Ludwig, Patrick (2015). European winter storms: Dynamical aspects and wind gust estimation based on results of regional climate model simulations. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Extratropical cyclones in the North Atlantic – European sector are among the most perilous and damaging natural hazards affecting Europe. While most of the severe extratropical cyclones pass by Europe in northeastern direction, a small number of strong storms hit Europe each year. Their destructive power is mainly related to strong wind gusts, sustained high wind speeds or huge amounts of precipitation. Especially the relation between wind gusts and losses is a current topic of research. The focus of this thesis is to analyse severe extratropical cyclones affecting Europe during the winter half year (winter storms). The investigation of dynamical aspects and mesoscale processes associated with these hazardous extratropical cyclones is based on results from partly high-resolution mesoscale modelling approaches with the regional climate model COSMO-CLM. In the first part of this study, the ability of the COSMO-CLM to simulate severe winter storm events realistic is verified. With this aim, a total of 158 historical winter storms events between 1972 and 2008 are simulated. A new physically based wind gust estimation method, extended by a probabilistic approach, has been implemented to the COSMO-CLM to provide realistic areawide wind gust distributions during the storm passage. In the second part, two recent severe winter storms (Kyrill in January 2007, Xynthia in February 2010) that caused widespread damage and even fatalities are investigated in more detail. Particularly, the dynamical aspects and mesoscale processes affecting their development are considered. In general, the results approve the ability of realistic simulations of severe winter storm events by the COSMO-CLM. Further, the novel introduced wind gust estimation method provides comparable results to existing wind gust estimation methods. The probabilistic extension permits an estimation of the uncertainties of severe gusts at observational sites. This could be utilised as a valuable application when forecasting severe winter storm events to determine the possible range of maximum wind gusts and their related losses. This is of relevance for both society and for applications in insurance industry as well. The results for winter storm Kyrill reveal the genesis of a secondary cyclone along the occluded front of the parent cyclone. This is an uncommon location for secondary frontal development and has not been documented in recent review articles covering this field of research. The formation of the secondary cyclone was associated with negative deformation stretching and supported by diabatic processes in the lower and mid troposphere. The analysis of severe wind gusts associated with the strong cold front over Central Europe reveals the existence of a conditionally instable boundary layer in addition with a turbulent flow. This indicates that high momentum at the top of the boundary layer could have been mixed downward to the ground leading to the strong surface wind gusts. The analyses of winter storm Xynthia show that moist and warm air masses over the anomalously warm North Atlantic Ocean were incorporated into the cyclone. The realisation of sensitivity studies with modified (lowered) sea surface temperatures (SSTs) or reduced surface latent heat fluxes reveal their important influence on the intensity of the storm. A stronger reduction of SST or surfaces fluxes leads to a less intensive cyclone, which emphasizes the importance of warm and moist air near the ocean surface. This is also indicated by reduced diabatic heating rates at lower and mid levels and a weakening of the PV (potential vorticity) tower in case of altered surface conditions. These findings may be of relevance within the context of climate change and possible warming of SSTs. To conclude, the ability of the COSMO-CLM to provide realistic simulations (including realistic area-wide wind gust estimates) of winter storms over the North Atlantic – European sector is ascertained. The realistic representation of near surface wind gusts by the model permits the possibility of estimation of losses and thus is of potential importance e.g. in the insurance business. Furthermore, the outcomes of this thesis extends the current knowledge and provides a substantial basis for the understanding of dynamical aspects and mesoscale mechanisms being relevant during the genesis, development and the passage of individual winter storms like Kyrill (January 2007) and Xynthia (February 2010) over Europe. Finally, the understanding of physical mechanisms and the effects of atmospheric conditions associated with individual winter storms are essential to improve the accuracy of the prediction of future storm events.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Translated abstract:
AbstractLanguage
Extratropische Zyklonen über dem Nordatlantik zählen zu den gefährlichsten und schadensträchtigsten Naturgefahren in Europa. Obwohl der größte Teil der extremen extratropischen Zyklonen in nordöstlicher Richtung an Europa vorbeizieht, sind jedes Jahr Teile Europas von einzelnen starken Stürmen betroffen. Ihre zerstörerische Kraft ist vorrangig andauerndem starken Wind bis hin zu schweren Orkanböen sowie enormen Niederschlagsmengen geschuldet. Insbesondere der Zusammenhang zwischen Sturmböen und resultierenden Schäden ist Gegenstand aktueller Forschung. Aus diesem Grund richtet sich der Fokus dieser Studie auf extreme extratropische Zyklonen über Europa während des Winterhalbjahres (Winterstürme). Detaillierte Untersuchungen dieser Winterstürme hinsichtlich dynamischer Aspekte und mesoskaliger Prozesse während verschiedener Entwicklungsstadien werden mit Hilfe hochaufgelöster Simulationen eines regionalen Klimamodells (COSMO-CLM) durchgeführt. Im ersten Teil dieser Arbeit wird untersucht inwieweit das COSMO-CLM in der Lage ist extreme Winterstürme hinreichend genau wiederzugeben. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 158 historische Winterstürme zwischen 1972 und 2008 simuliert. Um flächendeckende Informationen über die räumliche Verteilung der simulierten Böen zu erhalten wurde zusätzlich eine neuartige, um einen probabilistischen Ansatz erweiterte, Böenparametrisierung im COSMO-CLM implementiert. Der zweite Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit der ausführlichen Analyse zweier schadensintensiver Winterstürme der jüngeren Vergangenheit (Kyrill, Januar 2007; Xynthia Februar 2010). Der Fokus liegt hier auf der Betrachtung der dynamischen Aspekte und mesoskaligen Prozesse, die während der Sturmentwicklung eine bedeutende Rolle gespielt haben. Es zeigt sich, dass das COSMO-CLM in der Lage ist die ausgewählten Winterstürme durchweg zufriedenstellend wiederzugeben. Des Weiteren liefert die neue Böenparametrisierung realistische und mit anderen Verfahren vergleichbare Resultate. Durch den probabilistischen Ansatz ist zusätzlich eine stationsbezogene Abschätzung der Unsicherheiten der simulierten Böen gegeben. In der Vorhersage ist somit die Möglichkeit gegeben, die Spannweite der zu erwartenden Böen, und somit auch der damit verbundenen Schäden durch Winterstürme, angeben zu können. Die möglichst genaue Vorhersage von Böen ist sowohl von gesellschaftlichem Interesse als auch für Anwendungen in der Versicherungsbranche von eindeutiger Relevanz. Die Untersuchungen zu Wintersturm Kyrill zeigen, dass eine sekundäre Zyklogenese entlang der Okklusionsfront des Sturmtiefs stattgefunden hat. Dies ist ein ungewöhnlicher und seltener Fall einer sekundären Entwicklung an Fronten und wird in vorhandenen Übersichtsartikeln zu diesem Thema nicht erwähnt. Die Entstehung der Sekundärzyklone steht in engem Zusammenhang mit negativer Streckungsdeformation entlang der Okklusionsfront sowie diabatischen Prozessen in der unteren und mittleren Troposphäre. Das Auftreten von starken Böen entlang der Kaltfront über Zentraleuropa steht im Zusammenhang mit einer bedingt labilen und turbulenten Grenzschicht. Diese Bedingungen ermöglichen das Heruntermischen hoher Windgeschwindigkeiten vom oberen Rand der Grenzschicht bis hinunter zum Boden. Die Analyse von Wintersturm Xynthia zeigt, dass warme und feuchte Luftmassen über dem ungewöhnlich warmen südöstlichen Nordatlantik an dessen Entwicklung entscheidend beteiligt waren. Unter Berücksichtigung von Sensitivitäts-studien mit verringerter Meeresoberflächentemperatur bzw. reduziertem latenten Wärmefluss kann deren Einfluss auf die Existenz der feucht-warmen Luftmassen und somit auf die Sturmentwicklung quantifiziert werden. Je stärker die Abnahme der Meeresoberflächentemperatur bzw. des latenten Wärmeflusses angenommen wird, desto schwächer ist der resultierende Sturm. Zudem zeigt sich unter modifizierten Bedingungen eine deutliche Abnahme der diabatischen Erwärmungsrate in der unteren und mittleren Troposphäre, was mir einer Abnahme der Mächtigkeit der vertikalen Verteilung der potentiellen Vorticity einhergeht. Die Abhängigkeit der Sturmstärke vom Zustand der Meeresoberfläche ist im Rahmen eines zukünftigen Klimawandels durchaus von Bedeutung. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das COSMO-CLM in der Lage ist Winterstürme (und die damit verbundenen Böenfelder) über dem Nordatlantik und Europa realistisch wiederzugeben. Die Simulation von bodennahen Böen eröffnet die Möglichkeit der Abschätzung von Schäden und bietet somit Anwendungsmöglichkeiten beispielsweise in der Versicherungswirtschaft. Zusätzlich erweitern die Erkenntnisse dieser Arbeit das Verständnis dynamischer Aspekte und mesoskaliger Prozesse, die entscheidend zur Entwicklung von Winterstürmen (Kyrill und Xynthia) beigetragen haben. Ein umfassendes Verständnis der physikalischen Mechanismen und atmosphärischen Randbedingungen, die mit der Entstehung einzelner Winterstürme in Verbindung stehen, ist für die Vorhersage zukünftiger Sturmereignisse von essentieller Bedeutung.German
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Ludwig, Patrickpludwig@uni-koeln.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-60383
Date: 2015
Language: English
Faculty: Faculty of Mathematics and Natural Sciences
Divisions: Faculty of Mathematics and Natural Sciences > Department of Geosciences > Institute for Geophysics and Meteorology
Subjects: Earth sciences
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
European winter stormsEnglish
Regional climate modelingEnglish
Date of oral exam: 2 June 2014
Referee:
NameAcademic Title
Kerschgens, MichaelProf. Dr.
Fink, AndreasProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/6038

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