Tran, Duc Hung
(2011).
Essays zum Einfluss der Corporate Governance auf Rechnungslegung und Kapitalkosten.
PhD thesis, Universität zu Köln.
Abstract
Das moderne Wirtschaftsleben ist durch verschiedene Arten von Delegationsbeziehungen geprägt. Die Delegationsbeziehungen sind dadurch gekennzeichnet, dass Informationsasymmetrien zwischen dem Prinzipal und Agenten den Regelfall darstellen und Risiken und Chancen nicht vollständig auf den Agenten abgewälzt werden. Aus dieser Konstellation erwachsen Interessenkonflikte zwischen dem Management und den Anteilseignern, die unter den genannten Prämissen stets zu einem geringeren Wohlfahrtsniveau führen, verglichen mit der Situation vollkommener Zielkonformität zwischen Prinzipal und Agent. Zur Eindämmung der Interessenkonflikte bietet Corporate Governance ein breites Spektrum an Mechanismen, die etwa auf eine verbesserte Überwachung des Managements (Monitoring) und folglich eine Eingrenzung seines opportunistischen Verhaltens abzielt. Für die Investoren einer Gesellschaft stellt sich damit die Frage, wie Corporate Governance auf der Unternehmensebene ausgestaltet sein sollte, um eine möglichst große Interessenkonvergenz herzustellen und damit die Agency-Kosten zu minimieren. Im Mittelpunkt stehen hier die Auswahl und Überprüfung der Eignung von Governance Mechanismen zur Realisierung positiver Werteffekte. Wird die Nicht-Diversifizierbarkeit des aus dem Interessenkonflikt resultierenden Risikos (Governance Risk) unterstellt und der Unternehmenswert als Barwert der künftigen Cash Flows aufgefasst, können Werteffekte dann generiert werden, wenn hohe Corporate Governance Standards den Unternehmenswert über die Zählergröße (Cash Flow-Effekt) oder Nennergröße (Discount Rate-Effekt) beeinflussen. Governance Mechanismen, die dem Abbau von Informationsasymmetrien dienen (wie etwa die Rechnungslegung), sind hierbei von wesentlicher Bedeutung, da durch sie die wirtschaftliche Lage des Unternehmens transparent gemacht und damit die Überwachung der Unternehmensleitung erleichtert wird. Die Rechnungslegung unterscheidet sich dabei im Vergleich zu anderen informationsbezogenen Governance Mechanismen (z.B. Informationsintermediäre wie Finanzanalysten sowie Rating Agenturen) darin, dass sie durch das vielfache Bestehen von Spielräumen (Wahlrechte und Ermessenspielräume in den kodifizierten Bilanzierungsnormen) der autonomen Gestaltung durch das Management zugänglich ist. Dadurch gewinnen nicht-informationsbasierte Governance Mechanismen an Bedeutung, mit deren Hilfe die opportunistische Ausnutzung der bilanziellen Spielräume durch das Management restringiert werden kann. Damit wird deutlich, dass Interaktionen und Interdependenzen zwischen den Governance Dimensionen bestehen und Corporate Governance als mehrdimensionales Gefüge zu verstehen ist. Diese Arbeit umfasst insgesamt vier Beiträge, die sich mit den aufgeworfenen Fragestellungen auseinandersetzen.
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