Lenski, Sina ORCID: 0000-0001-6379-0941 (2022). Concept Maps im Biologieunterricht: Kognitive und emotionale Wirkung von Trainingsmaßnahmen und visuellen Gestaltungsmerkmalen. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die Komplexität und die große Vielfalt von Systemelementen der im Biologieunterricht behandelten Lerninhalte, kann für Lernende eine große Herausforderung darstellen. Um sie dabei zu unterstützen, Zusammenhänge zu identifizieren und zu verstehen, werden graphische Lernmethoden zur Organisation und Darstellung von Wissen für den Biologieunterricht empfohlen. Concept Maps bilden Informationen über Begriffsnetze ab und stellen eine solche Lernmethode dar. Trotz ihrer einfachen syntaktischen Struktur können Concept Maps Lernende, die mit der Methode nicht vertraut sind jedoch überfordern und somit das Lernen behindern. Auf dem Forschungsgebiet besteht allerdings Unklarheit darüber, ob und in welchem Umfang das Erstellen (die Konstruktion) und Betrachten (die Rezeption) von Concept Maps trainiert werden muss. Neben einem Methodentraining könnte auch eine Anpassung der Gestaltung von Concept Maps das Lernen mit diesen unterstützen. Der Multimedia-Forschung zufolge könnte die Lernwirksamkeit auch durch den Einbezug von Bildelementen verbessert werden. Ein neuer Forschungszweig, nimmt an, dass spezifische Designmanipulationen, etwa menschliche Merkmale und die Verwendung bestimmter Farben und Formen (Emotional Design), den affektiven Zustand der Lernenden beeinflussen und das Lernen fördern. Mit dem Ziel, lernförderliche Bedingungen für die Anwendung von Concept Maps im Biologieunterricht zu identifizieren wurden in der vorliegenden Dissertation zwei Projekte durchgeführt, die sich zum einen der Relevanz von Concept Map-Trainingsmaßnahmen und zum anderen der Wirkung von Emotional Design-Abbildungen widmeten. Im Rahmen von Projekt 1 wurden zwei Concept Map-Trainingsmaßnahmen mit unterschiedlichen Schwerpunkten (Rezeption oder Konstruktion) entwickelt und im Rahmen einer quasi-experimentellen Studie im 3x2-faktoriellen Design (N = 167) untersucht. Hierbei wurde ihre kognitive, metakognitive und emotionale Wirkung in einer den Traingsmaßnahmen nachgelagerten Lernphase, in der entweder durch die Rezeption oder die Konstruktion gelernt wurde, mit der einer Kurzeinführung zu Concept Maps verglichen. Zudem wurden die Blickbewegungscharakteristika (N = 52) von trainierten und untrainierten Lernenden mittels Eye-Tracking-Messungen untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass ein Konstruktionstraining die Lernleistung und die Fähigkeit Concept Maps zu erstellen erhöhen kann und sich die in der Konstruktion gewonnene Expertise auf das Rezipieren von Concept Maps übertragen lässt. Der durch das Konstruktionstraining gewonnene Expertiseunterschied wurde auch im Rahmen von Blickbewegungsuntersuchungen beobachtet und trat unabhängig von der Struktur der Concept Maps, also sowohl bei hierarchisch als auch bei netzartig strukturierten Concept Maps, auf. Außerdem schätzten Lernende ihre eigenen Leistungen nach der Teilnahme an einem Konstruktionstraining realistischer ein, als nach der Teilnahme an einem Rezeptionstraining. Keine der Concept Map-Trainingsmaßnahmen führte hingegen dazu, dass Lernende mehr Freude bei der Verwendung von Concept Maps empfanden. In Projekt 2 wurde die Wirkung von Emotional Design-Concept Maps, mit Concept Maps in die neutrale Abbildungen integriert wurden und mit rein textbasierten Concept Maps verglichen. In einer experimentellen Studie (N = 249) wurde der Einfluss dieser unterschiedlich gestalteten Concept Maps auf kognitive und affektive Variablen untersucht. Eine lernförderliche Wirkung wurde nicht gefunden. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass Emotional Design-Abbildungen in Concept Maps zu einer Abnahme der wahrgenommenen Aufgabenschwierigkeit und einer Reduktion des negativen Affekts führen. Die in den Concept Maps verwendeten Emotional Design-Abbildungen wurden zudem als angenehmer empfunden (höhere Valenz). Psychophysiologische Messungen (N = 42) ergaben, dass Lernende durch Emotional Design-Abbildungen nicht stärker aktiviert wurden oder diese mehr Aufmerksamkeit generierten als die anderen Concept Map-Designs. Die gewonnenen Ergebnisse tragen nicht nur zu einem wissenschaftlichen Erkenntnis-gewinn bei, sie ermöglichen auch die Ableitung schulpraktischer Implikationen in Bezug auf die Nutzung von Concept Maps im Biologieunterricht.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||||||
Translated title: |
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Translated abstract: |
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Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-641135 | ||||||||||||
Date: | 4 April 2022 | ||||||||||||
Language: | German | ||||||||||||
Faculty: | Faculty of Mathematics and Natural Sciences | ||||||||||||
Divisions: | Faculty of Mathematics and Natural Sciences > Department of Mathematics and Science Education > Institute of Biology Education | ||||||||||||
Subjects: | Education Natural sciences and mathematics Life sciences |
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Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 1 June 2022 | ||||||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/64113 |
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