Sprinz, Maria Margareta (2024). Bedeutsame Veränderungen in der Entwicklung der oberen pharyngealen und nasalen, neonatalen Atem- und Luftwege in Abhängigkeit vom Gestationsalter und dem Geschlecht. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Detailgenaue anatomische Kenntnisse des respiratorischen Systems sind insbesondere in der Atemwegssicherung Früh- und Neugeborener essenziell. Hierzu zählen neben der endotrachealen Intubation auch die an Bedeutung zunehmenden nicht invasiven Beatmungsmöglichkeiten, beispielsweise mittels supraglottischer Atemwegshilfen (Larynxmaske, Larynxtubus) und CPAP- NIPPV- BIPAP oder HHHFNC-Beatmung. Es ist allgemeiner Konsens, dass sich die Anatomie Früh- und Neugeborener von der Anatomie Erwachsener unterscheidet und die Intubation dieser Altersgruppe einen besonderen Anspruch darstellt (2, 3). Aufgrund mangelnder anatomisch korrekter Abbildungen des fetalen Atemweges, fehlendem Zugang zu früh- und neugeborenen Präparaten sowie Mangel an klinischen Studien an Früh- und Neugeborenen, fehlt es AnästhesistInnen und IntensivmedizinerInnen häufig an Fachwissen über die tatsächliche Anatomie dieser Altersgruppe (4-6). In dieser Studie werden die oberen neonatalen pharyngealen und nasalen Atemwege analysiert. Ziel ist es neben der Verbesserung des Wissensstandes zur frühkindlichen Anatomie auch einen möglichen Zusammenhang zwischen der Entwicklung der makroskopischen Anatomie des frühkindlichen Atemweges und dem Gestationsalter sowie dem Geschlecht zu untersuchen. Die Untersuchungen werden an 22 Präparaten, dankenswerter Weise bereitgestellt vom Anatomischen Institut der Universität zu Köln, durchgeführt. Die Präparate sind zwischen 25+0 Wochen (175 Tage, 5,8 Monate) und 43+2 Wochen (303 Tage, 9,9 Monate) alt. Das Durchschnittsalter liegt bei 30+5 Wochen (215 Tage, 7,1 Monate). Nach erfolgreicher anatomischer Präparation des nasalen und pharyngealen Atemweges, sowie der Trachea und des Ösophagus erfolgt die Ausmessung anatomisch relevanter Landmarken und Messgrößen an den Präparaten selbst, sowie anhand fotografischer Datei. Im Anschluss werden die gewonnenen Daten in statistische Analysen eingeschlossen. Im Rahmen der Studie konnte keine statistisch signifikante Korrelation zwischen den von uns ausgewählten Winkeln und dem Gestationsalter festgestellt werden. Bei den Abständen hingegen zeigen sowohl der „Abstand Palatum durum oral“ (R2 = 0,293, p = 0,009) und „Abstand Palatum molle 1 oral“ (R2 = 0,205, p = 0,034), „Abstand palatum molle 2 oral (R2 = 0,228, p = 0,025) und „Abstand palatum molle 3 oral“ (R2 = 0,298, p = 0,009) positive Korrelationen. Diese Abstände befinden sich im vorderen Pharynxbereich. Sie liegen zwischen dem harten Gaumen und der Zunge, sowie zwischen dem vorderen, mittleren und hinteren Teil des weichen Gaumens und der Zunge und vergrößern sich mit steigendem Gestationsalter. 9 Der „Winkel epsilon oral“, welcher zwischen dem Eingang in die Trachea und dem Ösophagus liegt, ist bei männlichen Präparaten signifikant größer als bei weiblichen (p = 0,052). Dieser Winkel ist insbesondere in der endotrachealen Intubation relevant. Er hat Einfluss darauf, ob der Tubus während der Intubation in die Trachea oder fälschlicher Weise in den Ösophagus gleitet. Nach Unterteilung der Stichprobe in drei altersspezifische Untergruppierungen weisen noch weitere Winkel und auch einige der ausgemessenen Abstände geschlechtsspezifische Unterschiede auf. Stets sind Winkel und Abstände der männlichen Präparate größer als die der weiblichen. Auffallend ist dabei, dass sich in der jüngsten Gruppe unter 28 Wochen wesentlich deutlichere geschlechtsrelevante Unterschiede nachweisen lassen als in den beiden älteren Gruppen (Gruppe zwei 28+0 bis 36+6 Schwangerschaftswoche, Gruppe drei ab der 37. Schwangerschaftswoche), in denen die Messgrößen weniger weit auseinander reichen. Zweizeitig erfolgt auch der Einschluss der von uns gefertigten Präparate in die Studie „Anatomic accuracy, physiologic characteristics, and fidelity of very low birth weight infant airway simulators“ der KollegInnen Lengua Hinojosa et al. des Universitätsklinikum Eppendorf, 2021 (1), In dieser Studie dienen die Präparate als Grundlage zur Überprüfung der anatomischen Genauigkeit von vier bereits bestehenden Intubationssimulatoren der Neonatologie.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Sprinz, Maria Margaretamariasprinz@gmx.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-727161
Date: 2024
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Kinder- und Jugendmedizin > Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Frühkindlicher AtemwegGerman
AtemwegssicherungGerman
IntubationGerman
LarynxmaskeGerman
Date of oral exam: 20 February 2024
Referee:
NameAcademic Title
Eifinger, FrankPrivatdozent Dr. med
Höpker, KatjaPrivatdozentin Dr. med
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/72716

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