Hilbert, Ramona Maria (2024). Kortikale Exzitabilität und Angststörungen bei jungen Erwachsenen: Betrachtung des Motorkortex anhand der TMS-evozierten N100 bei Spezifischer Phobie. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Hintergrund: Große Teile der Bevölkerung sind von Angststörungen betroffen, wovon spezifische Phobien den höchsten Anteil haben. Es werden Veränderungen der kortikalen Neurotransmission in der Pathophysiologie von Ängsten angenommen. Die Kombination von TMS und EEG ermöglicht eine Untersuchung der kortikalen Exzitabilität. Die N100 als eine mögliche Komponente eines TMS-evozierten Potenzials hat sich bereits in vorangegangenen Studien als Korrelat kortikaler Inhibition gezeigt. Veränderungen in der N100 wurden bereits bei verschiedenen psychiatrischen Krankheitsbildern beobachtet und sollen nun bei jungen Erwachsenen im Vergleich von spezifischen Phobien mit einer Kontrollgruppe untersucht werden. Das Ziel der Studie ist daher, den Zusammenhang zwischen Phobien und N100-Amplituden zu untersuchen, um so die N100 als möglichen Biomarker für spezifische Phobien zu analysieren. Methodik: Für die Auswertung wurden junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren per ppTMS-EEG untersucht. Hierunter waren 20 Erwachsene mit einer spezifischen (isolierten) Phobie und 25 Erwachsene in der Kontrollgruppe. Über dem Motorkortex wurde mittels Einzelpulsen und den Doppelpulsparadigmen SICI und ICF stimuliert. Die jeweiligen Amplituden und Latenzen der TMS-evozieren N100 über dem Motorkortex wurden in den beiden Gruppen und jeweils in beiden Hirnhemisphären verglichen und analysiert. Ergebnisse: Es zeigte sich initial in allen drei Stimulationsbedingungen (Einzelpuls, SICI und ICF) kein signifikanter Unterschied bei der N100 zwischen den beiden untersuchten Gruppen. Es fand sich hier allerdings eine deskriptive Verminderung der N100 in der Gruppe der spezifischen Phobien auf der Stimulationsseite im Vergleich zur Kontrollgruppe. Nach Normierung der N100-Amplituden von SICI und ICF in Prozent relativ zum Einzelpuls bestanden nach SICI-Stimulation darüber hinaus signifikant niedrigere N100-Amplituden bei den Spezifischen Phobien. Außerdem unterschied sich die N100 nach linksseitiger TMS gemessen auf der rechten Hemisphäre in beiden Gruppen signifikant voneinander. Schlussfolgerung: Ob die TMS-evozierte N100 über dem Motorkortex zukünftig als Biomarker für spezifische Phobien angesehen werden kann, kann nicht sicher beantwortet werden. Es zeigten sich jedoch Hinweise auf niedrigere N100-Amplituden durch Beeinflussung von ICF und noch deutlicher von SICI, welche durch eine Modulation von GABAA begründet sein könnte. Aufgrund der gefundenen Ergebnisse und der beschriebenen Literatur ist jedoch eine weitergehende Forschung in dem Gebiet der Angststörungen von verschiedenen Altersgruppen in der Zukunft mit noch größeren Stichproben zu erwägen, ebenso eine weitere Untersuchung der TMS-evozierten Potenziale mittels Doppelpulsparadigmen über verschiedenen Hirnarealen.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Hilbert, Ramona Mariaramona-hilbert@web.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-726225
Date: 2024
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Psychiatrie und Psychotherapie > Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
AngststörungUNSPECIFIED
spezifische PhobieUNSPECIFIED
transkranielle MagnetstimulationUNSPECIFIED
ElektroenzephalographieUNSPECIFIED
N100UNSPECIFIED
Date of oral exam: 13 March 2024
Referee:
NameAcademic Title
Bender, StephanUniversitätsprofessor Dr. med.
van Eimeren, ThiloUniversitätsprofessor Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/72622

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