Krause, Max
(2025).
Der Einfluss der lokalen Ausbreitung der Stimulation bei Parkinson-Patienten nach Tiefer Hirnstimulation auf die nicht-motorischen Symptome.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die Parkinson-Krankheit ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung weltweit. Ein kurativer Therapieansatz existiert bis heute nicht. In erster Linie erhalten Patienten eine medikamentöse Therapie mit Levodopa, um den Dopaminspiegel im zentralen Nervensystem zu erhöhen und den durch Degeneration von dopaminergen Zellen bedingten Mangel auszugleichen. Auch andere Medikamente, die Symptome wie Rigor, Tremor und Akinese sowie Begleitsymptome lindern sollen, sind zugelassen. Im fortgeschrittenen Stadium kann die rein medikamentöse Therapie jedoch nicht mehr ausreichen. Es kommt in der Regel zu Wirkfluktuationen, zunehmenden Nebenwirkungen und durch den Fortschritt der Erkrankung zu nicht beherrschbaren Symptomen. In diesem Stadium ist für viele Patienten die Tiefe Hirnstimulation, insbesondere des Nucleus subthalamicus, eine gut etablierte Behandlungsoption. Über stereotaktisch implantierte Elektroden werden kontinuierlich elektrische Impulse abgegeben, welche die Aktivität der Neurone bei Parkinsonpatienten beeinflussen und insbesondere die motorischen Symptome regulieren sollen. Neben der positiven Auswirkung auf die motorischen Symptome beeinflusst die Tiefe Hirnstimulation jedoch auch die Lebensqualität, den Schlaf sowie die Stimmung der Patienten. Der Einfluss auf diese nicht-motorischen Symptome variiert jedoch stark zwischen den einzelnen Patienten und der Wirkmechanismus ist bis heute noch nicht eindeutig geklärt. In dieser Arbeit und der zugehörigen Publikation wurde der Einfluss der genauen lokalen Ausbreitung der elektrischen Stimulation auf die nicht-motorischen Symptome bei Parkinsonpatienten anhand einer prospektiven, offenen, multizentrischen und internationalen Studie untersucht. Präoperativ sowie sechs Monate nach aktiver Tiefer Hirnstimulation wurden die 91 eingeschlossenen Patienten zu ihren nicht-motorischen Symptomen befragt. Hierfür wurden etablierte Fragebögen, beispielsweise der NMSS sowie der PDQ-8, genutzt. Für jeden Patienten wurde die genaue Position seiner Stimulationselektroden in der Lead-DBS-Toolbox lokalisiert und das durch die Stimulation aktivierte Volumen berechnet. Die Ergebnisse zeigten, dass sich insbesondere der NMSS-Gesamtscore sowie die Domänen Stimmung/Apathie, Aufmerksamkeit und Gedächtnis nach der Stimulation signifikant verbesserten. Für die Domäne Stimmung/Apathie lagen die aktivierten Voxel vor allem im ventralen Randbereich des Nucleus subthalamicus, für Aufmerksamkeit/Gedächtnis in der assoziativen Unterregion. Der Ort der Neurostimulation beeinflusst also die verschiedenen nicht-motorischen Domänen unterschiedlich stark und scheint für die interindividuelle Variabilität der Ergebnisse nach Tiefer Hirnstimulation mit zu beeinflussen. Somit tragen die Ergebnisse einen Schritt dazu bei, dass das chirurgische Ziel patientenindividuell festgelegt werden muss, bzw. direktionale Stimulationstechniken effektiver genutzt werden können.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-780910 | ||||||||
Date: | 2025 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Neurologie > Klinik und Poliklinik für Neurologie | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 24 February 2025 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/78091 |
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