Mennicken, Fiona K. (2022). Tiefe Hirnstimulation im Ncl. Ventralis intermedius thalami (VIM) bei tremordominantem Morbus Parkinson und Essentiellem Tremor: Vergleich der Wirkungen und Nebenwirkungen bipolar direktionaler Stimulation. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Schon seit den 1990er Jahren wird die Tiefe Hirnstimulation als sichere als auch effektive Therapiemethode für verschiedene neurologische Bewegungsstörungen eingesetzt. Wenn medikamentöse Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind, wird die THS in verschiedenen Kerngebieten des Thalamus bei therapierefraktärem Tremor vor allem bei Patienten mit Essentiellem Tremor und tremordominantem Parkinson angewendet. Hierbei werden Elektroden uni- oder bilateral in den Thalamus implantiert. Im Bereich der Elektrodenspitze werden Stromsignale abgegeben, die dort pathologisch veränderte Netzwerkativität beeinflussen und damit den Tremor reduzieren. In unserer prospektiv doppelblind angelegten Studie untersuchten wir anhand von 14 Patienten (7 MP und 7 ET) als neue Programmierstrategie die Kombination direktionaler und bipolarer Stimulation im Bereich des VIM, um sie als Mittel gegen stimulationsbedingte Nebenwirkungen einzusetzen1. Dabei wurde monopolar direktionale Stimulation zum einen mit zirkulärer Stimulation und zum anderen mit zwei verschiedenen bipolaren Stimulationsmodifizierungen in einer randomisierten Austestung verglichen. Darüber hinaus wurde der Therapieeffekt in Form von Tremorsuppression direkt unterhalb der Nebenwirkungsschwelle bewertet. Wir fanden heraus, dass direktionale THS in der individuell bestimmten besten Richtung höhere NW-Schwellen als zirkuläre THS aufwies. Insgesamt fiel die Nebenwirkungsschwelle bei beiden bipolaren Stimulationssettings im Gegensatz zu konventionell monopolarer Stimulation im VIM höher aus. Während die NW- Schwellen zwischen den beiden bipolaren Einstellungen keinen signifikanten Unterschied aufwiesen, so zeigten dennoch weniger Studienpatienten unter bipolar- direktionaler Stimulation unerwünschte Effekte. Zwischen dem Therapieeffekt direkt unterhalb der NW- Schwellen wurde kein signifikanter Unterschied verzeichnet. Angesichts unserer Ergebnisse sollte die direktional bipolare Stimulation vor allem bei Patienten mit nicht kontrollierbaren Nebenwirkungen unter monopolarer Stimulation im Thalamus als zusätzliche Therapieoption herangezogen werden. In Zukunft werden aufwendige Studien mit größeren Patientenkohorten benötigt, um den Einsatz verschiedener bipolarer Stimulationsmodifikationen im klinischen Alltag hinsichtlich eines optimalen Therapieeffekts möglichst ohne Auftreten von Nebenwirkungen zu evaluieren.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-718574 | ||||||||||
Date: | 2022 | ||||||||||
Language: | German | ||||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Neurologie > Klinik und Poliklinik für Neurologie | ||||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 14 November 2023 | ||||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/71857 |
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