Henninger, Maja (2022). Die Wirksamkeit einer biphasischen ansteigenden Defibrillationsimpulsform zur Terminierung von Kammerflimmern - Eine Vergleichsstudie im porcinen Modell der kardiopulmonalen Reanimation. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Zusammenfassung Ziel der Studie: Im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation (CPR) gilt die transthorakale Defibrillation als anerkannte und zugleich lebensrettende Therapie des Kammerflimmerns. Marktübliche Defibrillatoren gewährleisten eine biphasische Schockabgabe zumeist als rechteckige oder exponentiell gekürzte Impulsform. Trotz moderner Defibrillationsverfahren besteht in Anbetracht der ernüchternden Überlebensraten nach Herzkreislaufstillstand weiterhin hoher Forschungsbedarf. Unter den Bedingungen eines außerklinischen Reanimationssettings untersuchten wir erstmalig die Wirksamkeit einer neuartigen, ansteigenden Impulsform, für die uns Hinweise auf höhere Konversionsraten vorliegen und verglichen diese mit einer konventionellen rechteckigen Impulsform. Unser Hauptaugenmerk lag auf der ersten Defibrillation; insbesondere sie zählt zu den entscheidenden prognostischen Determinanten eines Wiederbelebungserfolgs. Methodik: Für die vorliegende Studie wurden insgesamt 57 Schweine in zwei Versuchsgruppen ASCDefib (n=26) und CONVDefib (n=26) randomisiert. Zur Kontrolle von Störeinflüssen wurde eine dritte Gruppe SHAM (n=5) gebildet. In beiden Versuchsgruppen wurde Kammerflimmern (VF) zur Herbeiführung eines Herzkreislaufstillstands (CA) induziert. Nach 5 Minuten unbehandeltem CA starteten wir eine CPR mit transthorakalen Defibrillationen nach 2, 4, 6 und 8 Minuten entsprechend der gültigen ERC-Leitlinien. Gemäß dem gruppenspezifischen Versuchsprotokoll erfolgten durch den Studiendefibrillator entweder drei Schockabgaben mit einer ansteigenden Impulsform, gefolgt von einer vierten mit einer konventionellen Impulsform (ASCDefib) oder drei Schockabgaben mit einer konventionellen Impulsform, gefolgt von einer vierten mit einer ansteigenden Impulsform (CONVDefib). Ergebnisse: Im Hinblick auf die Hauptzielgröße erreichten 5 von 26 Tieren (ASCDefib) und 7 von 26 Tieren (CONVDefib) einen first-shock success, d.h. ROSC nach der ersten Defibrillation. Bezogen auf die Gesamtzahl aller Defibrillationen erreichten 8 von 26 Tieren (ASCDefib) und 10 von 26 Tieren (CONVDefib) anhaltendes ROSC. Kein Tier beider Gruppen erreichte ROSC beim Wechsel der Impulsform nach der vierten Defibrillation. In der Nachbeobachtungsphase zeigte sich eine Tendenz zu häufigeren Refibrillationsereignissen wie auch interventionsbedürftigen Arrhythmien nach Verwendung der ansteigenden Impulsform. Schlussfolgerung: Erstmalig konnten wir unter den Umständen eines außerklinischen Reanimationssettings zeigen, dass Defibrillationen mit ansteigenden Impulsformen denen mit rechteckförmigen Impulsformen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zur Herbeiführung eines perfundierenden Spontankreislaufs nicht überlegen sind. Dieses Ergebnis widerspricht früheren Studien, in denen der Einfluss von Ischämie und Thoraxkompressionen wie in unserem Modell keine Berücksichtigung fand. Patientenindividuelle Ansätze zur Verbesserung der Defibrillations- Erfolgschancen scheinen medizinisch und ökonomisch sinnvoller und könnten vielversprechende Erkenntnisse liefern.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-704180 | ||||||||
Date: | 28 December 2022 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin > Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 12 May 2023 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/70418 |
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