Trageser, Nadja (2025). Biomechanische Analyse verschiedener Fixationsmethoden in der Deszensuschirurgie am Tiermodell. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die vorliegende in vitro Studie untersucht mit Hilfe von uniaxialen Belastungstest die biomechanischen Eigenschaften von drei verschiedenen Netzen, die zur operativen Therapie des Deszensus genitalis bei der Frau zugelassen sind. Der Deszensus genitalis bezeichnet das Tiefertreten von Beckenorganen infolge einer kombinierten Dysfunktion von bindegewebigen und muskulären Anteilen des Beckenbodens und tritt im weiblichen Körper mit einer Prävalenz von bis zu 50 % auf. Im Laufe der vergangenen Jahre wurden zahlreiche chirurgische Verfahren entwickelt, um den Deszensus zu therapieren.8-11 Bei einigen dieser Verfahren kommen stabilisierende Netze zum Einsatz. In dieser Studie sollen drei verschiedene Netze der Firma SERAG-WIESSNER GmbH & Co. KG hinsichtlich ihrer biomechanischen Eigenschaften vergleichend untersucht werden. Dabei wird folgende Hypothese aufgestellt: Die Eigenschaften der Netze SERATEX® E11 PA (E11), SERATEX® B3 PA MR (B3), SERATEX® SlimSling® mit unilateraler (SSU) und mit bilateraler Fixierung (SSB), die in der Deszensus-Chirurgie verwendet werden, unterscheiden sich nicht signifikant voneinander hinsichtlich ihrer biomechanischen Belastbarkeit. Insgesamt wurden 41 gekühlte Schweinegebärmütter einer Testung unterzogen, wobei vier Subgruppen gebildet wurden, welche jeweils einen Netztyp beziehungsweise eine spezifische Fixierungsmethode abbilden. Unter Einsatz des Instron 5565® Prüfrahmens wurden folgende Parameter untersucht: 1.) Die maximal erreichten Last, welche die an die Zervix genähten Netze aufnehmen können. 2.) Die Längenzunahme der Präparate 3.) Die Steifigkeit der Präparate 4.) Der limitierende Faktor der Versuche. Das Netz E11 erzielte signifikant höhere Werte für die untersuchten Parameter der maximal erreichten Last (199 ±29 N), der Längenzunahme (71 ±12 mm), sowie der Steifigkeit (3,93 ± 0,59 N/mm) im Vergleich zu den übrigen Gruppen. Mit der SSU wurden signifikant niedrigere Werte in Bezug auf die erreichte Last (30 ±2 N) sowie die Steifigkeit (0,91 ±0,19 N/mm) ermittelt, während sich die Dehnung der Präparate (30 ±4 mm) nicht signifikant von der Dehnung des gleichen Netzes bei beidseitiger Fixierung (29 ±5 mm) und von B3 (33 ±4) unterscheidet. Die übrigen Werte für SSB und sowie B3 langen jeweils zwischen den zuvor genannten Werten. In 38 von 41 Fällen wurde der Versuch durch Reißen des Netzes beendet, womit das Netz als primär limitierender Faktor der Versuche identifiziert wurde. Obwohl alle Netze eine gute Zugfestigkeit aufweisen, konnte die eingangs festgelegte Hypothese nicht bestätigt werden. Die genauen biomechanischen Anforderungen an die Netze in vivo sind noch nicht abschließend definiert. Ein Überblick über die Belastbarkeit der verschiedenen Netze kann jedoch im klinischen Alltag nützlich sein, um gezielt auf die Bedürfnisse der Patientinnen eingehen zu können.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Trageser, Nadjantragese@smail.uni-koeln.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-788446
Date: 2 July 2025
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Frauenheilkunde
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Deszensus genitalisUNSPECIFIED
UrogynäkologieUNSPECIFIED
DeszensuschirurgieUNSPECIFIED
Date of oral exam: 2 July 2025
Referee:
NameAcademic Title
Eichler, ChristianPD Dr.
Forner, Dirk MichaelPD Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/78844

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