Henze, Carolin (2022). Risiko- und Entscheidungsverhalten bei Patient*innen vor und nach Tiefer Hirnstimulation im Nucleus Subthalamicus. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Einleitung: Die tiefe Hirnstimulation im Nucleus Subthalamicus (STN-THS) hat sich als effektive Behandlung der motorischen Symptome des fortgeschrittenen idiopathischen Parkinsonsyndroms bewiesen. Dennoch mehren sich die Hinweise in der Literatur auf neuropsychiatrische und neurokognitive Symptome nach durchgeführter Operation. Bereits in früheren Studien konnte ein impulsives und präpotentes Entscheidungsverhalten nachgewiesen werden. Florin et al. (2013) zeigten anhand eines computerisierten Paradigmas eine erhöhte Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung bei STN-THS-Patienten im Vergleich zu IPS-Patienten ohne STN-THS in einem realen sozialen Setting. Bislang wurden diese Auswirkungen jedoch in keiner Longitudinalstudie untersucht, die prä- und postoperative Veränderungen analysiert. Ziele: In dieser Dissertation soll der Einfluss der STN-THS auf das Risikoverhalten und die Selbsteinschätzung im prä- und postoperativen Vergleich untersucht werden. Dabei wird erwartet, dass die Proband*innen nach der STN-THS risikoaffineres Verhalten zeigen und ihre eigenen Leistungen überschätzen und dies nicht durch anderweitige neuropsychiatrische oder neurokognitive Veränderungen erklärbar ist. Methode: Die Dissertation baut auf der Studie von Florin et al. (2013) auf und erweitert diese um eine neuropsychiatrische Testbatterie. Es wurden 17 IPS-Patient*innen in den zwei Wochen vor Durchführung einer STN-THS, sowie drei Monate nach der Operation untersucht. Zur Untersuchung des Risikoverhaltens und der Selbsteinschätzung lösten die Proband*innen Additionsaufgaben und waren aufgefordert, sich zwischen einem sicheren, aber weniger profitablen und einem riskanteren, aber mehr rentablen Entlohnungssystem für richtig gelöste Aufgaben zu entscheiden. Anschließend sollten sie ihre eigenen Leistungen im Vergleich zu den anderen Teilnehmern einschätzen. Zum Ausschluss von anderen Einflussfaktoren als die STN-THS wurden psychiatrische und neurokognitive Symptome ebenfalls untersucht. Ergebnisse: Obwohl sich der Erfolg der STN-THS durch eine signifikante Reduktion der durchschnittlichen Levodopa equivalent daily dosage bestätigte, konnte für dieses Patient*innenkollektiv keine Zunahme der Risikobereitschaft postoperativ beobachtet werden. Andererseits traf die Hälfte der präoperativ zu risikoscheuen Proband*innen nach der STN-THS eine risikoadaptierte Entscheidung, sodass sich das Risikoverhalten eher verbesserte. Auch eine vermehrte Selbstüberschätzung zeigte sich nicht, jedoch schätzten bereits präoperativ 50 Prozent der Proband*innen ihre Leistungen etwas besser als sie waren ein. Im Bereich der neurokognitiven und neuropsychiatrischen Symptome blieben die Proband*innen bei ihrem präoperativem Stand.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Henze, Carolincarolinhenze28@gmail.comUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-642631
Date: 2022
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Medizinische Psychologie
Subjects: Psychology
Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Tiefe HirnstimulationGerman
RisikoverhaltenGerman
EntscheidungsverhaltenGerman
Nucleus SubthalamicusGerman
Morbus ParkinsonGerman
Date of oral exam: 7 September 2022
Referee:
NameAcademic Title
Kalbe, ElkeProf. Dr. rer. nat.
Dafsari, HaidarPD Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/64263

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