Christmann, Nadine (2018). Umgang mit migrationsbedingter Mehrsprachigkeit im pädagogischen Alltag des Elementar- und Primarbereichs. Vergleichende Ethnographien zur sprachlichen Bildung in Luxemburg und Rheinland-Pfalz. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die vorliegende Arbeit untersucht den Umgang mit migrationsbedingter Mehrsprachigkeit im pädagogischen Alltag des Elementar- und Primarbereichs in Luxemburg und Rheinland-Pfalz. Vergleichende Ethnographien zur sprachlichen Bildung in (vor)schulischen Bildungsinstitutionen beider Länder machen dabei deutlich, dass - trotz konträrer gesellschaftlicher Ausgangslagen und einer Vielzahl an Unterschieden auf struktureller, curricularer und institutioneller Ebene - mehrsprachige Kinder mit Migrationshintergrund in beiden Ländern vergleichbaren Herausforderungen ausgesetzt sind. Während in Luxemburg Mehrsprachigkeit einen selbstverständlichen Bestandteil des Alltags aller dort lebender Menschen mit und ohne Migrationshintergrund ausmacht, kollidiert diese in Deutschland in der Regel mit einer dominierenden Normalitätserwartung deutschsprachiger Monolingualität. So richtet sich Sprachförderung in Deutschland exklusiv auf einen angenommenen Entwicklungsbedarf in der Zielsprache Deutsch. Vorhandene Fähigkeiten der Kinder in anderen Sprachen bleiben dabei unberücksichtigt. In Luxemburg dagegen stellt Mehrsprachigkeit ein anerkanntes Bildungsziel dar. Dieses jedoch umfasst ausschließlich schulrelevante Sprachen – nicht auch das individuelle Sprachenprofil aller am sprachlichen Geschehen Beteiligter. So zeigt sich, dass mehrsprachige Kinder mit Migrationshintergrund in den Bildungsinstitutionen beider Länder mit der Herausforderung konfrontiert werden, sich an geltende sprachliche Normen anzupassen – ohne dabei auf eigene sprachliche Ressourcen zurückgreifen zu können. Um ein Blockieren der Bildungsprozesse Mehrsprachiger zu verhindern, besteht jedoch die Notwendigkeit einer Anerkennung aller Sprachen aller Beteiligter als Bildungssprachen. Das sprachpädagogische Konzept des Translanguagings ermöglicht, die dazu notwendige Öffnung gegenüber der mehrsprachigen Alltagsrealität auf Ebene der Bildungsinstitutionen im dortigen pädagogischen Alltag konkret zu realisieren.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Christmann, Nadinenadinechristmann@gmx.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-97612
Date: 2018
Language: German
Faculty: Faculty of Human Sciences
Divisions: Faculty of Human Sciences > Department Erziehungs- und Sozialwissenschaften > Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften
Subjects: Education
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Mehrsprachigkeit, Sprachförderung, sprachliche Bildung, international vergleichende Bildungsforschung, vergleichende Ethnographie, Luxemburg, Elementarbereich, Primarbereich, ÜbergangUNSPECIFIED
Date of oral exam: 13 June 2018
Referee:
NameAcademic Title
Panagiotopoulou, ArgyroProf. Dr.
Rosen, LisaProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/9761

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