Jazmati, Tarek ORCID: 0000-0002-1241-4257 (2024). Vergleich von Stuhlproben und Rektalabstrichen mit und ohne Anreicherungsverfahren für den Nachweis von Drittgenerations-Cephalosporinresistenten Enterobacterales. PhD thesis, Universität zu Köln.

[img] PDF (Medizinische Dissertation)
Dissertation Medizin Tarek Jazmati nach Revision.pdf - Accepted Version

Download (2MB)

Abstract

Multiresistente Erreger sind oftmals Auslöser von krankenhausassoziierten Infektionen, in deren Folge eine erhöhte Mortalität sowie eine prolongierte und kostenaufwändige Therapie resultieren. In vielen medizinischen Einrichtungen erfolgt im Rahmen der Infektionskontrolle ein Screening der Darmflora, um das Vorkommen von Drittgenerations-Cephalosporinresistenten Enterobakterien (3GCREB) vor allem bei Risikopatienten auszuschließen. Zur Diagnostik wird Darmflora aus Stuhlproben oder Rektalabstrichen auf einem selektiven Nährmedium kultiviert. Aktuelle Daten zeigen, dass Stuhlproben und Rektalabstriche in der Diagnostik vergleichbare Leistungsfähigkeit aufweisen können und dass eine Voranreicherung von Stuhlproben und Rektalabstrichen in einem flüssigen Selektivnährmedium den Nachweis von 3GCREB verbessern kann. Ziel der Arbeit ist es, die optimale Screeningmethode für die Detektion von multiresistenten Enterobakterien systematisch zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden 478 Stuhlproben von 356 Patienten, die zwischen Februar und April 2016 in die Universitätsklinik Köln eingesendet wurden, in der Studie analysiert. Anhand der Stuhlproben und der daraus simulierten Rektalabstriche wurde die Leistung von vier Methoden zum Nachweis von 3GCREB bewertet: Stuhlproben ohne (A) und mit (B) Voranreicherung und Rektalabstriche ohne (C) und mit (D) Voranreicherung wurden verglichen. In der vorliegenden Studie wurden 68 3GCREB-Träger (68/356, 19,1 %) und davon 34 Träger von Extended-Spektrum-β-Laktamase produzierenden Enterobacterales (ESBL-E) (34/356, 9,6 %) sowie 4 Träger von Carbapenemase produzierenden Enterobacterales (CPE) (4/356, 1,1 %) detektiert. Mit Methode A wurden 44/68 (64,7 %) 3GCREB-Träger nachgewiesen, mit Methode B 56/68 (82,4 %), mit Methode C 42/68 (61,8 %) und mit Methode D 54/68 (79,4 %). Insgesamt wurde mit den Voranreicherungsmethoden (B und D) die Detektion von 3GCREBTrägern um 29,4 % erhöht (20/68 wurden nur mit der Voranreicherung gefunden, p<0,0001) im Vergleich zum direkten Aufbringen der Darmflora auf dem Selektivagar (A und C). Zudem zeigt sich ein nicht signifikanter Vorteil der Stuhlproben gegenüber den Rektalabstrichen. Die Studie zeigt die Verbesserung des 3GCREB-Nachweises durch Voranreicherung im Allgemeinen und einen geringfügigen Vorteil von Stuhlproben im Vergleich zu rektalen Abstrichen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für das Screening auf 3GCREB Stuhlproben bevorzugt und generell nicht auf eine Voranreicherung verzichtet werden sollte.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Jazmati, TarekUNSPECIFIEDorcid.org/0000-0002-1241-4257UNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-744098
DOI: 10.1007/s10096-021-04250-1
Date: 2024
Publisher: Springer Nature
Place of Publication: European Journal of Clinical Microbiology & Infectious Diseases
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Multiresistente gram-negative ErregerGerman
Drittgenerations-Cephalosporinresistente EnterobakterienGerman
ScreeningGerman
StuhlprobenGerman
RektalabstricheGerman
VoranreicherungGerman
Date of oral exam: 9 October 2024
Referee:
NameAcademic Title
Jazmati, NathaliePrivatdozentin Dr. med.
Köhler, PhilippPrivatdozent Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/74409

Downloads

Downloads per month over past year

Altmetric

Export

Actions (login required)

View Item View Item