Delbrück, Claudia (2022). Systematische Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse zur Extrakorporalen Photopherese bei Systemischer Sklerose. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die Systemische Sklerose (SSc) ist eine selten vorkommende Autoimmunerkrankung, welche mit einer Überproduktion von Kollagenfasern einhergeht. Neben einer Verdickung und Verhärtung der Haut sind viszerale Organe mitbetroffen, so dass die Lebensqualität und -erwartung der Patienten deutlich eingeschränkt ist. Eine Heilung ist nicht möglich. Zur Verfügung stehen lediglich immun-modulierende Mittel mit unbefriedigenden Ergebnissen. Bei der Extrakorporalen Photopherese (ECP) werden Lymphozyten des peripheren Blutes nach Zugabe von lichtsensibilisierendem 8-Methoxypsoralen (8-MOP) und Ultravioletter-A-Strahlung (UV-A) zur Inhibition der abnormalen Zellproliferation und Apoptose von Lymphozyten ausgesetzt. Ziel war die Untersuchung der positiven und negativen Auswirkungen der ECP bei SSc. Nach Formulierung der Fragestellung wurden Ein- und Ausschlusskriterien festgelegt und am 20.06.2021 eine systematische Literatur-Recherche für randomisiert-kontrollierte Studien (RCTs) in den elektronischen Datenbanken CENTRAL und MEDLINE durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in Endnote 20.1 übertragen und von zwei Autoren unabhängig auf Relevanz und Verzerrungsrisiko geprüft. Die Differenz des primären Endpunktes Haut-Score wurde innerhalb der Gruppen ermittelt und mithilfe des Review-Managers 5.4 von Cochrane verglichen. In die Meta-Analyse wurden drei RCTs mit insgesamt 162 randomisierten (davon 132 analysierten) Probanden eingeschlossen. Die „pooled“ „Standardized Mean Difference“ (SMD) der Haut-Scores haben einen geschätzten Wert von -0,11 (95% Konfidenzintervall -0,45 bis 0,23) p = 0,54, I2 = 0%. Da sich die Raute des Gesamtschätzers mit der „line of no effect“ überschneidet, spricht dieses Ergebnis nicht für eine Überlegenheit der Therapie mit ECP bei Patienten mit SSc im Vergleich zu alternativen Maßnahmen (keine Behandlung, Placebo, D- Penicillamin). Zur Gewinnung zusätzlicher Informationen zu möglichen unerwünschten Ereignissen wurden zusätzlich zu den 3 RCTs 18 Fallserien eingeschlossen, aber keine schwerwiegenden behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse festgestellt. In einer der 18 Studien mit Einzelfallprüfung wurde bei 6 von 8 Teilnehmern über schwerwiegende unerwünschte Ereignisse nach einer ECP-Behandlung berichtet, obwohl es keine Hinweise auf einen kausalen Zusammenhang gibt. Es ist von einer Heterogenität auszugehen, da sich die Kontrollintervention in den drei Studien unterscheidet und die Vorbehandlungen sowie Zusatzbehandlungen nicht berücksichtigt wurden. Eine Limitation stellt die notwendige Transformierung der Daten in Standardmittelwertdifferenzen dar. Weitere RCTs mit adäquater Generierung von Zufallssequenzen, Verschleierung der Zuteilung und einer vordefinierten Festlegung von primären und sekundären patientenzentrierten Endpunkten sind notwendig. Die „gepoolten“ Daten beziehen sich auf die Probanden der untersuchten Studien und zeigen keine Überlegenheit der ECP bei SSc gegenüber anderen Therapien.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-644726 | ||||||||
Date: | 1 February 2022 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Kinder- und Jugendmedizin > Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 18 October 2022 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/64472 |
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