Walterscheid, Lisa Roxane (2023). Rewilding im Anthropozän - Narrative der Wiederansiedlung des Wolfs im Siegtal. Bachelor thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die Umweltethnologie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten intensiv mit Problemen des Naturschutzes auseinandergesetzt. Der Forschungsschwerpunkt lag dabei meist auf Regionen des Globalen Südens. Dabei standen zunächst die Konsequenzen der Landnahme für Naturschutzgebiete im Vordergrund. Derartige Projekte hingen immer mit der Durchsetzung kolonialer oder postkolonialer Staatlichkeit zusammen. Die Umgesiedelten profitierten kaum von den Naturschutzmaßnahmen. Im Gegenteil, Armut, Landknappheit und Vulnerabilität waren die unmittelbaren Konsequenzen derartiger Naturschutzmaßnahmen für die Betroffenen. In jüngster Zeit zielten kulturwissenschaftliche Arbeiten vermehrt darauf ab, auch die zu schützenden Tiere stärker ins Zentrum des wissenschaftlichen Interesses zu rücken. Naturschutz in Deutschland blieb allerdings ein von der Ethnologie kaum bearbeitetes Feld. In den vergangenen Jahren haben diverse Naturschutz-Programme aber auch Bemühungen um die Wiederansiedlung bedrohter oder auch bereits temporär vor Ort ausgerotteter Spezies allerdings das Interesse von Ethnolog:innen erregt. Insbesondere die Ausbreitung des Wolfes aus Mitteleuropa (Polen, Tschechien) hat diverse Kulturwissenschaftler:innen interessiert. Derartige Arbeiten wurden in den vergangenen fünf Jahren zu Norditalien (Rippa), der Schweiz (Heinzer) oder den Niederlanden (Drenthen) angefertigt. Lisa Walterscheid beschäftigt sich in ihrer hervorragenden BA Arbeit mit der Ausbreitung des Wolfes im Siegtal, einem östlich von Köln gelegenen Flusstal, an das recht umfassende Waldgebiete grenzen, die seit etwa 2015 mehreren Wolfsrudeln ein neues Habitat bieten. Der Prozess der Wiederansiedlung verlief rasch und keineswegs geplant. Es handelt sich daher um kein gezieltes Rewilding Programm sondern eher um eine spontane Ansiedlung und die dann entwickelten Naturschutzmaßnahmen, die die Expansion einer kleinen Wolfspopulation nachhaltig gestalten sollen. Im Zentrum der Arbeit stehen die sich widersprechenden Ansichten zur Expansion von Wölfen im Siegtal. Hier stoßen die Ansichten der überzeugten Befürworter und der Gegner recht unversöhnlich aufeinander. Frau Walterscheid dokumentiert und analysiert diese Ansichten auf der Basis einer kleineren Anzahl von qualitativen Interviews. Vor diesem Hintergrund diskutiert sie Konflikte um die Wiederansiedelung des Wolfes zunächst allgemeiner und fokussiert dann die Diskussion auf ihre Untersuchungsregion.
Item Type: | Thesis (Bachelor thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-717584 | ||||||||
Series Name at the University of Cologne: | Kölner ethnologische Beiträge | ||||||||
Date: | 2023 | ||||||||
Place of Publication: | Köln | ||||||||
ISSN: | 1611-4531 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Arts and Humanities | ||||||||
Divisions: | Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 4: Außereuropäische Sprachen, Kulturen und Gesellschaften > Institut für Ethnologie | ||||||||
Subjects: | Customs, etiquette, folklore | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 2023 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/71758 |
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