Brunner, Magdalena (2024). Untersuchungen zu postpartalen Plazentaresiduen am Kollektiv der Universitätsfrauenklinik. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Postpartale Plazentaresiduen (PR) stellen mit einer Inzidenz von 1 - 6% eine häufige geburtshilfliche Komplikation dar [1; 2]. Sie können zu einer verstärkten vaginalen Blutung führen sowie zu abdominellen Schmerzen, Infektionen und im Verlauf zu uterinen Verwachsungen bzw. Infertilität [11; 18]. Beginnend mit der Anamnese kann anschließend anhand einer klinischen Untersuchung, einer Blutabnahme und einem transvaginalen Farbdopplerultraschall die Verdachtsdiagnose PR gestellt werden [5]. Entscheiden sich nun die behandelnden Ärztinnen und Ärzte gegen eine konservative bzw. medikamentöse Therapie und für die Durchführung einer Operation, kann diese durch eine Abrasio, eine Vakuumaspiration, eine diagnostische Hysteroskopie mit Curettage, eine operative Hysteroskopie oder eine nur in speziellen Fällen durchgeführte kathetergesteuerte Embo-lisation erfolgen [43]. Laut der aktuellen Literatur bestätigt der postoperative Histologiebefund jedoch in nur 38% - 58% der Fälle die Verdachtsdiagnose PR [17; 18; 61]. Diese Hinweise auf eine Übertherapie und die Häufung von Operationen basierend auf Fehldiagnosen zeigen die Komplexität der Diagnostik und der richtigen Therapieform. Bei Betrachtung der Studienlage zu anamnestischen und geburtshilflichen Risikofaktoren sowie zur bildgebenden Diagnostik wird schnell klar, dass sich keine eindeutigen Rückschlüsse ziehen lassen. Es herrscht kaum Einstimmigkeit bezüglich der Aussagekraft von bestimmten präoperativen Faktoren. Zusätzlich stellen einige Studien die Nützlichkeit des wichtigsten bildgebenden Verfahrens bei der Untersuchung auf PR – dem Ultraschall – in Frage [21; 22]. All dies führte zu der Fragestellung, ob es statistisch signifikante Risikofaktoren von PR gibt, um die hohe Anzahl an unnötig durchgeführten Operationen zu reduzieren. 48 Zu diesem Zwecke wurden in der vorliegenden retrospektiven Analyse die klinischen und histologischen Daten aller Patientinnen erhoben, die sich in der Frauenklinik der Uniklinik Köln zwischen dem 01.01.2005 – 31.12.2015 aufgrund der Verdachtsdiagnose postpartale PR einer Operation unterzogen haben. Die Patientinnen wurden daraufhin je nach postoperativem Histologiebefund in zwei Gruppen eingeteilt und bezüglich bestimmter Parameter miteinander verglichen. Anhand statistischer Verfahren wurden die einzelnen möglichen Risikofaktoren auf ihre statistische Signifikanz hin genauer untersucht und durch ein festgelegtes Signifikanzniveau eingestuft. Das steigende Alter spricht laut diesen Berechnungen für ein höheres Risiko von PR. Andererseits spricht ein erhöhtes CRP im präoperativen Labor eher gegen das Auftreten von PR. Außerdem konnte die bereits angedeutete eingeschränkte diagnostische Aussagekraft eines Ultraschalls und die hohe Anzahl an irrtümlich durchgeführten Operationen, mit 38,5% in diesen Berechnungen, verdeutlicht werden. So konnte in dieser Arbeit das Vorkommen von Parametern, die präoperativ eher für oder wider PR sprechen, bestätigt werden. Zusätzlich wurden einige interessante Tendenzen aufgezeigt, bei welchen jedoch weitere Studien für eine eindeutige Aussage von Nöten sind und somit als ein Ausblick dienen können.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-737024 | ||||||||
Date: | 2024 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Frauenheilkunde > Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 2 July 2024 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/73702 |
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