Seitz, Lukas (2025). Frühzeitiges postinterventionelles Absetzen von Acetylsalicylsäure nach perkutaner Koronarintervention bei Patienten unter Therapie mit einer direkten oralen Antikoagulation. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Perkutane Koronarinterventionen (PCI), indiziert sowohl im Kontext eines akuten wie auch eines chronischen Koronarsyndroms, sind häufig und weisen eine steigende Prävalenz auf. Im Anschluss an eine PCI besteht, zur Verhinderung thromboembolischer Koronarereignisse, die Indikation zur doppelten Plättchenhemmung (DAPT), bestehend aus Acetylsalicylsäure (ASS) und einem P2Y12 Inhibitor. Patienten, die darüber hinaus eine Indikation zur Vollantikoagulation aufweisen, stellen den Behandelnden vor eine therapeutische Herausforderung, da die Kombination aus DAPT und Vollantikoagulation („Triple-Therapie“) mit einer hohen Rate an Blutungsereignissen assoziiert ist. Bisherige Untersuchungen zur antithrombotischen Therapie nach PCI, die eine duale Therapie mit einem direkten oralen Antikoagulans (DOAK) und einem P2Y12-Inhibitor untersuchten, erlaubten eine Triple-Therapie bis zum Zeitpunkt der Randomisierung. Ziel dieser retrospektiven monozentrischen Studie war es daher zu untersuchen, ob das Absetzen von ASS bereits am ersten Tag nach dem Eingriff sicher ist oder zu vermehrten ischämischen Ereignissen führt. Als Endpunkte wurden ischämische Ereignisse und Blutungen während des Krankenhausaufenthalts bei allen Patienten untersucht, die ab dem ersten Tag nach einer PCI in unserem Zentrum entweder mit einer dualen Therapie (DOAK + P2Y12-Inhibitor, genannt Gruppe 1) oder einer Triple-Therapie (DOAK + P2Y12-Inhibitor + ASS, genannt Gruppe 2) behandelt wurden. Von 4564 untersuchten Fällen, die eine PCI erhielten, wiesen 1059 (23,2%) eine Indikation für eine orale Antikoagulation (OAK) auf. Von diesen erfüllten 322 die Einschlusskriterien für Gruppe 1 und 62 für Gruppe 2. Die Ausgangsmerkmale, CHA2DS2-VASc-Scores und HASBLED-Scores zeigten keine relevanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Die Hauptindikation für die Therapie mit einem DOAK war in beiden Gruppen Vorhofflimmern. Etwa ein Viertel der Patienten wurde aufgrund eines akuten Koronarsyndroms behandelt. Die durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthalts nach dem Eingriff betrug 2,1 ± 2,5 bzw. 2,2 ± 3,0 Tage (Gruppe 1 vs. Gruppe 2, p = 0,305). Je ein Patient pro Gruppe erlitt eine transitorische ischämische Attacke (p = 0,297). Es wurden keine weiteren ischämischen Ereignisse und keine statistisch signifikanten Unterschiede hinsichtlich Blutungsereignissen festgestellt. Eine Subgruppenanalyse der Fälle mit einer Verweildauer von ≥2 Tagen nach der PCI (Gruppe 1: 100 Fälle, durchschnittliche Nachbeobachtungszeit 4,4 ± 3,4 Tage; Gruppe 2: 25 Fälle, durchschnittliche Nachbeobachtungszeit 4,0 ± 4,1 Tage) bestätigte diese Ergebnisse. Zusammenfassend scheint die Einleitung einer dualen Therapie und das Absetzen von ASS am ersten postprozeduralen Tag im Hinblick auf kurzfristige ischämische Ereignisse in einer realen Population sicher. Etwa 25% der Patienten, die sich einer PCI unterzogen, wiesen eine Indikation für eine OAK auf, was die Relevanz dieses Themas unterstreicht. Ein patientenindividuelles Vorgehen ist hinsichtlich des Umfangs und der Dauer der antithrombotischen und antikoagulativen Therapie zu empfehlen.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
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Seitz, Lukas
UNSPECIFIED
UNSPECIFIED
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URN: urn:nbn:de:hbz:38-791980
Date: 2025
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Innere Medizin > Klinik III für Innere Medizin - Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
Keywords
Language
Antikoagulation
UNSPECIFIED
Aspirin
UNSPECIFIED
perkutane Koronarintervention
UNSPECIFIED
Date of oral exam: 1 September 2025
Referee:
Name
Academic Title
Halbach, Marcel
Prof. Dr. med.
Griebenow, Reinhard
Prof. Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/79198

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