Acar, Nur Seda (2024). Geburtshilfliches Outcome von Zwillingsschwangerschaften an der Frauenklinik der Universität zu Köln 2016 - 2019. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die Auswahl des optimalen Entbindungsmodus von Zwillingsschwangerschaften stellt immer noch eine Herausforderung dar. In der Literatur gibt es geteilte Meinungen. In der hier vorgestellten Arbeit soll eine Übersicht über alle Zwillingsentbindungen an der Frauenklinik der Uniklinik Köln in den Jahren 2016 bis 2019 dargestellt werden. Ziel ist es, das perinatale Outcome von vaginalen Entbindungsversuchen und Entbindungen per Sectiones Caesarae zu vergleichen. Die Endpunkte, die zur Bewertung des Outcomes in Betracht kommen, sind pränatale, perinatale und neonatale Outcome-Parameter. Die retrospektive Analyse bedient sich an Daten von 525 Geminigraviditäten anhand der Pia Fetal Database (PIA) (GE ViewPoint, GE Medical Systems), der digitalen Patientenakte (ORBIS) und den gegenständlichen Patientenkurven der Frauenklinik der Uniklinik Köln. Ausgeschlossen wurden 20 Geminigraviditäten wegen pränatalem Tod eines Fetus durch hereditäre Syndrome oder anderweitige nichtgeburtshilfliche Ursachen so wie Entbindungen vor der 22. Schwangerschaftswoche (SSW). Die Untersuchung des geburtshilflichen Outcomes hat signifikante Unterschiede aufgezeigt. Von 505 Geminischwangerschaften wurden 81 % (407/505) per Sectio Caesarae und 19 % (98/505) vaginal entbunden. Die Spanne der Schwangerschaftswoche bei Entbindung lag zwischen 22,3 SSW und 39,4 SSW. Der zweite Fet war signifikant häufiger von einer Azidose betroffen und war signifikant leichter als das Erstgeborene. Bei vaginalem Geburtsbeginn bestand ein relevantes Risiko für eine sekundäre Sectio in der 35. SSW. Erstgebärende Frauen hatten ein höheres Risiko für eine sekundäre Sectio. Feten unter 2000 g wurden eher per Sectio entbunden. Spontane Entbindungen sowie Entbindungen per Sectio Caesarae hatten normwertige pH-Werte im Vergleich zu Entbindungen mit intrapartalem Wechsel des Geburtsmodus. Bei vaginale Entbindungen fanden seltener Geburtskomplikationen statt als bei den Vergleichsgruppen. Vaginale Entbindungen erfolgten nur in Fällen, in welchen mindestens das erstgeborene Kind in Schädellage lag. Insgesamt hatten sowohl gelungene vaginale Entbindungen als auch gelungene primäre Sectiones ein gutes Outcome. Die vaginale Entbindung von Zwillingskindern stellt in dieser Studie eine geeignete Alternative zu Entbindungen per Sectio Caesarae dar. Wenn allerdings eine sekundäre Sectio oder ein intrapartaler Wechsel des Geburtsmodus notwendig wird, verschlechtert sich das neonatale Outcome signifikant. Vergleichbare Studien zeigen ähnliche Ergebnisse. Sekundäre Sectiones und Entbindungen mit intrapartalem Wechsel des Geburtsmodus haben häufig ein schlechteres neonatales Outcome. Ebenso ist der zweite Zwilling häufiger von neonatalen Morbiditäten betroffen. Eine prospektive Studie mit einer größeren Fallkohorte könnte weitere Erkenntnisse für die Entscheidungen zur Entbindung von Zwillingen bringen sowie eine umfassende Analyse des neonatalen Outcomes ermöglichen.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-742105 | ||||||||
Date: | 2024 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Frauenheilkunde > Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 11 September 2024 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/74210 |
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