Ehrenfels, Marc-André
(2025).
Auswirkung des vorbestehenden rechtsventrikulären Remodelings auf Symptomatik und Prognose nach kathetergestützter Therapie der Trikuspidalklappeninsuffizienz.
PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die hochgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI) ist häufig mit einer chronischen Volumenüberlastung sowie strukturellen und funktionellen Veränderungen des rechten Ventrikels (RV) assoziiert, die als rechtsventrikuläres Remodeling (RVR) bezeichnet werden. Diese Umbauvorgänge resultieren aus der erhöhten Volumenbelastung und können langfristig zu einer Verschlechterung der rechtsventrikulären Funktion führen. Die transkathetergestützte Trikuspidalklappenreparatur (TTVr) stellt eine minimalinvasive Behandlungsoption dar, die darauf abzielt, den Schweregrad der TI zu reduzieren und somit die kardiale Belastung zu senken. Erste Studien zeigen, dass die TTVr die Lebensqualität und Alltagsfunktionalität der betroffenen Patientinnen und Patienten verbessern kann. Dennoch ist die Bedeutung des präinterventionellen RVR auf die klinischen Ergebnisse und den Langzeitverlauf nach TTVr bisher nicht vollständig geklärt. Ziel unserer Studie und dieser Arbeit ist es daher, den Einfluss des RVR auf den prozeduralen Erfolg der TTVr, auf verschiedene Parameter der funktionellen Kapazität und Lebensqualität sowie auf die mittelfristige klinische Prognose und Überlebensraten zu analysieren. Wir führten eine monozentrische Beobachtungsstudie an 223 Patientinnen und Patienten mit hochgradiger TI durch, die sich einer TTVr unterzogen hatten. Ziel der Studie war die Analyse von Veränderungen in der Lebensqualität, der funktionellen Leistungsfähigkeit im Alltag sowie der mittelfristigen klinischen Prognose. Ein weiterer Untersuchungsaspekt war die Patientensicherheit der TTVr und der Einfluss des RVR auf die Therapieergebnisse. Die Veränderung der Lebensqualität und Funktionalität wurde mithilfe der New York Heart Association (NYHA)-Klassifikation, des Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire (MLHFQ), des 36-Item Short Form Health Survey (SF-36) sowie der 6 minute walking distance (6 MWD) einen Monat nach der TTVr bewertet. Die mittelfristige Mortalität und die Häufigkeit von Krankenhauseinweisungen aufgrund von Herzinsuffizienz wurden über einen Zeitraum von einem Jahr erfasst. Bei 137 von 223 Patientinnen und Patienten (61 %) wurde ein präprozedurales RVR diagnostiziert. Die Symptomatik, Lebensqualität und Funktionalität verbesserten sich in beiden Gruppen zu einem vergleichbaren Ausmaß. Eine Verbesserung um mindestens eine NYHA-Klasse wurde bei 57 % der Patientinnen und Patienten mit RVR und bei 65 % der Patientinnen und Patienten ohne RVR festgestellt. Die 6 MWD verbesserte sich bei 36 % der Patientinnen und Patienten mit RVR und bei 34 % der Patientinnen und Patienten ohne RVR. Im MLHFQ zeigte sich eine Verbesserung bei 81 % der Patientinnen und Patienten mit RVR und bei 69 % der Patientinnen und Patienten ohne RVR, während der SF-36 eine Verbesserung bei 68 % der Patientinnen und Patienten mit RVR und bei 65 % der Patientinnen und Patienten ohne RVR zeigte. Die Ein-Jahres-Mortalität und die Rate der Rehospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz waren in der RVR-Gruppe (24 % bzw. 30 %) im Vergleich zur Gruppe ohne RVR (8 % bzw. 13 %, beide p < 0,05) signifikant höher. In der multivariaten Analyse zeigte sich, dass RVR unabhängig mit einer erhöhten Mortalität (Hazard Ratio 2,3 [95 %- Konfidenzintervall 1,0–5,0] p = 0,04) sowie mit dem kombinierten Endpunkt aus Mortalität oder Rehospitalisierung (Hazard Ratio 2,0 [95 %-Konfidenzintervall: 1,1–3,8] p = 0,03) assoziiert war. Die TTVr war nach einem Monat, unabhängig vom Vorliegen eines RVR mit einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität assoziiert. Trotz der erhöhten Mortalität und Rehospitalisierungsrate aufgrund von Herzinsuffizienz bei Patientinnen und Patienten mit RVR zeigte sich, dass die TTVr auch in diesem Patientenkollektiv einen erheblichen symptomatischen Nutzen für Betroffene mit hochgradiger TI bietet.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-784577 | ||||||||
Date: | 2025 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Medicine | ||||||||
Divisions: | Faculty of Medicine > Innere Medizin > Klinik III für Innere Medizin - Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin | ||||||||
Subjects: | Medical sciences Medicine | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 22 April 2025 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/78457 |
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