Pauliny-Toth, Anna (2024). Bronchoskopische Evaluation und erweiterte Diagnostik rezidivierender obstruktiver Bronchitiden im Kleinkindalter. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Rezidivierende obstruktive Bronchitiden sind ein häufiges Krankheitsbild im Kleinkindalter, welche von wiederkehrenden Episoden pfeifender Atemgeräusche charakterisiert sind.1-3 Der genaue Pathomechanismus ist allerdings noch unklar. Diese Arbeit soll helfen, einen Überblick über das Patientenkollektiv zu erlangen, sowie Erkenntnisse über häufige Auffälligkeiten der Untersuchungsergebnisse zu gewinnen. Außerdem sollen die Ergebnisse der BAL, und insbesondere Lymphozytensubtypsierung, mögliche Referenzwerte für künftige Studien bilden. Es handelt sich um eine retrospektive Studie, in der insgesamt 92 Kinder in einem Alter von bis zu drei Jahren inkludiert wurden, welche aufgrund der Indikation von rezidivierenden obstruktiven Bronchitiden eine Bronchoskopie, sowie größtenteils eine BAL, erhalten haben. Es wurden anamnestische Daten, sowie diverse Untersuchungsergebnisse ausgewertet. Median, Mittelwert oder Häufigkeiten wurden erhoben und die statistische Signifikanz, sowie Korrelationen errechnet. Als Schwellenwert für statistische Signifikanz wurde ein p-Wert von <0,05 verwendet. Die Patienten sind vorwiegend männlichen Geschlechts und befinden sich zum Zeitpunkt der Untersuchung in einem durchschnittlichen Alter von 20 Monaten. Besonders auffällig sind respiratorische Anpassungsstörungen der Kinder unmittelbar nach der Geburt. Der Krankheitsverlauf zeigt einen früheren Beginn von rezidivierenden obstruktiven Bronchitiden bei männlichen Patienten, wohingegen weibliche Patientinnen nach 2-10 Jahren eher noch Beschwerden mit dem Krankheitsbild angeben und ein höheres Risiko besitzen ein kindliches Asthma entwickelt zu haben. Hinsichtlich einer allergischen Komponente liegt bei über 70% der Patienten eine familiäre Atopie vor. Der Großteil der weiteren Untersuchungen zeigt sich unauffällig, allerdings weist der Röntgen-Thorax zu 68% einen pathologischen Befund auf. In der Bronchoskopie zeigt sich beim Großteil anatomische Auffälligkeiten (vor allem Bronchomalazie, Bronchialstenose, Laryngomalazie). Die Untersuchung der BAL-Ergebnisse erweist eine neutrophile Entzündung (13,4 ± 21,3%). Die Lymphozytensubpopulation ähnelt den Ergebnissen von gesunden Kindern.4 Die mikrobiologische Untersuchung ergibt bei fast 80% einen positiven Befund (vor allem H. influenzae, S. aureus, Strep. pneumoniae). Die höhere Anfälligkeit im früheren Kindesalter von männlichen Patienten lässt sich durch geschlechtsspezifische Unterschiede in der fetalen Lungenreifung und im Immunsystem erklären. Das Risiko eines frühen Krankheitsbeginns wird durch die kleineren Atemwege kombiniert mit einem unreiferen Immunsystem erhöht. Respiratorische Anpassungsstörungen wurden bereits von anderen Autoren mit einem erhöhten Risiko der Entwicklung von obstruktiven Lungenerkrankungen assoziiert.5-8 In unserer Studie zeigt sich bei 77% eine familiäre Atopie, welche ebenfalls als Risikofaktor für wiederkehrende obstruktive Episoden beschrieben wurde.9-13 In unserer Studie wies der Großteil der Patienten einen positiven radiologischen Befund auf, der Vergleich zu anderen Studien ist aufgrund des Mangels an Literatur schwierig. Die makroskopisch festgestellten Anomalien können Ursache der Erkrankung sein, erfordern in der Regel aber keine Therapie.14,15 Die neutrophile Entzündung, sowie die bakterielle Kolonisierung als wesentliche Bestandteile des Krankheitsgeschehens, decken sich mit vielen anderen Studien. Eine eosinophile Entzündung scheint verglichen zu Asthma bei dieser Studie keinen Zusammenhang mit der Erkrankung zu besitzen. Die Ergebnisse dieser Studie decken sich zum größten Teil mit denen anderer Studien. Betroffen von rezidivierenden obstruktiven Bronchitiden sind vor allem jüngere Kinder, oftmals männlich. Viele Faktoren wirken sich auf die Krankheitsentstehung aus, wobei insbesondere die neutrophile Entzündung, sowie die bakterielle Kolonisierung zu nennen sind. Weitere Studien sind vor allem hinsichtlich radiologischer Befunde und der Lymphozytensubpopulation notwendig.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Pauliny-Toth, Annaanna.pauliny@hotmail.comUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-722715
Date: 2024
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Kinder- und Jugendmedizin > Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Bronchoskopie, rezidivierende obstruktive Bronchitiden, BALGerman
Date of oral exam: 21 January 2024
Referee:
NameAcademic Title
van Koningsbruggen-Rietschel, S.B.PD Dr. med.
Höper, K.A.PD Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/72271

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