Esters, Sonja (2018). Schwarz-Weiß im Dunkeln. Zur Aushandlung von Gender, Hautfarbe und Ethnizität in Kölner Tanzclubs. Masters thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Bei der vorliegenden Arbeit von Sonja Esters, die von Frau Prof. Dorothea Schulz betreut wurde, handelt es sich um eine Ethnographie Kölner Nachtclubs und Lokale, in denen Schwarze Männer und Weiße Frauen Kontakt miteinander aufnehmen. Sie beschreibt wie diese Orts-und ‚Nachtzeit‘-spezifischen Normen der sozialen Interaktion gesellschaftliche Machtverhältnisse, insbesondere in Bezug auf geschlechtsspezifische und ethnisch markierte Differenz, wiederspiegeln, reproduzieren und/oder in Frage stellen. Diese Fragestellung ist hochaktuell und die zu ihrer Bearbeitung vorgeschlagene Forschungsperspektive innovativ, da sie neben den Themen Rassismus und Illegalität auch die Themen Migration, europäische Diaspora, Globalisierung berührt und sie darüber hinaus Ansätze aus der Critical-Whiteness-Debatte und die ‚Bourdieuschen Konzepte der ‚Distinktion‘ und des ‚Geschmacks‘ bei der Erfassung einer nächtlichen ‚Ökonomie‘ der Gefühle und der sexuellen Anziehung einsetzt. Zudem verspricht die Arbeit, einen wichtigen Beitrag zu einer – bisher kaum existierenden – Ethnologie des städtischen Nachtlebens beizutragen. Ausgehend von der Feststellung, dass es kaum empirisch fundierte Arbeiten zur Situation afrikanischer MigrantInnen in Deutschland gebe, kritisiert Sonja Esters überzeugend die kulturalistischen Tendenzen, die vielen soziologischen Arbeiten zu interethnischen Partnerschaften zugrunde liegen und sich in der (nicht problematisierten) Annahme von feststehenden kulturspezifischen Identitäten zeigen. Dagegen begründet die Autorin die beobachteten Praktiken aus einer machtkritischen Perspektive. Unter Rückgriff auf Nagels Begriff der ‚ethnosexual frontiers‘ argumentiert Esters, dass die beobachteten Praktiken vor dem Hintergrund eines hegemonialen gesellschaftlichen Diskurses stattfinden, der farb- und genderspezifische Rollenerwartungen und Handlungsmöglichkeiten festlegt bzw. vorstrukturiert. Als eine Arbeit, die wissenschaftliche Debatten zur Konstruktion von Männlichkeit, Ethnizität mit den ‚Critical Whiteness Studies‘ einerseits, und Cultural Studies Ansätzen in der Tradition der ‚Birmingham Cultural Studies School‘ andererseits zusammenbringt, zeigt diese Magisterarbeit, wie eine ethnologische Feldforschung, die im multikulturellen Köln angesiedelt ist, empirisch fundiert zur sozialwissenschaftlichen Ansätzen innerhalb der Diaspora Studies beitragen kann.
Item Type: | Thesis (Masters thesis) | ||||||||
Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-80675 | ||||||||
Journal or Publication Title: | Kölner Ethnologische Beiträge | ||||||||
Volume: | 50 | ||||||||
Date: | 2018 | ||||||||
ISSN: | 1611-4531 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Arts and Humanities | ||||||||
Divisions: | Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 4: Außereuropäische Sprachen, Kulturen und Gesellschaften > Institut für Ethnologie | ||||||||
Subjects: | Customs, etiquette, folklore | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 2018 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/8067 |
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