Wenk, Birte (2024). Hat der Erregernachweis bei Spondylodiszitis einen Einfluss auf die Lebensqualität. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die Spondylodiszitis (SD) ist als Entzündung der Bandscheibe und der angrenzenden Wirbelkörper definiert. Diese kann auch auf die in enger anatomischer Lagebeziehung stehenden Strukturen, wie z.B. den Spinalkanal, übergreifen. Die Pathogenese wird nach Art der Eintrittspforte eingeteilt. So kann sie von anderen Infektherden des Körpers über eine hämatogene Aussaat endogen auf die Wirbelsäule übergreifen. Ferner besteht die Möglichkeit einer exogenen Infektion, d.h. diese tritt z.B. nach Infiltrationen an der Wirbelsäule auf. Die SD wird unterteilt in eine spezifische und in eine unspezifische Infektion. Als Beispiel einer spezifischen Infektion ist hier die Tuberkulose zu nennen. Der häufigste Erreger einer SD ist der Staphylococcus aureus. Als prädisponierende Faktoren ist z.B. eine Immuninkompetenz, die das Auftreten einer SD begünstigen, bekannt. Der Altersgipfel liegt zwischen der 5- und 7. Lebensdekade. Die Symptomatik ist zunächst unspezifisch, daher verzögert sich die Diagnosestellung häufig. Als Folge entstehen oftmals chronische Rückenschmerzen und ein Verlust an Funktionalität, welche die Lebensqualität (LQ) der Patienten deutlich negativ beeinflussen. An diagnostischen Mitteln stehen bildgebende Verfahren, hier in erster Linie das MRT, welches als Goldstandard der SD- Diagnostik gilt, zur Verfügung. Weiterhin ist eine laborchemische Untersuchung der Infektparameter notwendig. Ein weiteres therapieentscheidendes Diagnostikum ist der Nachweis eines Erregers, um die antiinfektive Therapie, im Sinne einer kalkulierten antibiotischen Therapie, anpassen zu können. Als Therapie der SD stehen abhängig vom Ausmaß der Erkrankung und der Lokalisation operative und konservative Verfahren zur Verfügung. Im Zeitraum vom Januar 2008 bis Januar 2019 wurden alle Patienten, die mit der Diagnose einer SD in der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Uniklinik Köln behandelt 10 wurden, erfasst. Im Rahmen der Studie wurden die Daten von 133 Patienten ausgewertet. Ziel war es, die Lebensqualität der Patienten mit und ohne Nachweis eines Erregers vor (T0) und ein Jahr nach der Behandlung (T1) zu erfassen und gegebenenfalls Unterschiede aufzuzeigen. Hierfür wurden LQ- Fragebögen angewandt. Die verwendeten Fragebögen waren der Oswestry Disability Index (ODI) und der Core Outcome Measures Index (COMI), der eine visuell analoge Skala (VAS) für Rücken- und Beinschmerz beinhaltet. Ziel dieser Arbeit war die Analyse der klinischen Unterschiede zwischen den SD- Patienten mit und ohne Erregernachweis mit einem Fokus auf die Fragestellung, ob der Nachweis des ursächlichen Erregers der SD einen Einfluss auf die Lebensqualität der SD- Patienten hat. Das Ergebnis der Studie zeigt keinen Unterschied in der LQ der beiden Gruppen nach einem Jahr. Bezüglich der klinischen Unterschiede fanden sich in vier Parametern signifikante Unterschiede: das präoperative CRP, das Vorliegen einer Bakteriämie und eines intraspinalen Empyems als auch die Therapiedauer der i.v. Antibiose in der Gruppe der Patienten mit Erregernachweis war signifikant höher bzw. trat signifikant häufiger auf. Zudem erfolgte eine präoperative antiinfektive Therapie in der Gruppe ohne Erregernachweis signifikant häufiger. Es ist davon auszugehen, dass eine präoperative antiinfektive Therapie den Erregernachweis maskiert. Der Erregernachweis hat keinen Einfluss auf die nach einem Jahr nach SD- Therapie erhobene Lebensqualität. Primär dient der Erregernachweis in erster Linie einer gezielten effektiven antiinfektiven Therapie. Zudem ist der Erreger wegweisend bei der Fokussuche, da die unterschiedlichen Keime häufig einer Eintrittspforte zuzuordnen sind (Bsp. Grampositive Erreger bei Endokarditis). Somit sollte der primäre Fokus auf dem Erregernachweis liegen, der wesentlich durch eine prä- therapeutische antiinfektive Therapie beeinflusst wird.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Translated abstract:
AbstractLanguage
UNSPECIFIEDGerman
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Wenk, BirteBirtewenk@uk-koeln.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-737367
Date: 2024
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Orthopädie > Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
SpondylodiszitisGerman
LebensqualitätGerman
Date of oral exam: 20 August 2024
Referee:
NameAcademic Title
Eysel, PeerUniv. Prof. Dr. med
Jantsch, JonathanUniv. Prof. Dr. med
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/73736

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