Lohse, Insa Mareike (2015). Spektrale aktinische Flussdichten und Photolysefrequenzen - Untersuchungen in der atmosphärischen Grenzschicht und der freien Troposphäre. PhD thesis, Universität zu Köln.
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Abstract
Die solare UV-Strahlung beeinflusst in entscheidendem Maße die Chemie der Atmosphäre, da durch die Photolyse atmosphärischer Spurengase hoch reaktive Atome und Radikale gebildet werden. Zum Verständnis atmosphärenchemischer Prozesse sind daher, neben der Messung von Spurengasen, genaue Bestimmungen der Photolysefrequenzen notwendig. Dabei können, insbesondere wegen des variablen Einflusses von Bewölkung, Messungen häufig nicht mit ausreichender Genauigkeit durch Strahlungstransferrechnungen ersetzt werden. Zur separaten Messung der abwärts- und aufwärtsgerichteten spektralen aktinischen Flussdichten (280–650 nm) auf Flugzeugen wurden im Rahmen dieser Arbeit CCD-Spektralradiometer mit Einzelmonochromatoren eingesetzt. Akkurate Messungen mit diesen Geräten erfordern im UV-B-Bereich eine sorgfältige Streulichtkorrektur bei Kalibrations- und Feldmessungen. Außerdem wurde die geometrische Empfindlichkeit der aktinischen 2pi-Eingangsoptiken bestimmt und der Einfluss der Abweichungen von der idealen Empfindlichkeit auf Basis von Berechnungen realistischer Strahldichteverteilungen für verschiedene atmosphärische Bedingungen ermittelt. Entsprechende Korrekturfaktoren, die im Bereich von 5% liegen, wurden abgeleitet. Messvergleiche mit einem Doppelmonochromator-Spektralradiometer am Boden ergaben im Rahmen der Unsicherheiten beider Geräte gute Übereinstimmungen mit maximalen Abweichungen von ca. 7%. Messungen der spektralen aktinischen Flussdichte wurden während der PEGASOS-Kampagne 2012/13 auf einem Zeppelin NT in der atmosphärischen Grenzschicht über dem europäischen Festland durchgeführt. Darüber hinaus erfolgten auf dem Forschungsflugzeug HALO während der NARVAL-Kampagne 2013/14 Messungen im Bereich der oberen Troposphäre und der unteren Stratosphäre über dem Atlantik. Zeppelinflüge fanden bodennah im Höhenbereich 100–900 m und stets unterhalb gegebenenfalls vorhandener Bewölkung statt. Die Messungen waren somit von möglicher überliegender Bewölkung und einem geringen aufwärtsgerichteten Strahlungsanteil beeinflusst. Strahlungstransferrechnungen der abwärtsgerichteten Komponente unter der Annahme wolkenfreier Bedingungen zeigten gute Übereinstimmungen mit den gemessenen Maximalwerten. Die aufwärtsgerichtete Komponente der spektralen aktinischen Flussdichte lag unerwartet deutlich über den Modellrechnungen. Die Ursachen hierfür sind unklar und erfordern weitere Untersuchungen. Typische Flughöhen von HALO lagen im Bereich 8–14 km, sodass die Messungen von einem hohen aufwärtsgerichteten Strahlungsanteil, insbesondere bei überflogener Bewölkung, geprägt waren. Wolkenfreie Strahlungstransferrechnungen zeigten für alle Flüge geringe Abweichungen von 4–5% zu den gemessenen abwärtsgerichteten Komponenten von j(O1D) und j(NO2), unabhängig von unterliegender Bewölkung. Wolkenmikrophysikalische Parameter unterliegender Wolken wurden für einen ausgewählten Zeitraum eines HALO-Fluges mittels spektraler Strahldichtemessungen des Leipziger Instituts für Meteorologie bestimmt und als zusätzliche Eingabeparameter für Strahlungstransferrechnungen der spektralen aktinischen Flussdichte genutzt. Die Abweichungen zwischen Modell und Messungen betrugen hier für die aufwärtsgerichtete Komponente bis zu 40% und können vermutlich zum Teil auf die Empfangscharakteristik der Strahldichteoptik zurückgeführt werden. Vergleiche gemessener Photolysefrequenzen mit Modellwerten regionaler und globaler Chemietransportmodelle ergaben gute Übereinstimmungen mit leichten Unterschätzungen von j(NO2) im Bereich von 20% durch die Modelle. Für die PEGASOS-Kampagne zeigte das regionale EURAD-IM Modell eine deutliche Überschätzung für j(O1D) aufgrund einer zu niedrigen, konstanten Gesamtozonsäule im Modell. Für die NARVAL-Kampagne ergab sich für j(O1D) dagegen eine gute Übereinstimmung mit dem globalen MOZART Modell, das variable, modellierte Ozonsäulen verwendet.
Item Type: | Thesis (PhD thesis) | ||||||||
Translated abstract: |
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Creators: |
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Corporate Contributors: | Forschungszentrum Jülich GmbH, Institut für Energie und Klimaforschung 8 (IEK-8) | ||||||||
URN: | urn:nbn:de:hbz:38-63753 | ||||||||
Series Name: | Schriften des Forschungszentrums Jülich/Reihe Energie & Umwelt | ||||||||
Volume: | 285 | ||||||||
Date: | 2015 | ||||||||
Publisher: | Forschungszentrum Jülich | ||||||||
ISSN: | 1866-1793 | ||||||||
ISBN: | 978-3-95806-086-9 | ||||||||
Language: | German | ||||||||
Faculty: | Faculty of Mathematics and Natural Sciences | ||||||||
Divisions: | Faculty of Mathematics and Natural Sciences > Department of Geosciences > Institute for Geophysics and Meteorology | ||||||||
Subjects: | Earth sciences | ||||||||
Uncontrolled Keywords: |
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Date of oral exam: | 26 June 2015 | ||||||||
Referee: |
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Refereed: | Yes | ||||||||
URI: | http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/6375 |
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