Kuhwand, Puya (2022). Sport und Bewegung als verlaufsmodifizierende Therapie der Multiplen Sklerose? PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die Zahl der Erkrankten an Multipler Sklerose (MS) und damit verbundene wirtschaftliche Last nehmen stetig zu. Aufgrund einer größtenteils unklaren Ursache der Krankheitsentstehung besteht aktuell keine Heilungsmöglichkeit durch die medikamentöse Standardbehandlung. Das Interesse an Sport und Bewegung im Kontext der supportiven Maßnahmen ist daher in den letzten Jahren zunehmend gewachsen. Jedoch mangelt es momentan noch an hochwertigen Studien, die darüber hinaus auch einen verlaufsmodifizierenden Effekt durch körperliche Aktivität nachweisen können. Vor diesem Hintergrund soll diese kumulative Dissertation der Frage nachgehen, ob Sport und Bewegung eine krankheitsmodifizierende Therapie (disease-modifying therapy, DMT) der MS bilden können. Die Promotionsschrift basiert auf einer systematischen Übersichtsarbeit, die im Journal of Neurology veröffentlicht wurde und zu der ich substanziell beigetragen habe (siehe Anhang). Darüberhinausgehend wird hier der erweiterte wissenschaftliche Hintergrund von Autoimmunkrankheiten, in den die MS eingebettet wird, sowie die Wechselwirkung von Sport und (Neuro-)Inflammation beleuchtet. Im Anschluss erfolgt eine vertiefende Diskussion darüber, wie die Ergebnisse interpretiert und welche Rückschlüsse insgesamt gezogen werden können. Zusammenfassend ergibt sich, dass anhand der gegenwärtigen Studienlage regelmäßige sportliche Betätigung womöglich den MSFC (multiple sclerosis functional composite) positiv beeinflusst und die Schubhäufigkeit verringert, wohingegen der EDSS (expanded disability status scale), die Läsionslast und das Hirnvolumen wahrscheinlich unverändert bleiben. Auch körperliche Aktivität oder das Fitnesslevel zeigen vermutlich keine signifikante Korrelation zu diesen Messparametern. Somit stehen die Resultate dieser Arbeit aktuellen Überlegungen eines positiven Einflusses von Sport und Bewegung auf den Verlauf der MS tendenziell entgegen. Insgesamt sind die Studien zu heterogen und deren Ergebnisse noch zu inkonsistent, um eine klare, hochwertige Empfehlung für oder gegen Sport und Bewegung als verlaufsmodifizierende Therapie bei MS auszusprechen. Die Qualität und insbesondere die Methodik könnte in Zukunft durch einheitliche und objektive Standards sowie bessere Studiendesigns gesteigert werden.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-645307 | ||||||||
Date: | 1 June 2022 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Unspecified | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine Athletic and outdoor sports and games |
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Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 4 October 2022 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/64530 |
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