Grünberg, Lisa ORCID: 0000-0003-4070-251X (2023). Der säkulare Trend des Selbstkonzepts im Kontext von Übergewicht im Kindes- und Jugendalter. PhD thesis, Universität zu Köln.

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  • Der säkulare Trend des Selbstkonzepts im Kontext von Übergewicht im Kindes- und Jugendalter. (deposited 20 Aug 2024 06:09) [Currently Displayed]
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Abstract

Adipositas in Kindes- und Jugendalter ist neben anderen Komorbiditäten mit einem eingeschränkten Selbstkonzept assoziiert. Es finden sich gehäuft psychosoziale Belastungen wie Depressionen, eine verminderte gesundheitsbezogene Lebensqualität, Diskriminierung, Stigmatisierung und eine beeinträchtigte Einschätzung der Selbstkompetenz. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas stabilisiert; unklar ist, ob sich dies auch bezüglich der möglichen begleitenden psychischen Belastungen so abzeichnet. Ziel dieser Arbeit war es, Veränderungen des BMI-SDS und des Selbstkonzepts bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen, die an einem Therapieprogramm teilnehmen, zu ermitteln. Dafür wurde der säkulare Trend bzgl. psychosozialer Begleiterscheinungen übergewichtiger und adipöser Kinder und Jugendlicher zwischen acht und sechszehn Jahren im Zeitraum 2005 bis 2020 untersucht. Zusätzlich wurden mögliche Einflussfaktoren des Selbstkonzepts wie Alter, Geschlecht, BMI, BMI-SDS, körperliche Leistungsfähigkeit und aktiver/inaktiver Lebensstil über verschiedene Zeitspannen hinweg analysiert, die ggf. auch in der Ausgestaltung von Therapieprogrammen relevant sein könnten. Genutzt wurden die Daten des CHILT III (Children ́s Health InterventionaL Trial) Programms, einem seit 2003 durchgeführtem ambulanten, multimodalen, familienbasierten Programm für übergewichtige und adipöse Kinder und Jugendliche zwischen acht und sechszehn Jahren, an der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS). Von den insgesamt in die Auswertung eingeschlossenen n = 242 Teilnehmern waren 46,7% männlich (n = 113) und 53,3 % weiblich (n = 129). 55,8% waren jünger als 13 Jahre und 44,2% waren 13 Jahre alt und älter. Die Teilnehmer waren im Durchschnitt 12,5 ± 2,1 Jahre alt, im Mittel 1,59 ± 0,11 m groß, wogen 76,4 ± 19,6 kg und hatten einen BMI von 30,0 ± 4,8 kg/m2. Der durchschnittliche BMI-SDS lag bei 2,45 ± 0,46. Die Jahre 2005 bis 2020 wurden in sechs Cluster (2005-2006, 2007-2008, 2009-2011, 2012-2014, 2015-2017 und 2018-2020) mit jeweils ca. n=40 Studienteilnehmern eingeteilt. Neben den anthropometrischen Daten und Fragebögen zur familiären Situation bzw. dem kindlichen Lebensstil wurde zur Bewertung des subjektiv eingeschätzten Selbstkonzeptes der FSK-K Fragebogen verwendet. Dieser bildete die Domänen des Selbstkonzepts „scholastic competence“, „social competence“, „physical appearance”, “global self-worth” und “behavioral conduct” ab. Kategorische Variablen wurden in Prozent und in Frequenzen angegeben, während kontinuierliche Variablen wie die anthropometrischen Daten Alter, Gewicht und BMI-SDS in Form von Mittelwert, Standardabweichung (standard deviation (SD)), Maximum (max) und Minimum (min) angegeben wurden. Mithilfe der ANCOVA wurden die Zusammenhänge zwischen den fünf Domänen des FSK-K Fragebogen (abhängige Variablen) und den Zeitspannen analysiert. Alle Analysen wurden mittels des IBM Programms SPSS Statistics Version 27.0 durchgeführt. Im Rahmen des Beobachtungszeitraums zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bzgl. der Selbsteinschätzung und deren Domänen (maximal μ = 80,0 ± 15,5 (behavioral conduct 2009-2011) und minimal μ = 49,6 ± 14,5 (physical appearance 2005-2006)). In fast allen Zeitabschnitten wurde mit steigender körperlicher Leistungsfähigkeit die Domäne „social competence scale“ besser bewertet. Schwerere Kinder bewerteten sich in der Domäne „physical appearance“ in fast allen Zeitspannen schlechter. Zusammenfassend konnte kein negativer Trend des Selbstkonzepts von Kindern mit Übergewicht in den letzten 15 Jahren – zumindest in dieser Kohorte – festgestellt werden. Generell bestätigte sich aber der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Adipositas und einem geringen Selbstkonzept sowie einer besseren sozialen Kompetenz mit steigernder körperlicher Leistungsfähigkeit. Die begleitende psychosoziale Betreuung bleibt daher zurecht eine wichtige Säule der Adipositastherapie.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Grünberg, Lisasalig@gmx.deorcid.org/0000-0003-4070-251XUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-734428
Journal or Publication Title: Children-Basel
Date: 2023
Publisher: MDPI
ISSN: 2227-9067
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Unspecified
Subjects: Medical sciences Medicine
Athletic and outdoor sports and games
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
childhood obesityEnglish
psychosocial distressEnglish
secular trendEnglish
self-conceptEnglish
physical appearanceEnglish
physical fitnessEnglish
Date of oral exam: 3 May 2024
Referee:
NameAcademic Title
Joisten, ChristineProfessorin Dr. med. Dr. Sportwiss.
Krischer, Maya KristinaPrivatdozentin Dr. rer. nat.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/73442

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