Burgtorf, Ulrich (2004). Public Debt Management und Glaubwürdigkeit der Geldpolitik. Eine theoretische und empirische Analyse zur staatlichen Schuldenstrukturpolitik. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

In Fragen der staatlichen Schuldenstrukturpolitik wird von der Deutschen Bundesbank die Meinung vertreten, dass eine kurzfristige Zinsbindung öffentlicher Verschuldung abzulehnen ist. Zur Begründung dieser Position weist sie vor allem auf die Verschärfung des potentiellen Konfliktes zwischen der Geld- und der Finanzpolitik hin. Befürchtet wird, dass bei geldmarktnaher Verschuldung des Staates mitunter notwendige restriktive Zinsentscheidungen der Zentralbank auf finanzpolitischen Widerstand stoßen könnten. Der Umfang der theoretischen Literatur zur Bedeutung der staatlichen Schuldenstruktur für die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik ist vergleichsweise gering. Der überwiegende Teil der hierzu existierenden Beiträge entstammt der angelsächsischen normativen Finanztheorie, in welcher eine institutionelle Trennung zwischen Geld- und Finanzpolitik nicht vorgenommen wird. Stattdessen folgt die Literatur zumeist dem Ansatz eines zentralen Planers, der über geld- und finanzpolitische Instrumente sowie über die Schuldenstruktur gleichermaßen entscheidet. Interessanterweise gelangen diese Modellanalysen oftmals zu dem Ergebnis, dass gerade kurzfristige Verschuldung, gegen die sich die Bundesbank seit Jahren ausspricht, zur Entschärfung oder Beseitigung bestehender Glaubwürdigkeitsprobleme beiträgt. Die Ursachen für diesen offenkundigen, aber dennoch erklärungsbedürftigen Widerspruch wurden in der Literatur bisher noch nicht eingehender untersucht. Hauptziel der vorliegenden Arbeit ist die Analyse der Wirkungen öffentlicher Schuldenstrukturen auf das Glaubwürdigkeitsproblem in der Geldpolitik. Dabei ist die Identifizierung möglicher relevanter Zielsetzungen im Public Debt Management ein unentbehrliches Nebenziel. Für eine Prognose der Wirkungen staatlicher Schuldenstrukturen ist vor allem eine solche Debt-Management-Theorie geeignet, die das Politikproblem unter Berücksichtigung aller für die Praxis maßgeblichen Ziele und Restriktionen einzugrenzen vermag. Aus diesem Grund werden die theoretischen Analysen durch eine Reihe empirischer Untersuchungen ergänzt. Mit der vorliegenden Arbeit wird ein Beitrag geleistet, die Ursachen bestehender Differenzen zwischen der Debt-Management-Theorie und dem in der Zentralbankpraxis vertretenen Standpunkt aufzudecken und letzteren in einer empirisch konsistenten Weise in die theoretische Analyse zu integrieren.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Burgtorf, Ulrichuliburg@gmx.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-12076
Date: 2004
Language: German
Faculty: Faculty of Management, Economy and Social Sciences
Divisions: Faculty of Management, Economics and Social Sciences > Economics > Macroeconomic, Financial and Economic Policy > Professorship for Public Economics
Subjects: Economics
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Public Debt Management , Geldpolitik , GlaubwürdigkeitsproblemGerman
public debt management , monetary policy , credibilityEnglish
Date of oral exam: 17 June 2004
Referee:
NameAcademic Title
Kitterer, WolfgangProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/1207

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