Rosen, Kai Marius (2024). Medikamentöse Wechselwirkungen auf neonatologischen Intensivstationen. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Interaktionspotential von häufig in der Neugeborenenintensivmedizin verwendeten Arzneistoffen. Zunächst wurde eine Befragung von intensivmedizinisch tätigen Kollegen der NICU der Universitätsklinik Köln durchgeführt. Anschließend führten wir eine Literaturrecherche durch, um das Wechselwirkungspotential der gefundenen Substanzen untereinander zu bestimmen und die gefundenen Wechselwirkungen entsprechend dem zugrundeliegenden Mechanismus und des Schweregrades zu klassifizieren. Zusätzlich wurden entsprechend der vorliegenden Literatur Empfehlungen verfasst, wie den gefundenen Interaktionen zu begegnen ist, oder wie diese vermieden werden könnten. Die Informationen wurden in einer Microsoft Excel Datenbank hinterlegt, die als Basis für spezifische und detaillierte Informationsfelder zum Interaktionspotential jeder der gefundenen Substanzen dient. Zur übersichtlichen visuellen Darstellung des Interaktionspotentials wurde die sogenannte Visual Interaction Triangle (VIT) geschaffen, eine excelbasierte Datenbank inklusive Suchmodus für die klinisch tätigen Kollegen, um sich einen schnellen Überblick über die Gefahr möglicher Wechselwirkungen zu machen. Während unserer Recherche konnten n=48 häufig auf der NICU der Uniklinik Köln verwendete Arzneistoffe identifiziert werden. Diese besitzen ein theoretisches Interaktionspotential von n=1128 Zweierkombinationen. Es fanden sich in der Literaturrecherche n=160 (14%) Wechselwirkungen innerhalb dieser Kombinationen, hiervon waren 108 (9% der möglichen Kombinationen) medikamentöse Wechselwirkungen und 52 (5% der möglichen Kombinationen) intravenöse Inkompatibilitätsreaktionen. 54 (50%) der Wechselwirkungen waren pharmakodynamischer und 43 (40%) pharmakokinetischer Natur, in 11 Fällen (10%) lag eine Kombination beider Interaktionsformen vor. Die Einteilung in Schweregrade ergab 5 Kontraindikationen, 55 schwerwiegende Interaktionen, 23 moderate und 24 leichtgradige. Die in dieser Arbeit erlangten Erkenntnisse sind vor dem Hintergrund des in der Population der Früh- und Neugeborenen nur eingeschränkt verfügbaren Therapeutischen Drug Monitoring und der besonderen Vulnerabilität dieser Patientengruppe von Relevanz. Die VIT in Kombination mit den Informationsfeldern bietet einen schnellen Überblick über Auftreten, Effekt und Beherrschung einer eventuellen Wechselwirkung. Die tatsächliche klinische Ausprägung der Effekte ist jedoch teils unklar und bedarf weiteren Untersuchungen. Das VIT-Modell kann problemlos um andere Substanzen erweitert oder auf die intensivmedizinische Behandlung anderer Patientengruppen zugeschnitten werden und dient in kombinierter Anwendung mit TDM und klinisch pharmakologischen Visiten zur Reduktion unerwünschter Ereignisse in der Pharmakotherapie und trägt zu deren Verbesserung bei.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Rosen, Kai Mariuskairose@web.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-730651
Date: 2024
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Klinische Chemie > Institut für Klinische Chemie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
WechselwirkungenGerman
IntensivstationGerman
NeonatologieGerman
Date of oral exam: 17 April 2024
Referee:
NameAcademic Title
Müller, CarstenProf. Dr. med.
Kribs, Angela MariaProf. Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/73065

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