Kolks, Niklas ORCID: 0000-0001-8532-0684 (2023). Herstellung von 18F-markierten Aminosäuren als potenzielle PET-Tracer zur Diagnostik neurologischer und onkologischer Erkrankungen. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein wichtiges nuklearmedizinisches Verfahren für die präklinische und klinische Bildgebung, bei dem mit Positronen-Emittern markierte Verbindungen (sogenannte PET-Tracer) zur Visualisierung biochemischer Prozesse auf molekularer Ebene eingesetzt werden. Entscheidend für die effektive Anwendung von PET-Tracern ist neben geeigneten pharmakokinetischen Eigenschaften in den meisten Fällen eine hohe Bindungsaffinität und Selektivität für die jeweiligen Targets, bei denen es sich um Transporter, Rezeptoren oder Enzyme handeln kann. Zur Erweiterung des diagnostischen Spektrums der PET-Bildgebung besteht daher ein unverändert hoher Bedarf an neuartigen PET-Tracern, wobei radiofluorierte Verbindungen aufgrund der guten Zugänglichkeit und günstigen Zerfallseigenschaften des Radionuklids Fluor-18 von besonderem Interesse sind. So stellen etwa radiofluorierte aromatische Aminosäuren (AAS) vielversprechende potenzielle PET-Tracer dar, von denen sich einige, wie zum Beispiel 6-[18F]Fluordopamin und [18F]Fluorethyltyrosin, bereits in der klinischen Anwendung befinden. Entsprechend ist die Herstellung von radiofluorierten aromatischen Aminosäuren von hoher klinischer Relevanz. Aus radiochemischer Sicht stellt allerdings die Markierung mit [18F]Fluorid eine nicht-triviale Herausforderung dar, für die entsprechende Konzepte erarbeitet werden müssen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Herstellung einer Gruppe von neuen radiofluorierten aromatischen Aminosäuren, welche sich von Phenylalanin, Tyrosin, Tryptophan oder Phenylserin ableiten. Die ausgewählten [18F]Fluorphenylalanine und [18F]Fluortyrosine sollten zur Bildgebung das Aminosäure-Transporters LAT1 dienen, welcher in vielen Tumoren überexprimiert wird. Die entsprechenden [18F]Fluorphenylalaninene, α-Methyl- [18F]fluorphenylalanine und [18F]Fluortyrosine wurden mittels Alkohol-verstärkter Cu-vermittelter Radiofluorierung produziert. Eine der Verbindungen (3- [18F]Fluorphenylalanin) wurde darüber hinaus einer ersten in vivo-Untersuchung in gesunden Ratten sowie in tumortragenden Mäusen und Ratten unterzogen. Außerdem sollte eine Reihe potenzieller Tryptophan-basierter Tracer zur Darstellung und Abgrenzung der zwei alternativen Pfade des Tryptophan-Metabolismus (Serotonin-Synthese und Kynurenin-Stoffwechselweg) entwickelt werden, welche bei verschiedenen onkologischen und neurologischen Erkrankungen zum Teil gegensätzliche Veränderungen aufweisen. In diesem Rahmen wurden 5-Hydroxy-7-[18F]fluortryptophan und N-Methyl-6-[18F]fluortryptophan als potenziell selektive Sonden für die Serotonin-Synthese bzw. den Kynurenin-Stoffwechselweg synthetisiert. Zusätzlich wurden die Difluortryptophan-Derivate 5,7-[5-18F]-, 5,7-[7-18F]- und 5,6-[6-18F]Difluortryptophan hergestellt und in Zellversuchen mittels Radiometabolitenanalyse hinsichtlich ihrer Eignung zur Darstellung verschiedener Aspekte des Tryptophan-Metabolismus untersucht. Zuletzt sollten 18F-markierte Fluorphenylserin-basierte Verbindungen für die Visualisierung des adrenergen Systems entwickelt werden, dessen Funktion bei bestimmten Krebserkrankungen und verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen, wie der Parkinson- und Alzheimer-Krankheit, Veränderungen aufweist. In diesem Rahmen wurden mit 3-[18F]Fluorphenylserin und 5-Hydroxy-3-[18F]fluorphenylserin zwei potentielle PET-Tracer dargestellt und in ersten präklinischen Untersuchungen hinsichtlich ihrer Eignung zur Bildgebung der Noradrenalin-Synthese und des -Metabolismus verwendet. Zusammenfassend konnte im Rahmen der Arbeit eine Reihe neuer radiofluorierten aromatischer Aminosäuren als potenzielle PET-Tracer für die Darstellung verschiedener Stoffwechselwege entwickelt und zum Teil in ersten präklinischen Untersuchungen eingesetzt werden. Obwohl die bisherigen präklinischen Studien noch in einem frühen Stadium und daher weitere Studien zur tatsächlichen Eignung der Tracer-Kandidaten für die PET-Bildgebung erforderlich sind, stellen die entwickelten Verfahren zu ihrer Herstellung einen wichtigen Baustein zur Verbesserung der Zugänglichkeit von radiofluorierten Aminosäuren und damit eine Grundlage für die weitere Anwendung dieser Tracer dar.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Translated abstract: |
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Creators: |
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Corporate Creators: | Department für Chemie - Universität zu Köln, INM-5 (Nuklearchemie) - Forschungszentrum Jülich GmbH, IREMB - Universitätsklinikum Köln | ||||||||
URN: | urn:nbn:de:hbz:38-655311 | ||||||||
Date: | 2023 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Mathematics and Natural Sciences | ||||||||
Divisions: | Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen > Forschungszentrum Jülich | ||||||||
Subjects: | Chemistry and allied sciences | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 25 April 2023 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65531 |
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