Hennen, Christina (2023). Strukturelle und funktionelle Konnektivitätsprofile von effektiver Tiefer Hirnstimulation bei Patienten mit Tourette-Syndrom. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die Tiefe Hirnstimulation ist eine vielversprechende Therapieoption für Patienten mit therapierefraktärem Tourette-Syndrom. Auf welche Weise sie ihre Effekte auf die Tic-Symptomatik erzielt, ist noch nicht abschließend geklärt. Vieles weist darauf hin, dass der Modulation neuronaler Netzwerke eine besondere Bedeutung zukommt. Im Rahmen dieser Studie sollte untersucht werden, inwiefern der Therapieeffekt der Tiefen Hirnstimulation mit der Konnektivität des stimulierten Gewebes korreliert. Zur Untersuchung dieses Zusammenhangs wurden unter Verwendung individueller prä- und postoperativer Bildgebung von 14 Patienten mit Tourette-Syndrom die exakte Elektrodenlage und das stimulierte Hirngewebe rekonstruiert. Anschließend wurde dessen strukturelle und funktionelle Konnektivität zu entfernt liegenden Hirnregionen jeweils im Hinblick auf das erreichte Outcome betrachtet. Die strukturelle und funktionelle Konnektivität des stimulierten Gewebes mit primär motorischem Kortex (M1), primär somatosensorischem Kortex (S1), supplementärmotorischem Kortex (SMA) und Insula korrelierte mit der klinischen Verbesserung der Tic-Symptomatik. Dies sind Regionen, die nach heutigem Kenntnisstand an der Entstehung des Premonitory Urge und der Ausführung von Tics beteiligt sind. Die Ähnlichkeit sowohl des strukturellen als auch des funktionellen Konnektivitätsprofils eines einzelnen Patienten zu einem berechneten idealen Konnektivitätsprofil konnte innerhalb des Patientenkollektivs das Therapieansprechen signifikant prädizieren. Mit der Tiefen Hirnstimulation steht heute im Vergleich zu ablativen Prozeduren der Vergangenheit eine nahezu reversible Option zur Modulation neuronaler Netzwerke zur Verfügung. Die vorliegenden Ergebnisse können dazu beitragen, die therapeutische Modulation neuronaler Netzwerke bei Patienten mit Tourette-Syndrom zu optimieren. Mit einem besseren Verständnis der konnektivitätsbasierten Wirkung und einer damit verbundenen optimierten Zielpunktfindung könnte die Tiefe Hirnstimulation in Zukunft effektiver und nebenwirkungsärmer werden.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Hennen, Christinachristina.hennen1@uk-koeln.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-647992
Date: 2023
Place of Publication: Köln
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Psychiatrie und Psychotherapie > Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Tiefe HirnstimulationGerman
deep brain stimulationEnglish
Tourette-SyndromGerman
Date of oral exam: 6 December 2022
Referee:
NameAcademic Title
Kuhn, JensProfessor Dr. med.
Onur, Özgür AbdullahUniversitätsprofessor Dr. med.
Müller-Vahl, KirstenProfessorin Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/64799

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