Fleckhaus, Jan Felix ORCID: 0000-0001-7623-9198 (2023). Epigenetische Altersschätzung in der forensischen Fallarbeit unter Berücksichtigung der biogeografischen Herkunft. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
In dieser Arbeit wurde der mögliche Einfluss der Herkunft einer Person auf die epigenetische Altersschätzungen über DNA-Methylierungsmarker untersucht. Dazu wurden zwei Probenkollektive aus dem Mittleren Osten und Zentraleuropa verglichen. Ziel war es, dass die Ergebnisse dieser Studie als Referenz für zukünftige Altersschätzungen in der forensischen Fallarbeit verwendet werden können. Deshalb wurde im ersten Teil dieser Arbeit eine Multiplex-Strategie zur quantitativen Methylierungsanalyse mittels der Pyrosequenzierung etabliert und validiert, die einen optimierten experimentellen Arbeitsablauf für die Untersuchung von Spurenproben darstellt. Im Vergleich zur etablierten Singleplex-Strategie ermöglicht die neue Multiplex-Strategie die gemeinsame Analyse mehrerer CpG-Targets, wodurch Altersschätzungen mit mehreren Targets insgesamt mit einer deutlich höheren Sensitivität durchgeführt werden können. Für die Altersschätzungen der vergleichenden Populationsstudie wurden fünf CpGs untersucht, die mit den Genen ELOVL2, MIR29B2CHG, FHL2, KLF14 und TRIM59 assoziiert sind. Es wurden populationsspezifische Modelle trainiert und getestet, die für beide Populationen präzise Altersschätzungen erlauben. Die Schätzungen unterschieden sich jedoch zwischen den Modellen aufgrund signifikanter Unterschiede der altersabhängigen Methylierung der CpGs in MIR29B2CHG, FHL2 und KLF14 systematisch um etwa 4 Jahre voneinander. Folglich stellt die Anwendung populationsspezifischer Modelle eine Möglichkeit dar, die Genauigkeit epigenetischer Altersschätzungen zu erhöhen. Gleichzeitig führt eine nicht korrekte Zuordnung von Proben zu populationsspezifischen Modellen zu großen Schätzfehlern. Diese spezifischen Modelle sollten somit nur dann verwendet werden, wenn die Herkunft einer Person mit hinreichender Sicherheit bekannt ist. Andernfalls sollten zur Vermeidung großer Schätzfehler populationsunspezifische Modelle verwendet werden, die auf den kombinierten Referenzdaten verschiedener Populationen basieren. Mit dem im Rahmen dieser Arbeit trainierten populationsunspezifischen Modell konnte das Alter für beide untersuchten Populationen mit moderaten mittleren absoluten Fehlern von 3,81 bzw. 3,31 Jahren geschätzt werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass zur möglichst genauen Schätzung des chronologischen Alters bzw. zur Vermeidung großer Schätzfehler, Strategien entwickelt werden sollten, um die Herkunft als Co-Faktor für die epigenetische Altersschätzungen miteinzubeziehen.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Translated abstract: |
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Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-720346 | ||||||||
Date: | 2023 | ||||||||
Place of Publication: | Köln | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Rechtsmedizin > Institut für Rechtsmedizin | ||||||||
Subjects: | Life sciences Medical sciences Medicine |
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Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 15 January 2024 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/72034 |
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