Ney, Damien ORCID: 0009-0000-6378-7689
(2024).
Geschichte als interaktives Modell. Der Einfluss spielsystematischer Regeln auf die Erzeugung von Geschichtsbildern in Digitalen Spielen.
Masters thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Digitale Spiele haben sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Bestandteil der Medienlandschaft entwickelt und prägen zunehmend die gesellschaftliche Wahrnehmung von Geschichte. Die Geschichtswissenschaft hat versäumt sich diesem neuen Medium richtig zu nähern, sodass es heute and übergreifenden Forschungsstandards mangelt. Zudem wird kritisiert, dass sie sich vor allem auf Aspekte wie Objektivierung und Narration konzentriert, während spielsystematische Aspekte der Geschichtsdarstellung weitgehend unbeachtet bleiben. Diese Arbeit nähert sich Digitalen Spielen aus einer spielsystematischen Perspektive. Begriffe wie Spielsystem und Geschichtsmodelle werden untersucht, um ihre Rolle bei der Vermittlung historischer Narrative und deren Einfluss auf das Geschichtsverständnis der Spieler*innen zu analysieren. Aufbauend auf dem theoretischen Modell von Nico Nolden und dem Historical Space Framework von Jeremiah McCall wurde ein eigenes Analysemodell entwickelt. Dieses Modell versteht Spielmechaniken und -strukturen historisierender Spiele als interpretative Repräsentationen gesellschaftlicher Prozesse. Dieses Modell wurde auf die Untersuchungsgegenstände Civilization VI und Crusader Kings III, da diese unterschiedlichen Herangehensweisen an die Geschichtsdarstellung benutzten. Die Untersuchung zeigt, dass Spielsysteme durch die Kombination aus festen Strukturen und flexiblen Handlungsmöglichkeiten interaktive Geschichtsdarstellungen schaffen. Gleichzeitig beeinflussen sie die Wahrnehmung und Interpretation der Spielerinnen. Trotz multiperspektivischer Ansätze bleiben Geschichtsdarstellungen durch die vorgegebenen Spielstrukturen begrenzt und vermitteln oft einen linearen Geschichtsverlauf mit westlichen, teleologischen Narrativen. Damit spiegeln Digitale Spiele das Geschichtsverständnis der Entwicklerinnen wider, die die Spielstrukturen gestalten. Die Arbeit erweitert bestehende methodische Ansätze, indem sie die Bedeutung von Spielsystemen für die Analyse historisierender Digitaler Spiele hervorhebt. Damit trägt sie zur Weiterentwicklung der Geschichtswissenschaft und Game Studies bei.
Item Type: | Thesis (Masters thesis) | ||||||||||||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-750375 | ||||||||||||||||||
Date: | 2024 | ||||||||||||||||||
Language: | German | ||||||||||||||||||
Faculty: | Faculty of Arts and Humanities | ||||||||||||||||||
Divisions: | Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 6: Geschichte > Abteilung für Didaktiken der Geschichte und Geschichte der europäischen Integration | ||||||||||||||||||
Subjects: | Geography and history | ||||||||||||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 2024 | ||||||||||||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||||||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/75037 |
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