Lülling, Verena Friederike (2022). Zusammenhang zwischen der neurokognitiven und psychomotorischen Entwicklung ehemaliger late preterm infants im Alter von zwei Jahren und dem Vorliegen einer parentalen postpartalen Depression oder Traumatisierung. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die Zahl der Frühgeburten und mit ihr die Anzahl der späten Frühgeburten ist in den letzten Jahren immer weiter angestiegen. Daraus ergibt sich ein gesteigertes Interesse an der Untersuchung des Langzeitoutcomes ehemaliger late preterms. Die TraDeLPP – Studie beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen dem Vorliegen postpartaler parentaler Depression und Traumatisierung und der motorischen und kognitiven Entwicklung und dem Verhalten der Kinder bis zum Lebensalter von zwei Jahren. Im Rahmen der initialen TraDeLLP – Studie erfolgte die Erfassung der elterlichen psychischen Auffälligkeiten mittels dreier Fragebögen (EPDS, FSoz- U, IES) zu drei verschiedenen Zeitpunkten innerhalb der ersten drei Lebensmonate des Kindes. Die kindliche Entwicklung wurde ebenfalls zu diesen drei Zeitpunkten innerhalb der ersten drei Lebensmonate mittels General Movements und Nursery Neurological Risk Score erfasst. Die hier vorliegende Dissertationsarbeit beeinhaltet die Follow up – Untersuchung, die die psychomotorische Entwicklung der Kinder im Lebensalter von zwei Jahren mittels Bayley Scales of Infant Development erfasste und die Einschätzung durch die Eltern bezüglich kindlicher Verhaltensauffälligkeiten mittels CBCL 1 ½ - 5 zu diesem Zeitpunkt einholte. Die initiale TraDeLPP – Studie, die sich mit der kindlichen Entwicklung bis zum korrigierten Lebensalter von drei Lebensmonaten beschäftigte, konnte keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer elterlichen postpartalen Depression und Traumatisierung und der kindlichen Entwicklung bis zu diesem Zeitpunkt zeigen. Erfreulicherweise nahm eine große Zahl der initial eingeschlossenen Familien am Follow up teil, von denen ein relevanter Anteil Mütter und Väter initial Hinweise auf eine Depression oder Traumatisierung gezeigt hatten. Zum Zeitpunkt t1 lag die Prävalenz maternaler Depressionen bei 26,9 %, die Prävalenz paternaler Depressionen bei 9,8 % und damit etwas über der für die Normalbevölkerung angenommenen Prävalenz für postpartale Depressionen. Die Ergebnisse der Kongitionsskala der Bayley Scales of Infant Development zeigten eine Normalverteilung mit Mittelwert 100, sodass innerhalb dieser Kohorte nicht auf ein kognitives Entwicklungsdefizit der late preterms gegenüber reif geborenen Kindern geschlossen werden konnte. Die Ergebnisse der Motorikskala der BSID lagen im Mittel niedriger als die angenommene Normalverteilung mit dem Mittelwert 100. In der Auswertung der CBCL 1 ½ - 5 zeigten insgesamt drei Kinder auffällige Resultate, sechs Kinder zeigten grenzwertig auffällige Resultate als Hinweis auf Verhaltensauffälligkeiten. Eine statistische signifikante Korrelation zwischen den Ergebnissen der BSID und CBCL 1 ½ -5 konnte nicht nachgewiesen werden. Bei der genauen Betrachtung der Ergebnisse fiel auf, dass sowohl bezüglich des PDIs der BSID als auch der internalen und totalen Problemskala der CBCL 1 ½ - 5 Zwillinge statistisch signifikant häufiger auffällige Ergebnisse erreichten als Einlinge. Die Korrelationsprüfung zwischen den Elternfragebögen und den Untersuchungsergebnissen der Kinder ergab eine statistische Signifikanz zwischen dem Vorliegen von Hinweisen auf eine paternale Traumatisierung zum Zeitpunkt t3 und einem niedrigen MDI der BSID. Außerdem konnte eine statistisch signifikante Korrelation zwischen dem Vorliegen von Hinweisen auf eine Depression des Vaters zum Zeitpunkt t1 und dem Erreichen höherer PDIs gezeigt werden. Bei den auffälligen Korrelationen handelt es sich jeweils um sehr geringe Fallzahlen, sodass generalisierende Schlussfolgerungen aus den Daten schwierig sind. Es zeigt sich darüber hinaus, dass auch in der vorliegenden Arbeit zahlreiche Einflüsse auf die kindliche Entwicklung zur Abbildung kommen, die die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen elterlicher psychischer Problematik und kindlicher Entwicklung schwierig machen und die Prüfung einer einzigen Hypothese erschweren. Trotz insgesamt geringer Fallzahlen nahm eine hohe Anzahl Eltern mit Hinweisen auf postpartale Depression und Traumatisierung am Follow up teil. Insgesamt konnten so einige interessante Aspekte des Einflusses parentaler psychischer Auffälligkeiten auf die Entwicklung ehemaliger late preterms über einen langen Zeitraum von zwei Jahren untersucht werden. Die Studie kann in diesem komplexen Gebiet als Grundlage und Anstoß für weiterführende Untersuchungen gesehen werden.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-650308 | ||||||||
Date: | 2022 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Kinder- und Jugendmedizin > Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 22 November 2022 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65030 |
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