Sorra, Christianna (2023). „Zusammenhänge von Verkalkungsgrad der Epiphyse, Melatoninwerten im Serum und neuropsychiatrischen Symptomen bei Demenzerkrankung„. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Zusammenfassung Einleitung Demenzerkrankungen gehören zur Gruppe der organisch psychischen Störungen. Neben der Abnahme der Gedächtnisleistung und mindestens eines weiteren kognitiven Bereiches können weitere neuropsychiatrische Symptome und Verhaltensauffälligkeiten auftreten. Die Epiphyse ist eine endokrine Drüse auf der Rückseite des Mittelhirns im Epithalamus, in der das Hormon Melatonin tagesrythmisch produziert wird. Melatonin koordiniert u.a. circadian-rhythmische Vorgänge und wird u.a. mit neuropsychiatrischen Krankheitsbildern und assoziiert. Methodik In dieser Arbeit beschäftigten wir uns mit den Zusammenhängen von Verkalkungsgrad der Epiphyse, Melatoninwerten im Serum und neuropsychiatrischen Symptomen bei Demenzerkrankungen. Die Datenerhebung fand im Rahmen der Studie „Trainingskarusell in der klinischen gerontopsychiatrischen Demenzforschung“ statt. Die Einschlusskriterien waren: eine Demenzdiagnose laut ICD-10 Kriterien, ein mindestens einwöchiger stationärer Aufenthalt zur Eingewöhnung und zum Ausschluss eines Delirs. Es wurden verschiedene Dimensionen der behavioralen und psychischen Symptome der Demenz mittels Neuropsychiatrischem Inventory (NPI) und Cohen-Mansfield Agitation Inventory (CMAI) erfasst. Des Weiteren wurden den Studienteilnehmern um 08:30 Uhr Blutproben entnommen und die Melatonin-Werte im Serum mittels ELISA bestimmt. Mit Hilfe der quantitativen Computertomographie wurde nach der von Kunz et al. 1998 entwickelten DOC (= degree of calcification)-Methode der unverkalkte Anteil der Zirbeldrüse abgeschätzt. Zur Bearbeitung und Auswertung der Bilder wird die Software ITK-SNAP benutzt. In der Studie nahmen 87 Patienten teil, die Daten von 41 Probanden wurden für diese ausgewertet. Ergebnisse In dieser Arbeit werden die Zusammenhänge zwischen der peripheren Melatonin- Konzentration im Serum, dem Ausmaß der Epiphysenverkalkung und den neuropsychiatrischen Symptomen untersucht. Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem peripher gemessenen Melatonin-Werten und dem Pinealisverkalkungsgrad, dem unverkalkten Gewebe und neuropsychiatrischen Symptomen bei Demenz Patienten ermittelt werden. Es zeigte sich lediglich eine schwache aber statistisch signifikanten negativen Korrelation des NPI-Schaf Wertes mit dem DOC-Wert. Diskussion Unsere Ergebnisse und die Literatur verstärken die Hypothese, dass die absoluten Messwerte von Melatonin nicht unbedingt ein aussagekräftiger Indikator dafür sind, ob ein Melatonindefizit vorliegt. In unserer Arbeit bei 41 Demenz Patienten konnte diese Hypothese in Bezug auf das Schlafverhalten nicht bestätigt werden. Insgesamt zeigen sich teilweise widersprüchliche Angaben für alle drei Fragestellungen in der Literatur, sodass sicher weitere Forschungsangaben zum Thema erforderlich sind, um hier noch Klarheit zu schaffen. Größere Stichproben, Longitudinalstudien und der gesamte neurodegenerative Prozess zur Entstehung neuropsychiatrischer Symptome bei Demenz sollten berücksichtigt werden. Das Forschungsgebiet rund um Melatonin und Pinealisverkalkung besitzt definitiv ein innovatives Spektrum. Perspektivisch kann weiter untersucht werden, ob Melatonin-Werte eine Rolle in der Früherkennung einer Alzheimer Pathologie oder als therapeutischer Faktor in psychiatrischen Symptomen bei Demenz spielen könnte. Die endgültige Relevanz von Melatonin in der Pathogenese, Diagnostik, Prognose und Therapie unterschiedlicher Erkrankungen bleibt noch zu klären. Ob die Verabreichung von exogenem Melatonin dazu dienen könnten, das Leben zu verlängern, Alterungsprozesse zu verlangsamen und die Wahrscheinlichkeit von altersbedingten Krankheiten zu verringern, sollte auch weiter untersucht werden.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Sorra, Christiannaxristiannas7@gmail.comUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-652553
Date: 2023
Language: German
Faculty: Faculty of Medicine
Divisions: Externe Einrichtungen
Subjects: Medical sciences Medicine
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
EpiphyseUNSPECIFIED
MelatoninUNSPECIFIED
EpiphyseverkalkungUNSPECIFIED
Glandula pinealisUNSPECIFIED
DemenzUNSPECIFIED
Date of oral exam: 14 February 2023
Referee:
NameAcademic Title
Häussermann, R.-P.Professor Dr. med
Jessen, F.O.Universitätsprofessor Dr. med.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/65255

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