Hagmanns, Annie Linnea (2023). Immunglobulin G Subklassen-Bestimmung mittels Immunhistochemie bei pulmonaler Sarkoidose und Tuberkulose und ihre Bedeutung als Biomarker zur diagnostischen Unterscheidung der Erkrankungen. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Tuberkulose und Sarkoidose haben als granulomatöse Erkrankungen nicht nur in ihrer Histopathologie, sondern auch in der klinischen und radiologischen Präsentation Überschneidungen, die – besonders bei atypischen Manifestationen – eine korrekte Diagnosestellung erschweren können. Schwächen der bisher verwendeten diagnostischen Verfahren in Hinblick auf Sensitivität und Spezifität tragen zu dieser Problematik bei. In der vorliegenden Arbeit wurde daher untersucht, ob mittels immunhistochemischer Färbung an Lungenbiopsien die Erstellung eines Immunglobulin G-Subklassenprofils bei Patienten mit pulmonaler Sarkoidose und Tuberkulose möglich ist, und inwiefern diese Bestimmung eine Differenzierung zwischen den Erkrankungen erlaubt. Eine Auswertung der Ergebnisse erfolgte durch lichtmikroskopische Auszählung der angefärbten Plasmazellen. Es zeigte sich, dass bei getrennter Betrachtung der Subklassenverteilung, sowohl bei Tuberkulose als auch bei Sarkoidose, zwischen den einzelnen Klassen signifikante Differenzen mit hoher Effektstärke bestehen. Unter Berücksichtigung anderer Forschungsergebnisse fielen zudem bei Sarkoidose erniedrigte IgG4-Werte auf, welche durch ein lokal erhöhtes IFNy/IL4 Verhältnis erklärt werden könnten. Bei Tuberkulose ist hingegen von einer erhöhten IgG1- und IgG3-Subklassen-Produktion auszugehen, welche durch die subklassenspezifischen Effektorfunktionen ihrer Fc-Regionen bei der Bekämpfung intrazellulärer Pathogene von besonderer Bedeutung sind. Werden die Subklassenprofile der beiden Entitäten direkt verglichen, so bestehen aussagekräftige Differenzen: Bei Tuberkulose ließen sich für jede Subklasse signifikant mehr Immunglobulin-produzierende Plasmazellen nachweisen als bei Sarkoidose. Möglicherweise wird dies durch den höheren und andauernden Stimulus durch mykobakterielle Antigene innerhalb des Granuloms verursacht, während bei Sarkoidose eine unspezifische Stimulation besteht. Im Rahmen weiterer Studien sind Untersuchungen unter Berücksichtigung der Erkrankungsdauer und Vortherapie der Patienten notwendig sowie höhere Fallzahlen wünschenswert. Dennoch bietet diese Arbeit einen wichtigen Anhaltspunkt dafür, dass die Bestimmung des IgG-Subklassenprofils als Biomarker die bisherigen Methoden in der Differenzierung der Erkrankungen unterstützen kann. Ebenfalls festzuhalten ist, dass das Verfahren der immunhistochemischen IgG Subklassenfärbung an Lungenbiopsien für diagnostische- und prognostische Zwecke geeignet ist und ihr Nutzen zukünftig auch bei anderen Lungenerkrankungen erforscht werden könnte.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Hagmanns, Annie LinneaUNSPECIFIEDUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-651233
Date: 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Faculty of Medicine > Pathologie und Neuropathologie > Institut für Pathologie
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
ImmunhistochemieUNSPECIFIED
Immunglobulin GUNSPECIFIED
Date of oral exam: 22 November 2022
Referee:
NameAcademic Title
Schäfer, StephanPD Dr. med.
Lehmann, ClaraProf. Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65123

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