Wilhelm, Inka (2018). (Un)Sichtbare Wunden. Aktuelle Pflegesituationen unter der Berücksichtigung von Erlebnissen des Zweiten Weltkriegs. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Hintergrund In dieser Studie wird erstmals empirisch untersucht, ob und inwiefern Sich Erlebnisse des Zweiten Weltkrieges bei nicht im Nationalsozialismus verfolgten ‚Deutschen‘ auf aktuelle professionelle und familiäre Pflegesituationen auswirken. Methode Bezüglich der professionellen Pflege wurden standardisiert Auskünfte von 105 Pflegefachkräften aus Nordrhein-Westfalen (NRW) zum Einfluss von Kriegstraumatisierungen auf den pflegerischen Arbeitsalltag eingeholt und ausgewertet. Zur Untersuchung der familialen Pflege wurden insgesamt 21 pflegende Angehörige dazu befragt, ob die Kriegserlebnisse der gepflegten Personen Einfluss auf die Pflegesituation ausüben. Befragung und Auswertung fanden im Mixed-Methods-Design statt. Ergebnisse Professionelle Pflege In ihrem Arbeitsalltag gaben 82% der befragten Pflegekräfte an, bereits einen kriegstraumatisierten Menschen gepflegt zu haben. Dass sich die Kriegstraumatisierung der Pflegebedürftigen auf ihren Arbeitsalltag ausgewirkt hat, gaben 77% Studienteilnehmer an. Es schätzten 63% der Befragten die Bedeutung einer Kriegstraumatisierung für den Arbeitsalltag als hoch ein. Moniert wurden mangelndes Wissen und Sensibilität der eigenen Profession gegenüber dem Thema. Familiale Pflege Etwa die Hälfte der Befragten fühlt sich durch die Kriegserlebnisse der Pflegebedürftigen persönlich und in der Versorgung belastet. Dabei benannten die Pflegepersonen Verhaltensweisen wie Abwehr und mangelnde Selbstsorge sowie negative Stimmungen der Pflegebedürftigen und die Organisation des Pflegealltags als besonders belastend. Bedeutsam war hier insbesondere die Vorbeziehung zwischen Pflegebedürftiger und pflegender Person. Schlussfolgerungen Vor dem Hintergrund der geschilderten Ergebnisse sollten mögliche Spätfolgen von Kriegserlebnissen als Einflussfaktor in der Altenpflege berücksichtigt werden. Notwendig ist hier die Sensibilisierung pflegender Angehöriger und die Schulung professioneller Pflegekräfte hinsichtlich der Besonderheiten und Bedarfe betroffener Menschen um diese adäquat zu versorgen.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Translated title: |
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Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-84975 | ||||||||
Date: | 2018 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Human Sciences | ||||||||
Divisions: | Faculty of Human Sciences > Department Heilpädagogik und Rehabilitation | ||||||||
Subjects: | Psychology Education |
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Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 23 May 2018 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/8497 |
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