigere Identifizierung solcher Gebäude zu ermöglichen. Die Auswertung der literarischen, epigraphischen und papyrologischen Quellen ergibt, dass das wesentliche Merkmal derartiger praetoria ihre Doppelnutzung darstellt. Einerseits fungierten sie als offizielle Amtssitze im Rahmen der römischen Provinzialadministration und andererseits dienten sie dem Statthalter, seiner familia und Teilen des officium als repräsentative Wohn- und Lebensstätte. Aus dieser Synthese erwuchsen spezifische funktionale Anforderungen an das Bauwerk als Ganzes und an die Räumlichkeiten im Einzelnen. Nach Darlegung des historischen Kontextes, in dem die Statthalterresidenzen zu betrachten sind, werden Gebäudekomplexe untersucht, deren Identifizierung in diesem Sinne � im Wesentlich aufgrund epigraphischer Funde � als gesichert gelten kann. Besonders ausführlich wird dabei das 1953 in Köln entdeckte praetorium behandelt, da eine grundlegende Aufarbeitung seiner baugeschichtlichen Entwicklung bis zu dem spätantiken Palastbau des 4. Jh. n. Chr. bislang fehlte. Anhand der Grabungsdokumentation können insgesamt acht mehr oder minder umfangreiche und eng aufeinander folgende Bauphasen herausgearbeitet werden. Als weitere archäologisch bekannte Komplexe des Imperium Romanum werden Gebäude in Aquincum, Caesarea Maritima, Carnuntum, Apulum und Dura Europos ausführlich beschrieben und interpretiert. Ein Exkurs beschäftigt sich mit einem Komplex in Gortyn, der lange Zeit als ein sicheres praetorium angenommen wurde. In einem abschließenden Kapitell werden die gesicherten praetoria sowohl miteinander als auch mit anderen Beispielen römischer Wohnarchitektur verglichen. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass sich die Statthalterpaläste nicht als spezifischer Bautypus mit festen Raumgefügen präsentieren, sondern dass jeweils individuelle Lösungen realisiert wurden. Dennoch existieren Gemeinsamkeiten, die diese Bauwerke verbinden und als Gruppe auszeichnen.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-29411 | ||||||||
Date: | 2004 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Arts and Humanities | ||||||||
Divisions: | Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 2: Archäologie, Altertumskunde und Kulturen des Mittelmeerraums > Archäologisches Institut | ||||||||
Subjects: | History of ancient world | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 1 February 2005 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/2941 |
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