Dreesbach, Patricia (2022). Musikalische Pragmatik: Ein interdisziplinärer Ansatz zur Untersuchung musikalischer Bedeutung. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Musik wird gebraucht, um Botschaften zu übermitteln, Gefühle hervorzurufen, für Unterhaltung zu sorgen und Bewegung anzuregen. Die Mannigfaltigkeit der musikalischen Bedeutung hat dazu geführt, dass heute interdisziplinär dazu geforscht wird. In dieser Arbeit wird die musikalische Bedeutung hauptsächlich aus dem Blickwinkel der Sprachwissenschaft betrachtet, indem das Konzept der Pragmatik auf Musik übertragen wird. Dies soll für ein besseres Verständnis sorgen, wie Musik dazu genutzt werden kann, Bedeutung zu übermitteln. Die Pragmatik beschäftigt sich in der Linguistik mit der Bedeutung von Aussagen in Verbindung zu ihrem Kontext. Jede Art der Kommunikation, wie sie auch beim Musikhören und -machen stattfindet, ist von pragmatischem Anliegen, da kontextuelle Gegebenheiten mit einbezogen werden. Die Pragmatik ist Teil der linguistischen Lehre der Zeichensysteme, die zudem die Syntax und die Semantik umfasst. Bisher wurde sich bei dem Vergleich von Musik und Sprache hauptsächlich auf die letzten beiden Gebiete gestützt. So wurde in der Vergangenheit das Konzept der linguistischen Syntax bereits erfolgreich auf die Musik übertragen. Forscher wie Stefan Koelsch versuchten das Konzept der Semantik ebenfalls auf Musik zu übertragen. Auf seine Arbeit wird in dieser Dissertation eingegangen, denn bei tiefergehender Betrachtung wird deutlich, dass einige seiner Ergebnisse eher in die Pragmatik passen als in die Semantik. Es wird herausgestellt, dass die Bedeutung der Musik sich mit einer systematischen Annäherung durch die Pragmatik deutlich besser erklären lässt. Auf Grundlage der Analyse zur musikalischen Pragmatik wird ein neuartiges eigens entwickeltes Modell vorgestellt, das die Wirkungsbereiche der Pragmatik in Zusammenhang mit der Musik herausstellt. Dieses „Intention-Interaction-Expectation-Model“ führt die Gemeinsamkeiten von Musik und Pragmatik zusammen. Auf Grundlage der Herleitung dieses Modells folgen Überlegungen, die mögliche neuronale Überschneidungen von musikalischer und linguistischer Pragmatik herausstellen. Um neuronale Prozesse zu identifizieren, die mit einer musikalischen Pragmatik in Zusammenhang stehen könnten, wird besonders das Theory-of-Mind-Netzwerk fokussiert, das Menschen ermöglicht, sich in andere hineinversetzen und Handlungen vorherzusagen zu können.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Dreesbach, PatriciaUNSPECIFIEDUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-711520
Date: 26 October 2022
Language: German
Faculty: Faculty of Arts and Humanities
Divisions: Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 1: Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Medienkultur und Theater, Linguistik, IDH > Musikwissenschaftliches Institut
Subjects: Language, Linguistics
Music
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Musikalische Bedeutung; Pragmatik; Semantik; Syntax; Theory of Mind; Musik; Linguistik; NeuropragmatikGerman
Date of oral exam: 1 February 2023
Referee:
NameAcademic Title
Seifert, UweProf. Dr.
Schumacher, PetraProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/71152

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