Harvey, Michelle Celine
(2024).
The Effect of Extrauterine Placental Transfusion on the Outcome of Very Low Birth Weight Infants.
PhD thesis, Universität zu Köln.
Abstract
Objective: To investigate the outcome of very low birth weight (VLBW) infants who received an extrauterine placental transfusion (EPT) and to compare outcome data of these patients with VLBW infants who received either immediate cord clamping (ICC), delayed cord clamping (DCC) or cord milking (CM).
The EPT technique comprises the simultaneous delivery of the infant and the placenta en caul with an intact umbilical cord. Then, the placenta is held 30-40 cm above the infant’s chest while respiratory support by mask continuous-positive-airway- pressure (CPAP) is initiated. The cord is then clamped after several minutes when spontaneous breathing is established and the lungs are aerated. In comparison to DCC or CM, EPT allows for a simultaneous combination of transfusing placental blood and providing respiratory support. However, the effect of EPT on VLBW infants’ outcomes has not been evaluated.
Aim: The presented study investigated the neonatal outcome parameters of VLBW infants who received an EPT at neonatal resuscitation compared to VLBW infants who received alternative cord clamping procedures (ICC, DCC, CM).
Method: This observational study was conducted over a one year period and included preterm infants who were delivered via caesarean section with a birth weight of ≤1500g at the tertiary care center at the University Hospital of Cologne. The study comprised a total of 102 infants who were divided into two cohorts: 67 infants who received EPT (EPT cohort) and a nonEPT cohort of 35 infants who received either ICC, DCC or CM.
Criteria of exclusion included: vaginal delivery (n=2), emergency cesarean section (n=13), major congenital abnormalities (n=2) and death within the first 24 hours of life (n=0).
In order to compare the EPT and nonEPT cohort comprehensive clinical characteristics and outcome parameters of the two cohorts were monitored. Important outcome parameters included the mean haematocrit (Hct) over the first 24 hours of life, the incidence and volume of red blood cell (RBC) transfusions during the first 7 and 28 days of life, peak bilirubin serum levels, incidence of IVH, BPD, SIP and ROP were registered.
Results: Compared to the nonEPT-group, infants of the EPT-group weighed significantly less (916 ± 43 g compared to 1192 ± 43 g; p<0.001) and were delivered at a lower gestational age (276/7 weeks ± 3 days compared to 301/7 weeks ± 3 days; p=0.002).
The median duration of performed EPT was 6 [5:14] minutes.
The need (p=0.025) for RBC transfusion but not the amount after 28 days (p=0.070) was lower within the nonEPT-group. Concerning Hct (p=0.655), peak bilirubin serum levels (p=0.060), the incidence of IVH (p=0.142), SIP (p=0.054) and BPD (p=0.116) there was no significant difference between the two groups.
The analysis of the composite outcome criteria “survival without major complications” defined as survival without the incidence of either IVH grade III/IV, periventricular leucomalacia, BPD, intervention at ROP and the need for surgical intervention at SIP or necrotising enterocolitis, showed a significantly better outcome for patients of the nonEPT-group (p=0.023).
Conclusion: Although children of the EPT-group were more immature and therefore had a higher risk for an adverse outcome, the majority of investigated parameters showed no difference between the two groups.
Even though “survival without major complications” was significantly lower within the EPT-group, the incidence of the investigated morbidities corresponds with those that can be found in published data concerning infants with an equivalent birth weight and gestational age, respectively. This led to the conclusion that higher rates of certain neonatal complications of infants in the EPT-group are attributed to their higher degree of prematurity rather than the procedure of EPT they had received.
Therefore, the present study supports the hypothesis that EPT provides an alternative cord clamping approach for VLBW infants. However, future randomised controlled trials on EPT are necessary to further investigate the impact of this procedure on extremely immature infants’ outcomes.
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Thesis
(PhD thesis)
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Hintergrund: Die Transition vom Fetus zum Neugeborenen ist gekennzeichnet durch das Einsetzen der Spontanatmung, welche zu der Belüftung der Lunge und darauf folgender Zunahme des pulmonalen Blutflusses führt. Studien haben gezeigt, dass ein verzögertes Abnabeln (delayed cord clamping (DCC)) oder auch Ausstreichen der Nabelschnur (cord milking (CM)) zu einem erhöhten neonatalen Blutvolumen führt. Weiterhin gibt es Hinweise, dass ein verzögertes Abnabeln zu einer Verbesserung der zerebralen Oxygenierung und beispielsweise zu einer Reduktion der Inzidenz von intraventrikulären Blutungen (IVH) bei unreifen Frühgeborenen führt.
Die jeweils gewählte Abnabelungsstrategie hat eine direkte Auswirkung auf das neonatale Outcome. Dennoch haben die genannten Verfahren Limitation, zum Beispiel, dass parallel zum verzögerten Abnabeln nur eingeschränkt supportive Beatmungs- oder andere Behandlungsmaßnahmen möglich sind.
Daher wurde im Level 1 Perinatalzentrum der Uniklinik zu Köln das Verfahren der extrauterinen plazentaren Transfusion (EPT) entwickelt, welches in den letzten Jahren insbesondere bei sehr unreifen Frühgeborenen zunehmend Anwendung fand. Für dieses Verfahren wird das Kind per Sectio caesarea gemeinsam mit der Plazenta, häufig in noch intakter Fruchthöhle, entwickelt. Auf der Erstversorgungseinheit wird die Plazenta im Folgenden über mehrere Minuten hochgehalten, so dass über die noch intakte Nabelschnur eine Transfusion von plazentarem Blut zum Kind hin erfolgen kann, während zeitgleich eine Atemunterstützung mittels CPAP durchgeführt wird.
Ziel: Da das EPT-Verfahren bislang nur wenig evaluiert ist, untersuchte die vorliegende Studie das Outcome von Frühgeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht (<1500g, very low birth weight (VLBW) Kindern), die im Rahmen der Erstversorgung eine EPT erhielten und verglich deren neonatale Outcome-Parameter mit VLBW-Kindern, die ein alternatives Abnabelungsverfahren erhalten hatten.
Methoden: Die vorliegende Beobachtungsstudie erfasste über den Zeitraum eines Jahres insgesamt 102 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von <1500g , die
per Sectio caesarea in der Uniklinik Köln entbunden wurden. Die Kinder wurden in zwei Gruppen unterteilt: 67 Frühgeborene, die eine EPT erhalten hatten (EPT-Kohorte) und 35 Frühgeborene, die entweder sofort abgenabelt wurden (immediate cord clamping (ICC)) oder mittels DCC oder CM versorgt wurden (nonEPT-Kohorte).
Kriterien, die zum Ausschluss von der Studie führten, waren vaginale Entbindung (n=2), notfallmäßige Sectio caesarea (n=13), schwerwiegende kongenitale Anomalien (n=2) und ein Versterben des Kindes innerhalb der ersten 24 Lebensstunden (n=0).
Im Rahmen der Studie wurden neben basalen klinischen Kovariaten (z.B. Geburtsgewicht und Gestationsalter), zahlreiche Outcome-Parameter erhoben und zwischen den Kohorten verglichen. Ein wichtiges Zielkriterium hierbei war der durchschnittliche Hämatokrit in den ersten 24 Lebenstunden. Weitere Parameter umfassten die Notwendigkeit bzw. die Menge von Erythrozytenkonzentrat- Transfusionen nach 7 und 28 Tagen, die Höhe der Bilirubinkonzentration im Blut, das Auftreten einer intraventrikulären Blutung (IVH), einer spontanen intestinalen Perforation (SIP), einer Frühgeborenen-Retinopathie (ROP) oder einer Bronchopulmonalen Dysplasie (BPD).
Ergebnisse: Frühgeborene der EPT Gruppe waren sowohl signifikant kleiner (916 ± 43 g versus 1192 ± 43 g; p<0.001) als auch unreifer (27+6 Wochen ± 3 Tage versus 30+1 Wochen ± 3 Tage; p=0.002), als VLBW-Frühgeborene der nonEPT Gruppe.
Die mittlere Dauer einer durchgeführten EPT lag in der entsprechenden Kohorte bei circa 6 [5:14] Minuten.
Die Anzahl der Frühgeborenen in der EPT Gruppe, die eine Transfusion von Erythrozytenkonzentraten erhielten, war signifikant größer als in der nonEPT Kohorte (p=0.025). Allerdings unterschied sich die innerhalb von 28 Tagen transfundierte Menge von Erythrozytenkonzentraten nicht signifikant zwischen den beiden Kohorten (p=0.070). Auch bezüglich des Hämatokrits (p=0.655), der Bilirubinkonzentration im Serum (p=0.060), der Rate an IVH (p=0.142), SIP (p=0.054) und BPD (p=0.116), zeigte sich kein signifikanter Unterschied im Vergleich der beiden Kohorten.
Eine Analyse bezüglich des Überlebens ohne schwerwiegende Komplikationen, definiert als Vorliegen entweder einer schweren IVH (Grad III/IV), einer periventrikulären Leukomalazie, einer BPD, einer ROP >Grad III+ oder die Notwendigkeit einer operativen Versorgung aufgrund einer SIP oder Nekrotisierender Enterokolitis, zeigte einen signifikanten Vorteil der nonEPT Kohorte (p=0.023).
Schlussfolgerung: Obwohl bei den Frühgeborenen der EPT Gruppe aufgrund ihres höheren Grades der Unreife eine erhöhte Inzidenz typischer neonataler Komplikationen zu erwarten gewesen wäre, als bei den reiferen Kindern der nonEPT- Gruppe, zeigte sich ein vergleichbares Outcome in Hinblick auf die Mehrheit der untersuchten Parameter.
Bezüglich des Parameters “Überleben ohne schwerwiegende Komplikationen” zeigte sich zwar eine niedrigere Rate gegenüber der nonEPT-Vergleichskohorte, jedoch finden sich dem Gestationsalter und Geburtsgewicht entsprechend vergleichbare Angaben bezüglich der Inzidenz der jeweiligen neonatalen Komplikation in der Literatur. Dies lässt darauf schließen, dass dieses Ergebnis eher im höheren Unreifegrad der EPT-Kohorte als im Verfahren der EPT selbst begründet ist.
Insgesamt unterstützt die vorliegende Arbeit die Hypothese, dass das EPT- Verfahren das Outcome von sehr kleinen Frühgeborenen nicht negativ beeinflusst. In der Zukunft braucht es jedoch weiterführende randomisiert-kontrollierte prospektive Untersuchungen, um die Einflüsse des EPT-Verfahrens auf die Entwicklung sehr kleiner Frühgeborener eindeutig zu erfassen. | German | UNSPECIFIED | English |
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Creators: |
Creators | Email | ORCID | ORCID Put Code |
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Harvey, Michelle Celine | kuckelkorn.m@gmail.com | UNSPECIFIED | UNSPECIFIED |
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URN: |
urn:nbn:de:hbz:38-721967 |
Date: |
2024 |
Language: |
English |
Faculty: |
Faculty of Medicine |
Divisions: |
Faculty of Medicine > Kinder- und Jugendmedizin > Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin |
Subjects: |
Medical sciences Medicine |
Uncontrolled Keywords: |
Keywords | Language |
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very low birth weight infants | English | extrauterine placental transfusion | English | cord clamping | English |
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Date of oral exam: |
9 January 2024 |
Referee: |
Name | Academic Title |
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Habbig, Sandra | Professorin Dr. med. | Liebau, Max Christoph | Professor Dr. med. |
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Refereed: |
Yes |
URI: |
http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/72196 |
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