Rehbold, Rolf Richard (2015). Welche Karrierewege beschreiten Meister im Handwerk? Absolventenstudie 2014. Ergebnisse in den Kammerbezirken Ulm, Stuttgart, Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald und Freiburg. Köln: Project Report.

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Abstract

Der Meister hat eine besondere Bedeutung für das System der beruflichen Bildung im Handwerk, für die nachhaltige individuelle Karriereentwicklung junger Menschen im Handwerk und für die ökonomische Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftssektors Handwerk. Daher richtet diese Pilotstudie besonderes Augenmerk auf die Karriereentwicklung von Absolventinnen und Absolventen der Meisterprüfung und versucht Antworten auf die folgenden Fragen zu geben: • Welche Zielsetzungen verfolgen junge Menschen beim Ablegen der Meisterprüfung und wie schätzen sie die Zielerreichung im Rückblick ein? • Wie lassen sich Karrierewege nachzeichnen? • Welche Hemmnisse sprechen gegen eine Selbstständigkeit und können überwunden werden? • Über welches Kompetenzprofil müssen Meisterabsolventen aus ihrer Sicht zur Bewältigung ihrer beruflichen Praxis verfügen? Inwiefern wurde dieses im Laufe der Vorbereitung auf die Meisterprüfung entwickelt? Dazu wurden im Rahmen der nun vorliegenden Pilotstudie in den Kammerbezirken Ulm, Freiburg, Stuttgart und Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald Absolvierende der Meisterprüfung aus den Jahrgängen 2008, 2009 und 2010 befragt, wobei insgesamt 183 Fragebögen ausgewertet werden konnten. Die zentralen Ergebnisse der Studie lassen sich pointiert zu folgenden Thesen zusammenfassen: • Die Entscheidung, eine Meisterprüfung abzulegen ist in erster Linie mit den klassischen Leistungszielen, wie ‚beruflicher Aufstieg’und ‚Eigenständigkeit in Entscheidungen’ verbunden. ‚Einkommenssteigerungen’ sowie die ‚Verbesserung der eigenen handwerklichen Kompetenzen’ sind ebenfalls wichtige Ziele. • Anhand der subjektiven Einschätzung der Befragten sowie der Betrachtung der tatsächlichen Gehaltsveränderungen und des erfolgten Aufstieges der Absolventinnen kann gezeigt werden, dass die Realisierung der Ziele nach dem Ablegen einer Meisterprüfung möglich sind. • Die auf der handwerkspolitischen Ebene häufig diskutierte Frage nach der notwendigen Berufserfahrung zwischen Gesellenabschluss und Meisterabschluss lässt sich einerseits mit den gegebenen Empfehlungen von Absolventinnen im Rückblick annähern. Es muss zugleich aber konstatiert werden, dass in der Befragtengruppe zwischen Gesellenprüfung und Meisterprüfung in der Regel mehrere Jahre lagen. 1 Nachfolgend werden zur besseren Lesbarkeit zufällig alternierend die weibliche und männliche Form für Berufsbezeichnungen verwendet. Das jeweils andere Geschlecht ist – soweit nicht ausdrücklich abweichend ausgewiesen – mit gemeint. 2 • Rund 29,8 Prozent der befragten Absolventen sind nach 5 Jahren selbstständig tätig, bei weiteren ca. 12,4 Prozent besteht die Absicht einer Gründung. Die Höhe des aufzubringenden Startkapitals sowie die empfundene Sicherheit im Rahmen der Angestelltentätigkeit werden als hauptsächliche Gründe gegen eine Selbstständigkeit angegeben. Zusätzlich die Rekrutierung von Mitarbeitern sowie die Sicherstellung der Liquidität als Aufgabenfelder, in denen Selbstständige Unterstützung benötigen. • Anhand der Befragung von Meisterabsolventen konnten erste empirische Befunde über die Tätigkeitsprofile von Meisterinnen und Meistern in der beruflichen Praxis gewonnen werden. Diese bestätigen die Relevanz der in der Meisterprüfung verankerten Kompetenzbereiche insbesondere für selbstständige Meister. Insgesamt bieten die Ergebnisse der durchgeführten Pilotstudie eine erste empirische Grundlage, die von Handwerkskammern genutzt werden kann, wenn sie Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Meisterausbildung erarbeiten und Meisterabsolventen in ihrer weiteren Karriereentwicklung und dem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen möchten. Dennoch ist für die empirische Fundierung der Aussagen und die nachhaltige Nutzbarkeit der Daten eine Erweiterung der Anzahl der Befragten unbedingt notwendig, so dass im Anschluss an die Pilotphase eine Verstetigung im Forschungs- und Arbeitsprogramm des FBH angestrebt wird. Um die Rücklaufquote in der Zukunft zu erhöhen erscheint es bedeutsam, die Absolventinnen und Absolventen der Meisterprüfung über künftig geplante Befragungen vorzubereiten.

Item Type: Preprints, Working Papers or Reports (Project Report)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Rehbold, Rolf RichardUNSPECIFIEDUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
Corporate Creators: Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk an der Universität zu Köln
URN: urn:nbn:de:hbz:38-64009
Journal or Publication Title: Arbeitshefte zur berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung
Volume: A24
Number of Pages: 45
Date: 2015
Place of Publication: Köln
ISSN: 2193-5882
Language: German
Faculty: Faculty of Management, Economy and Social Sciences
Divisions: Faculty of Management, Economics and Social Sciences
Subjects: Economics
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/6400

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