Strauch, Dieter Prof. Dr. (1998). Zur Geschichte des rheinischen Notariats bis 1797. In: Notar und Rechtsgestaltung. Tradition und Zukunt. Jubiläumsfestschrift des Rheinischen Notariats, hrsg. v. d. Rheinischen Notarkammer u.d. Verein für das Rheinische Notariat, 587 -632. Köln: Dr. Otto Schmidt Verlag, Köln. ISBN 3-504-06018-2
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Abstract
Bereits im Mittelalter gab es in Italien scribae publici, deren Urkunden erhöhte Glaubwür-digkeit gatten. Im 10./11. Jahrhundert ließen oberitalienische Richter ihre Urteile durch Schreiber ausfertigen, die öffentlichen Glauben genossen. Dies galt wenig später auch für Urkunden von Notaren, die Kaiser und Papst bestellt hatten. Die Befugnis zu Notarsbestellung übertrugen die Kaiser bald auf ihre Hofpfalzgrafen. Da auch Bischöfe, Universitäten Ritter und Bürger das Rechte erhielten, Notare zu ernennen, vermehrte sich deren Anzahl erheblich. Ihr Amt war ein Dienstlehen, wofür ein Diensteid zu leisten war. In Deutschland ernannten die westdeutschen Erzbistümer für ihre geistlichen Gerichte die ersten Notare und übernahmen die Aufsicht über sie. Da auf die Rechtskenntnisse, die für die notarische Tätigkeit unabdingbar waren, nicht geachtet wurde, verkam das Notariat zusehends. Um dem abzuhelfen, führten sie Notarsprüfungen und eine Notarsmatrikel ein. Nur wer die Prüfung bestand und dort eigetragen war, durfte als Notar tätig werden. Diese Praxis übernahmen nicht nur die weltlichen Reichsstände und die Könige, sondern auch die freien Städte, wie Köln. Da das Notarswesen in Deutschland zersplittert war, erließ Kaiser Maximilian I. im Jahre 1512 die Reichsnotarordnng, die das bisherige Recht zusammenfasste, aber keine Kodifikation dieser Rechte war. Man versuchte jetzt, die Kenntnisse der Notare durch Prüfungen zu bessern. Vor allem das Reichskammergericht führte für die dort benötigten Notare eigene Prüfungen durch, wofür es Prüfungsfragen entwarf. Diese Fragen wurden zunehmend auch in den Territorien benutzt und in der Ausbildungsliteratur veröffentlicht, was jedoch ihren Auslesewert beeinträchtigte. Unser Anhang zeigt die 55 Fragen des Reichskammergerichts und gibt die Antworten eines Kölner Kandidaten aus dem 18. Jahrhundert.
Item Type: | Book Section, Proceedings Item or annotation in a legal commentary | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-75806 | ||||||||
Title of Book: | Notar und Rechtsgestaltung. Tradition und Zukunt. Jubiläumsfestschrift des Rheinischen Notariats, hrsg. v. d. Rheinischen Notarkammer u.d. Verein für das Rheinische Notariat | ||||||||
Page Range: | 587 -632 | ||||||||
Number of Pages: | 771 | ||||||||
Date: | 1998 | ||||||||
Publisher: | Dr. Otto Schmidt Verlag, Köln | ||||||||
Place of Publication: | Köln | ||||||||
ISBN: | 3-504-06018-2 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Law | ||||||||
Divisions: | Faculty of Law > Zivilrecht > Professur für Privatrechtsgeschichte | ||||||||
Subjects: | Geography and history | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Refereed: | No | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/7580 |
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