Horst, Hans Joachim (2015). „Bilaterale visuelle Stimulation beim Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR): Experimentelle Überprüfung der Effekte dreier Zielreizgeschwindigkeiten auf kortikale Parameter. Ein Beitrag zur psychotherapeutischen Grundlagenforschung“. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, einen Beitrag zur Erforschung der Wirkfaktoren des EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) zu leisten. EMDR ist eine gut untersuchte und wirksame Methode zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), deren Wirkfaktoren noch nicht eindeutig geklärt werden konnten. Untersucht wurde, welchen Einfluss drei Zielreizgeschwindigkeiten (0 Hz, 0,3 Hz und 1 Hz) visueller bilateraler Stimulation, wie sie beim EMDR eingesetzt wird, auf verschiedene Parameter bei einer weiblichen studentischen Population haben. Als Abhängige Variablen dienten als qualitative Parameter das Auftauchen neuer Erinnerungen bzw. neuer Bewertungen sowie als physiologische Parameter kortikale Aktivierung bzw. interhemisphärische Aktivierungsunterschiede, welche über das EOG und die Sakkadendauern gemessen wurden. Dabei zeigten sich hinsichtlich des Erinnerungs- und Bewertungsmusters signifikante Unterschiede zwischen subklinisch unbelasteten und belasteten Probandinnen. Die EOG-Daten erbrachten Hinweise, dass lediglich die 1,0 Hz-Stimulation, wie sie beim EMDR eingesetzt wird, zu einer für die Verarbeitung signifikanten Steigerung der kortikalen Aktivierung führte. Außerdem liefern die Daten einen Beleg dafür, dass schnelle bilaterale Augenbewegungen interhemisphärische Aktivierungsunterschiede, wie sie beim Wiedererinnern eines Traumas typisch sind, am wirkungsvollsten reduzieren. Damit stützen die vorliegenden Ergebnisse die Annahme, dass schnelle Augenbewegungen und damit einhergehenden Sakkaden ein zentraler Faktor des EMDR sind und dass die Wirkung des EMDR auf einer durch Sakkadeninduktion verbesserten Angleichung von Hemisphärenunterschieden beruht. Schließlich ist durch die Untersuchungsergebnisse auch die Verwendung der langsamen bilateralen Stimulation zur Ressourcenverankerung belegbar.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-64296 | ||||||||
Date: | 13 November 2015 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Human Sciences | ||||||||
Divisions: | Faculty of Human Sciences > Department Psychologie | ||||||||
Subjects: | Psychology | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 21 October 2015 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/6429 |
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