Nikodem, Claudia (2002). Inklusions- und Exklusionsverfahren. Erläutert am Beispiel des Arbeitsmarktes eines Kölner Stadtteils. PhD thesis, Universität zu Köln.
|
PDF
komplett.pdf Download (7MB) |
Abstract
Innerhalb dieser Dissertation geht es primär um die Frage, was heutige Gesellschaften angesichts von zunehmender Differenzierung und Pluralisierung noch zusammenhalten kann. Die Frage der gesellschaftlichen Integration begleitet den Modernisierungsprozess spätestens seit der Industrialisierung. Seit Beginn der 90er Jahre hat eine Renaissance dieser Diskussion stattgefunden, wobei sich diese in zwei Diskussionsstränge teilen lässt. Der eine Diskussionsstrang wird von Kommunitaristen wie Etzioni dominiert, die für die Notwendigkeit eines gemeinsamen Wertedachs als Integrationsparadigma plädieren. Die empirische Analyse legt jedoch eine andere Diskussionslinie nahe: diese basiert auf dem Theoriekonzept von Niklas Luhmann und in weiterer Ausführung auf Armin Nassehi und geht von einer funktional differenzierenden Gesellschaft aus, in der die gesellschaftliche Teilhabe über die Inklusion - die strukturelle Koppelung in Systeme und Teilsysteme der Gesellschaft geregelt wird. Dabei ist jedes Gesellschaftsmitglied multiinkludiert und entsprechend auch exkludiert. Es tritt als SchülerIn, als ArbeitnehmerIn, als KundIn usw. auf. Die systemische Inklusion gilt als eine conditio sine qua non, ohne die die lebensweltliche und zivilgesellschaftliche Integration nur schwer zu realisieren ist. Demzufolge wird in dieser Arbeit die These vertreten, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt innerhalb (post-)moderner Gesellschaften nicht über Werte und kulturelle Konstellationen geschieht, sondern über die Inklusion in funktionale, wohlausgestattete und intakte Systeme. Kulturelle Werte spielen jedoch für die Integration in lebensweltlicher Hinsicht eine Rolle, wenn es also um die Familie, Milieus oder die Religion geht. Die Frage der Inklusion wird anhand einer Arbeitsmarktanalyse innerhalb des Kölner Stadtteils Ehrenfeld geklärt. In Ehrenfeld wurden umfangreiche Feldstudien durchgeführt. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, nach welchen formalen Kriterien der Arbeitsmarkt organisiert ist und in welchen Fällen eine Ummantelung der formalen Kriterien stattfindet. Bei der Analyse wird sich insbesondere auf rassistische und sexistische Marginalisierungsprozesse konzentriert. Politische Reparationsmaßnahmen bilden den Kernpunkt der Auflösung von Ausgrenzungen auch auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb wird es in dieser Dissertation auch um die Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Potentials gehen und wie dieses in systemischen Krisensituationen fruchtbar genutzt werden kann.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Creators: |
|
||||||||
URN: | urn:nbn:de:hbz:38-9093 | ||||||||
Date: | 2002 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Ehemalige Erziehungswissenschaftliche Fakultät | ||||||||
Divisions: | Ehemalige Fakultäten, Institute, Seminare > Erziehungswissenschaftliche Fakultät > Seminar für Sozialwissenschaften | ||||||||
Subjects: | Social sciences | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
|
||||||||
Date of oral exam: | 23 June 2003 | ||||||||
Referee: |
|
||||||||
Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/909 |
Downloads
Downloads per month over past year
Export
Actions (login required)
View Item |