Weißenborn, Sönke Jan (2002). Humane Papillomvirus-DNA-Lasten in (prä)malignen Genitaltumoren immunkompetenter und immunsupprimierter Patientinnen, in Hauttumoren und Psoriasisläsionen. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Um die Viruslast in Papillomavirus-assoziierten Tumoren zu bestimmen, wurden Protokolle für die sensitive und typspezifische Quantifizierung kutaner und genitaler HPV-Typen nach der Methode der Echt-Zeit-PCR im Sondenhybridisierungsformat entwickelt. Die HPV-DNA-Lasten in nicht-melanozytären Hauttumoren lagen im Bereich einer HPV-Kopie pro 20 bis ca. 5000 Zelläquivalente, im Vergleich zu mehreren zehntausend HPV-Kopien pro Zelläquivalent in HPV7 bzw. HPV8 induzierten Warzen. Durch hochsensitive in-situ-Hybridisierung gelang der Nachweis von HPV-DNA in vereinzelten Zellen (1-3 pro Schnitt) prämaligner und maligner Tumoren von nicht immunsupprimierten Patienten, in denen das Virus möglicherweise vegetativ repliziert. Eine HPV-E6-Onkogen-mRNA konnte auch mittels hochsensitiver RT-PCR-Protokolle nicht nachgewiesen werden. HPV ist demnach wahrscheinlich für die Aufrechterhaltung des malignen Status nicht notwendig. In DNA-Extrakten psoriatischer Läsionen betrugen die DNA-Lasten von HPV5, 20 und 36 im Mittel ein virales Genom pro ca. 1000 Zelläquivalente. Dabei konnten keine signifikanten Unterschiede für die unterschiedlichen Typen festgestellt werden, auch nicht beim Vergleich von psoriatischen Läsionen und gesunder Haut. Die niedrigen HPV-DNA-Lasten in NMHT und Psoriasisläsionen passen zu dem diskutierten Mechanismus der HPV- Karzinogenese nach dem "hit-and-run"-Mechanismus und zur Immunpathologie der Psoriasis durch eine papillomavirale Stimulation von T-Zellen. Als Krankheit mit etablierter HPV-Ätiologie wurden prämaligne Genitaltumoren gewählt. 702 zervikale Abstriche von 437 HIV-negativen und HIV-positiven Frauen wurden untersucht. Die Viruslasten der HPV-Typen 16, 18, 31, 33 45 und 56 variierten um mehr als zwei Größenordnungen. Die Viruslast nahm mit steigendem Grad der Läsion signifikant zu. Die Odds- Ratio für HIV-negative Patientinnen, bei HPV-DNA-Lasten über einer HPV- Kopie/ß-Globin-Gen-Kopie an HSIL erkrankt zu sein, betrug 12,2, für HIV- positive Patientinnen 41,2. Bemerkenswerterweise konnten durch Anwendung dieses Schwellenwertes von >1 zehn HPV16-positive Fälle mit hochgradiger Dysplasie identifiziert werden, die durch das initiale zytologische Screening nicht erkannt worden waren. Der Vergleich von HPV16-Lasten in HSIL-Abstrichen mit und ohne koinfizierende HPV-Typen zeigte, daß mehrfachinfizierte HIV-positive Patientinnen zwei- und mehrfachinfizierte HIV-negative Patientinnen dreifach höhere mediane HPV16-Lasten haben als die mit HPV16 alleine. Die HPV-Lasten in nicht-HSIL Abstrichen waren vergleichbar bei HIV-negativen und HIV-positiven Patientinnen. Im Gegensatz dazu waren bei HIV-infizierten Frauen mit HSIL im Vergleich zu HIV negativen Frauen mit HSIL die Lasten aller untersuchten HPV-Typen stark erhöht (2- >1000-fach). HIV-positive Frauen mit HSIL und CD4-Zellzahlen <200/µl, AIDS oder hohen HIV-RNA-Lasten (>10000/ml) wiesen zwei- bis mehr als 2000-fach höhere HPV-DNA-Lasten auf, als die mit CD4-Zellzahlen >200/µl, keinem AIDS oder niedrigen HIV-RNA-Lasten (<10000/ml). Die stark erhöhten HPV-DNA-Lasten bei HIV-positiven Frauen können die verlängerte Persistenz, die aggressivere Entwicklung und die reduzierten Regressionsraten intraepithelialer Läsionen und das erhöhte Risiko des Auftretens von Zervixkarzinomen erklären. Mediane HPV16-Lasten von erfolgreich antiretroviral behandelten Patientinnen mit HSIL lagen fünffach höher, als die HIV-negativer Kontrollpatientinnen. Dies mag erklären, warum die Inzidenz von Zervixkarzinomen seit der Einführung von HAART um das fünffache angestiegen ist, während die Inzidenz der meisten opportunistischen Infektionen sich verringerte.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Translated abstract: |
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Creators: |
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URN: | urn:nbn:de:hbz:38-9263 | ||||||||
Date: | 2002 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Mathematics and Natural Sciences | ||||||||
Divisions: | Ehemalige Fakultäten, Institute, Seminare > Faculty of Mathematics and Natural Sciences > no entry | ||||||||
Subjects: | Chemistry and allied sciences | ||||||||
Date of oral exam: | 8 January 2003 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/926 |
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